Arbeitsmarkt in den USA brummt, Wirtschaft gut aufgestellt – was macht die FED?

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten geben Hoffnung auf eine weiter wachsende Wirtschaft in den USA. Was wurde hier gemeldet und wie ordnet man dies mittelfristig ein? Ein Blick auf die langfristige Zinsentwicklung und den Arbeitsmarkt sind hierbei Bestandteil dieses Wirtschaftsartikels.

 

US-Arbeitsmarkt im März 2019

 

Vor einem Monat sah es noch recht ungewiss aus, doch die Arbeitsmarktdaten vom 5. April waren positiv. Aus Washington wurden 196.000 neue Stellen gemeldet und damit mehr als von Experten erwartet – diese Erwartungen lagen bei rund 180.000 neuen Stellen. Im Nachgang wurde auch die Zahl aus dem Februar um 33.000 nach oben korrigiert.

 

Damit bleibt die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent und auf Sicht eines Jahres sehr tief. Dies zeigt folgende Grafik von XTB auf:

 

Arbeitsmarkt USA: Arbeitslosenquote im Verlauf 1 Jahr
Arbeitsmarkt USA: Arbeitslosenquote im Verlauf 1 Jahr

 

Damit ist die US-Wirtschaft weiter auf Kurs im Rahmen dessen, was die US-Notenbank FED anvisiert. Sie hat mehrere Ziele, auf die wir hier noch einmal kurz eingehen.

 

DAX bleibt stark – Charttechnik weiter bullish

 

Arbeit der US-Notenbank

 

Die US-Notenbank FED hat  sich vor allem die Ziele gesetzt, stabile Preise und Vollbeschäftigung zu fördern. Viele Jahre war hier kein Eingreifen in die Wirtschaft notwendig, doch seit 2016 sieht dies anders aus.

Über einen Wechsel des Notenbank-Vorsitzenden hinweg kam es zu mehreren Erhöhungen des Zinssatzes. Dieser Zyklus ist nun unterbrochen, doch mit den aktuellen Arbeitsmarktdaten im Rücken wird dies womöglich revidiert. Eine weitere Zinsanhebung wurde jüngst vertagt, da die Konjunkturaussichten ungewiß waren. Im Vorjahr wurden vier mal die Zinsen angehoben, zuletzt im Dezember, auf die aktuelle Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Auch dies kann man grafisch aufzeigen, wie auf leitzinsen.info gut sichtbar:

 

Entwicklung des US-Leitzins seit 2000 (von leitzins.info)
Entwicklung des US-Leitzins seit 2000 (von leitzins.info)

 

Dabei wurden die Zinsen seit dem Rekordtief aus 2009 lange nicht und erstmalig dann wieder im Jahr 2016 verändert. Folgende Schritte konnte man am Markt sehen:

 

  • Zinsentscheid der FED  im Dezember den 19, 2018:    2.25 – 2.50    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im September den 26, 2018    2.00 – 2.25    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Juni den 13, 2018    1.75 – 2.00    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im März den 21, 2018    1.50 – 1.75    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Dezember den 13, 2017    1.25 – 1.50    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Juni den 14, 2017    1.00 – 1.25    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im März de 15, 2017    0.75 – 1.00    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Dezember den 14, 2016    0.50 – 0.75    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Dezember den 16, 2015    0.25 – 0.50    + 0.25
  • Zinsentscheid der FED  im Dezember den 16, 2008    0.00 – 0.25    – 0.75

Bis zum Niveau vor der US-Finanzkrise im Jahr 2007 müsste sich der Leitzins jedoch noch einmal verdoppeln. Ziemlich utopisch aus meiner Sicht, doch dies muss auch nicht zwangsläufig das Ziel sein.

 

Tritt die US-Notenbank FED weiter auf die Bremse?

 

Ausblick auf die Zinsentwicklung

 

Der sichtbare Aufwärtstrend bei den Zinsen wurde im Dezember von der US-Notenbank gestoppt. In diesem Jahr soll es nach aktueller Einschätzung höchstens eine Erhöhung geben, wie das Manager-Magazin berichtete. Fokus liegt hier vielmehr auf der Notenbankbilanz, welche durch mehrfache Ankaufprogramme in Milliardenhöhe seit Jahren stark angewachsen war.

Die vorsichtige und nun schon als zurückhaltend einzustufende Haltung der US-Notenbankchef hat deren Chef Jerome Powell bereits mehrfach vor der Presse bestätigt. Solange die Konjunkturdaten keinen Ausbruch in positiver oder negativer Richtung aufweisen und die Inflation gering bleibt, ist dies wohl auch der gesündeste Weg. Es kommt hierbei nicht alleine auf die Arbeitsmarktdaten an, sondern den Mix an Konjunkturdaten. Keine einfache Entscheidung für Jerome Powell im nun begonnenen Quartal.

 

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