Astrazeneca Aktie: Digitalisierungsschritte erörtert

Der Bundesgerichtshof prüft eine Haftungsklage gegen AstraZeneca wegen angeblicher Impfschäden. Bisherige Instanzen lehnten Ansprüche ab, doch das Urteil könnte Präzedenzwirkung entfalten.

Astrazeneca Aktie
Kurz & knapp:
  • BGH verhandelt Klage zu Impfnebenwirkungen von Vaxzevria
  • Vorinstanzen verneinten positives Nutzen-Risiko-Verhältnis
  • Haftungsrechtliche Hürden nach Arzneimittelgesetz
  • Aktienkurs zeigt sich bisher unbeeindruckt

Der Bundesgerichtshof verhandelt heute in Karlsruhe über eine Schadenersatzklage gegen AstraZeneca. Eine Frau fordert Entschädigung für gesundheitliche Probleme, die nach ihrer Corona-Impfung im März 2021 auftraten – darunter ein kompletter Hörverlust auf einem Ohr. Für den Pharmakonzern könnte die Entscheidung weitreichende Folgen haben.

Die Klägerin macht geltend, der Impfstoff Vaxzevria habe kein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis aufgewiesen. Sie verlangt von AstraZeneca nicht nur Schadenersatz, sondern auch umfassende Auskunft über bekannte Wirkungen, Nebenwirkungen und Verdachtsfälle. Beide Vorinstanzen – das Landgericht Mainz und das Oberlandesgericht Koblenz – wiesen die Klage ab.

Wann haften Hersteller überhaupt?

Nach dem Arzneimittelgesetz können Pharmaunternehmen grundsätzlich für Impfschäden zur Verantwortung gezogen werden. Voraussetzung: Der Impfstoff zeigt bei sachgerechter Anwendung schädliche Wirkungen, die über ein „nach wissenschaftlichen Erkenntnissen vertretbares Maß“ hinausgehen. Ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis müsste also nachgewiesen werden.

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Das OLG Koblenz verwies darauf, dass die Europäische Arzneimittelagentur dem AstraZeneca-Präparat ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bescheinigt hatte. Zahlreiche deutsche Gerichte lehnten Haftungsansprüche mit ähnlicher Begründung ab. Auch das Argument unzureichender Fachinformationen überzeugte die Richter nicht – trotz der Tatsache, dass AstraZeneca die Zulassung 2024 selbst zurückgab.

Könnte eine Verordnung die Hersteller schützen?

Selbst wenn der BGH zu einem anderen Ergebnis käme, könnte eine weitere Hürde bestehen. Die „Medizinischer Bedarf Versorgungssicherstellungs-Verordnung“ schließt Ansprüche gegen Pharmaunternehmen aus, wenn das Bundesgesundheitsministerium Arzneimittel als Reaktion auf die Corona-Verbreitung beschafft und in Verkehr bringt. In bisherigen Gerichtsentscheidungen spielte diese Regelung allerdings keine Rolle.

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Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden zwischen Ende 2020 und Ende 2024 rund 350.000 Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen gemeldet – eine Rate von 1,78 Meldungen pro 1.000 Impfdosen. Bei schwerwiegenden Nebenwirkungen lag die Quote bei 0,32 pro 1.000 Dosen. Das Institut betont, es handle sich um Verdachtsfälle zeitlich naher Reaktionen, nicht um bestätigte Impfschäden.

Ob der BGH heute ein Urteil fällt, ist unklar. Für AstraZeneca steht einiges auf dem Spiel. In London zeigt sich die Aktie unbeeindruckt und notiert nahezu unverändert bei 134,42 Pfund.

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Über Felix Baarz 1301 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.