Auswirkungen der Industrie 4.0 auf unser Leben ist Teil 3 der informativen aber auch beängstigenden Serie zu „Industrie 4.0“ von den beiden Ökonomen und Querdenkern Matthias Weik und Marc Friedrich. In diesem Teil (Teil 1 hier / Teil 2 hier) gehen sie auf unser tägliches Leben ein. Denn gerade dort kommen die Einschnitte zum Tragen, die eine Digitalisierung der Branchen und unserer Alltagsgegenstände mit sich bringt. Tauchen Sie ein in die mögliche Zukunft und lesen Sie nun die möglichen Auswirkungen der Industrie 4.0 auf unser Leben!
Das Smartphone als täglicher Begleiter
Erst seit 10 Jahren ist das Smartphone auf dem Markt. Innerhalb dieser kurzen Zeit hat es unsere, aber auch die Welt der Banken tiefgreifend verändert. Es hat und wird das Banking weiter atemberaubend schnell und knallhart revolutionieren und einige Big Player werden diese Revolution nicht überleben. Längst kann man mit dem Smartphone-Konto Geld überweisen, Sofortkredite abschließen … Konzerne wie Apple oder Google könnten ohne Probleme die eine oder andere Bank aus der Portokasse erwerben. Beide haben seit Jahren eine Banklizenz. Sie machen es aber nicht. Warum nur? Weil es „old economy“ ist. Weil die alten Banken doch nicht so lukrativ und vor allem zukunftsträchtig sind. Apple, Google, Paypal … haben nicht nur ältere, sondern vor allem auch junge Kunden und zwar global. Sie haben somit die Zukunft. Wenn Apple pay auch bei uns kommt, und es wird kommen und sich durchsetzen, dann wird manch einem Banker nicht nur im hundertsten Stock seines Hochhauses klar werden, dass er die Digitalisierung komplett verschlafen hat, und er wird erkennen müssen, dass die Welle der Digitalisierung selbst das oberste Stockwerk der „Kathedralen“ unserer Zeit erreicht.
Sind Sie schon versichert?
Die Versicherungsbranche steht ebenfalls vor gewaltigen Umwälzungen. Der klassische Versicherungsverkäufer und Makler wird sukzessive bis auf ein Minimum an Experten verschwinden. Ständig schießen neue Vergleichsportale wie Pilze aus dem Boden. Vermehrt werden Versicherungen Online abgeschlossen. Kurzzeitversicherungen (Spot Insurance) fürs Ski-Wochende, für die Radtour, den Wanderausflug, den Stadionbesuch… lassen sich über “Appsichern“ bequem per Smartphone erledigen. Einen Versicherungsvertreter braucht hierfür längst keiner mehr. Auch im Innendienst wird die Automatisierung und künstliche Intelligenz bisher noch durchschnittlich bis gut qualifizierte und bezahlte Mitarbeiter überflüssig machen. Sogenannte Supercomputer sind auf dem Vormarsch. Das japanische Versicherungsunternehmen Fukoku Mutual Life Insurance beabsichtigt, knapp 30 Prozent seiner Mitarbeiter in der Abteilung Schadensbemessung durch ein auf IBMs Watson basierendes System zu ersetzen. Laut IBM ist das Watson-System „kognitive Technologie, die denken kann wie ein Mensch“. Diese ermöglicht „jegliche Daten zu analysieren und zu interpretieren, inklusive unstrukturierter Texte, Bilder, Tonaufnahmen oder Videos“. Den Kosten für das System (€1,6 Mio. plus €120.000 laufende Kosten) stehen Personalkosten in Höhe von €1,1 Mio per annum gegenüber. Nach nicht einmal 2 Jahren hat sich das System, welches ärztliche und andere Dokumente auswertet, um fällige Zahlungen zu berechnen, und das selbst in der Lage ist, besondere Klauseln in Versicherungsverträgen zu berücksichtigen, amortisiert. Einer Untersuchung des Nomura Research Instituts zufolge könnten bis zum Jahr 2035 fast die Hälfte aller Arbeitsplätze in Japan durch Roboter ersetzt werden.
Eine Studie des britischen Think Tanks – Reform – kam zu dem Ergebnis, dass 90 Prozent aller Jobs im britischen öffentlichen Dienst so bedeutungslos sind, dass diese ohne Probleme von Robotern gemacht werden können, und dass die Regierung dadurch 8 Milliarden Dollar. einsparen würde. Die Oxford University und Deloitte kommen in eigenen Studien zu ähnlichen Ergebnissen. Laut der Studie der Oxford University können mehr als 850.000 Jobs im öffentlichen Dienst in den nächsten 10 Jahren Robotern zum Opfer fallen. Auch bei uns wird man sich im öffentlichen Dienst auf Dauer dem technischen Fortschritt nicht verschließen können. Folglich wird es auch hier in Zukunft wesentlich weniger Jobs, insbesondere für gering und mittelmäßig Qualifizierte geben.
Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Mobilität der Zukunft
Carsharing, Uber, Mytaxi, selbstfahrende Bahnen, Autos und LKWs, Check in und Security Checks am Flughafen ohne Personal – alles bereits Realität oder in der Erprobung. Auch Flugzeuge steuern sich bereits selbst und das selbsttätige Landen stellt für die großen Maschinen kein Problem mehr dar. Flugzeuge ohne Piloten nur Sciencefiction? Nein, nicht nur Airbus-Chef Tom Enders glaubt an das autonome Flugzeug. Die Digitalisierung ist voll in der Dienstleistungsindustrie angekommen. Selbstverständliche Jobs wie Taxi-, Bus-, LKW-Fahrer, aber auch Piloten werden wir in Zukunft genauso selten vorfinden wie heute Schriftsetzer, Harzer, Hufschmied, Köhler, Wagner. Ob insbesondere Menschen, deren höchste Qualifikation ein Führerschein ist, in einer hoch technologisierten Welt wieder Anschluss an das Berufsleben finden, sei einmal dahingestellt. (Anmerkung der Redaktion: Zukunftstrend Mobilität auf Abruf ->)
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Die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf unser Leben sind nicht wegzudiskutieren. Wir erleben Sie täglich. Und es wird noch schlimmer, denn die Industrie 4.0 macht auch vor den Dingen des täglichen Bedarfs im Kühlschrank nicht halt. Darauf gehen wir dann im letzten Artikel der 4-teiligen Serie hier auf Trading-Treff noch einmal gesondert ein.
Seien Sie gespannt und verfolgen Sie weitere Beiträge von uns HIER!