Die Protestbewegung der Gelbwesten ist in den Straßen von Frankreich weiterhin zu spüren. Trotz vielerlei Zugeständnisse der Regierung durch Emmanuel Macron, kommt es zu keiner Beruhigung der Lage. Nun wollen die Gelbwesten das System an ihrer verwundbarsten Stelle treffen – den Finanzen.
Kernpunkte des Artikels:
- Was sind die Gelbwestenproteste?
- Welche Auswirkungen des Bank Run-Aufrufs sind denkbar?
Die Gelbwestenbewegung ist mittlerweile schon ein paar Monate alt. Gegen Ende Oktober 2018 kam es in Frankreich aufgrund einer geplanten zusätzlichen Treibstoffabgabe zu Protesten in Frankreich. Abgeleitet aus den gelben Warnwesten der Demonstranten nennt man diese Bewegung heute die Gelbwesten. Mittlerweile ist das Phänomen der Gelbwesten nicht mehr nur auf Frankreich beschränkt. Dennoch werden die Nachrichten vor allem in Frankreich gemacht. Zurzeit macht der Vorschlag einer koordinierten Abhebung von Bargeld die Runde in den sozialen Netzwerken.
Bank Run durch Gelbwesten?
Dabei ist der Plan der Gelbwesten simpel. Sie versuchen durch massive Bargeldabhebungen Druck auf die Politik auszuüben. Immerhin können durch wirklich gut organisierte gemeinsame Abhebungen von Bargeld das Geldsystem und die Banken vor gewaltige Probleme gestellt werden. Ein Bank Run hat die Eigenschaft, dass selbst gesunde Banken innerhalb weniger Stunden illiquide werden könnten und so wären Dominoeffekte denkbar. Allerdings ist ein wirkliches Problem aufgrund der Aufrufe der Gelbwesten aktuell nicht zu erwarten.
Ein Bank Run auf den sowohl Aufsicht, Zentralbank und Politik vorbereitet sind, kann nur in seiner schlimmsten Ausprägung wirklich Probleme bereiten. Es müssten in der Tat Großteile der Bevölkerung geschlossen und schnell über Ihr Bargeld verfügen wollen. Dieser Umstand ist aufgrund des Aufrufs der Protestierenden unwahrscheinlich. Allerdings könnte natürlich allein die Angst vor möglichen Schieflagen in der Finanzbranche durchaus auch andere Teile der Bevölkerung anstecken. Die Reaktion der Politik wäre allerdings vorhersehbar. Wie bereits in der Finanzkrise könnten Bankenschalter geschlossen werden, um die Banken vor diesen Bewegungen zu schützen. Und genau solch eine Wirkung wäre sicherlich bereits ein Erfolg für die Bewegung der Gelbwesten. In jedem Falle könnten die nächsten Stunden spannend werden.
jo, @Habnix, man stelle sich das lebhaft vor: Endlose Schlangen von Arbeitgebern vor den Banken, die frisches Geld für ihre Arbeitnehmer abheben wollen. Wieso kamen wir eigentlich nicht selbst drauf. Ein Konzept, das unbedingt klappen muss. Dankeschön, @Habnix
Banken zu, dann Nettolohn in bar vom Arbeitgeber verlangen. 😀