Bayer, Airbus & Bitcoin: Zwischen Höhenflug und Gegenwind

Bayer erhält FDA-Zulassung für Nubeqa, Airbus erwartet Großauftrag aus China und Bitcoin zeigt wenig Bewegung. Geopolitische Spannungen belasten den Markt.

Bayer Aktie
Kurz & knapp:
  • Bayer profitiert von neuer Krebsmedikament-Zulassung
  • Airbus könnte Mega-Deal mit China abschließen
  • NATO plant massive Aufrüstung
  • Bitcoin verharrt bei 105.400 US-Dollar

Hallo zusammen,

ein Blick auf die Märkte heute, am Mittwoch, den 04. Juni 2025, fühlt sich ein wenig an wie das Navigieren in unruhigen Gewässern. Einerseits sehen wir vielversprechende Signale von einzelnen Unternehmen, die mit positiven Nachrichten aufwarten – man denke nur an Bayer oder die potenziellen Milliardenaufträge für Airbus. Andererseits werfen die anhaltenden globalen Spannungen, Handelskonflikte und die Notwendigkeit massiver Investitionen in unsere Sicherheit lange Schatten. Wo liegen also die Chancen für uns Anleger in diesem komplexen Umfeld, und welche Risiken dürfen wir keinesfalls übersehen? Packen wir es an und beleuchten die wichtigsten Entwicklungen.

Deutsche Champions mit Rückenwind?

Trotz des oft schwierigen globalen Umfelds gibt es heute einige bemerkenswerte positive Nachrichten aus deutschen und europäischen Konzernen, die Anlass zur Hoffnung geben.

Bayer Aktie: Nubeqa – Mehr als nur ein Hoffnungsschimmer?
Für den Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern Bayer gab es erfreuliche Nachrichten aus den USA. Die Arzneimittelbehörde FDA hat dem Krebsmedikament Nubeqa eine weitere Zulassung erteilt, diesmal zur Behandlung einer spezifischen Form von Prostatakrebs in Kombination mit einer Hormontherapie. Warum ist das so wichtig? Nubeqa gilt als einer der großen Hoffnungsträger im Pharmageschäft von Bayer und soll helfen, die schmerzhaften Umsatzeinbußen durch auslaufende Patente beim einstigen Kassenschlager Xarelto zu kompensieren. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während die Xarelto-Erlöse 2024 um knapp 15 % auf rund 3,5 Milliarden Euro sanken, schoss der Nubeqa-Umsatz im selben Zeitraum um beeindruckende 75 % auf über 1,5 Milliarden Euro nach oben. Die Bayer-Aktie wurde für diese Nachricht mit Kursaufschlägen belohnt. Es scheint, als könnte Nubeqa tatsächlich zu einer tragenden Säule für die Zukunft des Konzerns werden.

Airbus Aktie: Fliegt der Konzern mit China-Deal neuen Höhen entgegen?
Auch bei Airbus könnten die Sektkorken bald knallen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, erwägt China offenbar einen gewaltigen Großauftrag über Hunderte von Flugzeugen – die Rede ist von möglicherweise 200 bis 500 Maschinen, sowohl Schmalrumpf- als auch Großraumjets. Eine solche Bestellung, die vielleicht schon im Juli im Rahmen eines Besuchs europäischer Staats- und Regierungschefs in Peking platziert werden könnte, wäre nicht nur ein wirtschaftlicher Segen für Airbus, sondern auch ein starkes politisches Signal. Angesichts der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China, und US-Präsident Trumps kritischer Haltung gegenüber Peking, könnte ein derartiger Deal mit dem europäischen Flugzeugbauer auch als bewusster Nadelstich gegen den US-Konkurrenten Boeing verstanden werden. Die Airbus-Aktie hob entsprechend ab. Das dürfte spannend werden, ob dieser Deal tatsächlich zustande kommt!

SFC Energy Aktie: Ein Nischenplayer zeigt Stärke
Abseits der DAX-Schwergewichte konnte auch der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy punkten. Das Unternehmen vermeldete einen Großauftrag von der dänischen Norlys Fibernet. SFC Energy wird Wasserstoff-Brennstoffzellen mit einer Gesamtleistung von 235 Kilowatt liefern, die kritische Telekommunikationsinfrastruktur in Dänemark gegen Stromausfälle absichern sollen. Für die erst 2024 gegründete dänische Tochtergesellschaft ist dies der erste Großauftrag und ein starkes Zeichen für die Nachfrage nach zuverlässigen Energielösungen.

Aufrüstung und Handelsstreit – Die großen Linien und ihre Folgen

Neben den unternehmensspezifischen Nachrichten prägen vor allem geopolitische und makroökonomische Entwicklungen das Bild.

Rüstungsaktien (Rheinmetall & Co.): Die NATO-Milliarden und ihre Kehrseite
Die NATO plant offenbar, ihre Verteidigungsfähigkeiten massiv auszubauen – die Rede ist von einer Erhöhung der Zielvorgaben um etwa 30 Prozent. Das bedeutet konkret: deutlich mehr weitreichende Marschflugkörper, Drohnen und Kapazitäten in Bereichen wie Luftverteidigung und Artillerie. Für Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten werden neue nationale Planungsziele zugewiesen. Militärs gehen davon aus, dass die Bundeswehr allein in Deutschland um eine hohe fünfstellige Zahl an Soldaten wachsen müsste und erhebliche Investitionen, zum Beispiel in neue Luftverteidigungssysteme, nötig wären.
Das übergeordnete Ziel: Alle NATO-Mitglieder sollen künftig mindestens 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung investieren, möglicherweise ergänzt um weitere 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur, womit die von US-Präsident Trump geforderte Quote von fünf Prozent erreicht würde. Bundesverteidigungsminister Pistorius plant, den deutschen Anteil schrittweise über die nächsten fünf bis sieben Jahre zu erhöhen.
Die Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, RENK und HENSOLDT zeigten sich nach diesen Nachrichten uneinheitlich. Während solche Pläne natürlich für Fantasie sorgen, bleiben die Herausforderungen immens: Die bisherigen Ziele sind oft noch nicht erreicht, und die Finanzierung dieser massiven Aufrüstung wird eine gewaltige Aufgabe.

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Handelskonflikte als Dauerbrenner: VDMA spürt den Druck, Trump bleibt unberechenbar
Die unberechenbare US-Handelspolitik hinterlässt weiterhin Spuren in der deutschen Wirtschaft. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) meldete für April einen realen Rückgang der Auftragseingänge um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Als Hauptgrund nannte der VDMA die Zollandrohungen und -ankündigungen von US-Präsident Trump, die für große Verunsicherung und Investitionszurückhaltung sorgen. Besonders stark war der Rückgang aus den Nicht-Euro-Ländern. Auch aktuell hält US-Präsident Trump ein Abkommen mit Chinas Präsident Xi im Handelsstreit für "extrem schwierig". Angesichts dessen, dass die USA jüngst die Zölle auf Stahl und Aluminium teils auf 50% erhöht haben, bleibt die Unsicherheit für exportorientierte Unternehmen hoch.

Was sonst noch bewegt – Online-Apotheken und ein Blick auf Bitcoin

Redcare Pharmacy Aktie: Analysten sehen dunkle Wolken am E-Rezept-Himmel
Für die Aktie der Online-Apotheke Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke) ging es heute abwärts. Grund war eine skeptische Einschätzung der Analysten von Kepler Cheuvreux. Sie sehen ein "kritisches, strukturevelles Risiko" für das E-Rezept-Geschäft durch die Freiwilligkeit der GesundheitsID, die ab April 2026 CardLink als primäre Zugangsmethode ersetzen soll. Die Sorge: Ein hoher Anteil der Kunden könnte dann beim E-Rezept außen vor sein, was die Anlagestory von Redcare untergraben könnte.

Bitcoin: Suche nach Orientierung im angespannten Marktumfeld
Und der Bitcoin? Die wichtigste Kryptowährung notierte heute bei rund 105.400 US-Dollar und zeigte damit wenig Bewegung. Im bisherigen Jahresverlauf steht zwar ein Plus von rund 13 Prozent zu Buche, doch aktuell scheint dem Markt ein klarer Impuls zu fehlen. In einem Umfeld, das von Handelsängsten und geopolitischen Verschiebungen geprägt ist, suchen Anleger nach Orientierung. Andere Assets wie Gold (+28% YTD laut jüngsten Berichten) scheinen derzeit stärker von Safe-Haven-Zuflüssen zu profitieren, während Bitcoin eher abwartet.

Mein Fazit: Worauf es jetzt ankommt

Der heutige Tag an den Finanzmärkten ist ein gutes Beispiel für die aktuelle Gemengelage: Unternehmensspezifische Erfolgsmeldungen, wie wir sie bei Bayer und potenziell bei Airbus sehen, können durchaus für positive Akzente sorgen und zeigen die fundamentale Stärke einzelner Firmen. SFC Energy beweist, dass auch Nischenplayer mit Innovationen punkten können.
Gleichzeitig ist nicht zu übersehen, dass die großen geopolitischen und makroökonomischen Themen – von den Plänen zur Aufrüstung der NATO bis hin zu den ungelösten Handelskonflikten unter Führung eines unberechenbaren US-Präsidenten – die dominierenden Treiber für die breitere Marktstimmung bleiben und für erhebliche Unsicherheit sorgen. Die direkten Auswirkungen auf den deutschen Maschinenbau sind ein klares Warnsignal.

Für Sie als Anleger bedeutet das, weiterhin genau hinzuschauen: Die Widerstandsfähigkeit und die spezifischen Wachstumstreiber der Einzelwerte müssen sorgfältig geprüft werden, ohne die übergeordneten Risiken aus den Augen zu verlieren. Die positive Nachricht von Bayer ist ermutigend, aber die Herausforderungen für den Gesamtkonzern bleiben. Besonders spannend wird zu beobachten sein, ob der milliardenschwere Airbus-China-Deal tatsächlich Realität wird und welche konkreten Auswirkungen die angekündigten, massiven Steigerungen der Verteidigungsausgaben langfristig auf die Bewertungen und die Profitabilität im Rüstungssektor haben werden. Auch die Entwicklung bei Redcare im Kontext des E-Rezepts bleibt ein wichtiger Punkt für spezialisierte Anleger. Es bleibt also dabei: Eine fundierte Analyse und ein klarer Blick für Chancen und Risiken sind unerlässlich.

Ich wünsche Ihnen einen erkenntnisreichen Abend!

Herzlichst,
Ihr Andreas Sommer

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Über Andreas Sommer 63 Artikel

Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

Meine Faszination für die Finanzmärkte entwickelte sich schon früh. Wichtige Stationen meines Weges sind:

  • Bankwesen: Über zehn Jahre Erfahrung als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank legten den Grundstein im Kundengeschäft.
  • Wendepunkt 1987: Der Börsencrash weckte mein tiefes Interesse an der technischen Analyse als wichtiges Instrument zur Risikosteuerung.
  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
  • Strategieentwicklung: Über die Jahre entwickelte ich meinen heutigen ganzheitlichen Ansatz, der Fundamentaldaten und Charttechnik systematisch verbindet.

Meine Arbeit: Analysen, Strategien und Einblicke

Meine Expertise und meine Anlagestrategien teile ich auf verschiedenen Wegen:

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