Liebe Leserinnen und Leser,
320 Millionen Euro – so viel Schulden kann Baywa durch den Verkauf seiner niederländischen Tochter Cefetra abbauen. Für den angeschlagenen Agrarkonzern ist das mehr als nur eine Bilanzkosmetik: Es ist ein Befreiungsschlag. Doch während Baywa sich Luft verschafft, zeigt sich anderswo ein ganz anderes Bild: Bei Gold und Silber wurden nach der jüngsten Rekord-Rally massiv Gewinne mitgenommen – teilweise fielen die Preise binnen Stunden um über sieben Prozent. Und auch Rüstungsaktien gerieten unter Druck, nachdem Friedensgespräche zwischen Trump und Selenskyj neue Hoffnungen weckten. Drei unterschiedliche Geschichten, ein gemeinsames Muster: Märkte reagieren blitzschnell, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
Baywa verkauft Cefetra: Zweiter Anlauf, erste Entlastung
Der Münchner Mischkonzern Baywa hat seine niederländische Tochter Cefetra für rund 125 Millionen Euro verkauft – im zweiten Anlauf. Bereits zuvor war ein Verkauf angestrebt worden, doch erst jetzt kam der Deal zustande. Die Transaktion steht noch unter Vorbehalt italienischer Behörden, doch die Stoßrichtung ist klar: Baywa will seine Bankverbindlichkeiten um mehr als 600 Millionen Euro reduzieren. Für ein Unternehmen, das in den vergangenen Monaten mit Restrukturierung und Liquiditätssorgen kämpfte, ist das eine dringend benötigte Verschnaufpause.
Die Börse quittierte die Nachricht mit einem Kurssprung von über elf Prozent am Montag. Doch die Euphorie sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Baywa weiterhin vor strukturellen Herausforderungen steht. Der Verkauf von Cefetra ist ein Baustein, aber längst nicht die Lösung aller Probleme. Anleger sollten genau beobachten, wie das Management die gewonnene finanzielle Flexibilität nutzt – und ob weitere Verkäufe folgen.
Energiekontor bestätigt Gewinnprognose: Projektgeschäft läuft rund
Deutlich entspannter präsentiert sich Energiekontor. Der Entwickler von Wind- und Solarparks bestätigte am Montag seine Gewinnprognose für 2025: Das Ergebnis vor Steuern soll zwischen 30 und 40 Millionen Euro liegen. Das Unternehmen hatte diese Spanne im Oktober nach Projektverzögerungen in Deutschland und geänderten Rahmenbedingungen in Großbritannien deutlich zusammengestrichen – umso wichtiger ist nun das Signal, dass die Ziele erreichbar bleiben.
Im laufenden Jahr verkaufte Energiekontor sieben Windparkprojekte mit einer Gesamtnennleistung von rund 209 Megawatt – deutlich mehr als die 51 Megawatt im Vorjahr. Konzernchef Peter Szabo betonte, dass das Projektportfolio über alle Entwicklungsphasen hinweg so umfangreich und fortgeschritten sei wie nie zuvor. Die Aktie reagierte mit einem Plus von über fünf Prozent. Für Anleger, die auf die Energiewende setzen, bleibt Energiekontor damit ein spannendes Investment – auch wenn die Erfolge oft erst mit Verzögerung in den Geschäftszahlen sichtbar werden.
Edelmetalle: Rekord-Rally endet abrupt
Was für ein Ritt: Silber war am Freitag im US-Handel noch um rund zehn Prozent nach oben geschossen, zeitweise auf über 82 Dollar je Feinunze – angetrieben von Äußerungen Elon Musks, der die Bedeutung von Silber in industriellen Prozessen hervorhob. Doch am Montag folgte die Ernüchterung: Der Preis fiel um über sieben Prozent auf rund 75 Dollar zurück. Auch Gold gab nach und rutschte von seinem Rekordhoch bei über 4.500 Dollar auf etwa 4.450 Dollar ab.
Die Gewinnmitnahmen kamen nicht überraschend. Nach einer Rally, die Gold in diesem Jahr um über 70 Prozent und Silber um mehr als 170 Prozent steigen ließ, war eine Konsolidierung überfällig. Doch die Treiber der Hausse sind nicht verschwunden: Zinssenkungsspekulationen, geopolitische Unsicherheiten und strukturelle Angebotsdefizite bei Silber bleiben intakt. Wer auf Edelmetalle setzt, sollte die aktuelle Schwäche als mögliche Einstiegschance begreifen – aber auch die Volatilität im Blick behalten.
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Rüstungsaktien unter Druck: Friedensgespräche belasten
Rheinmetall, Hensoldt, Renk – die deutschen Rüstungswerte gaben am Montag deutlich nach, teils um über zwei Prozent. Auch europäische Konkurrenten wie Leonardo oder Thales verloren. Der Grund: US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten am Wochenende von Fortschritten in den Friedensverhandlungen gesprochen. Zwar blieben konkrete Ergebnisse aus, doch allein die Hoffnung auf eine Deeskalation reichte, um Rüstungsaktien zu belasten.
Für Anleger ist das ein Warnschuss. Die Rally der Verteidigungstitel in diesem Jahr – Rheinmetall legte über 50 Prozent zu – speiste sich nicht zuletzt aus der Erwartung anhaltend hoher Rüstungsausgaben. Sollte sich die geopolitische Lage tatsächlich entspannen, könnten die Kurse weiter unter Druck geraten. Andererseits: Selbst bei einer Friedenslösung in der Ukraine bleiben die strukturellen Treiber intakt – von der Aufrüstung der Bundeswehr bis zu globalen Spannungen. Ein schnelles Ende der Rüstungs-Hausse ist nicht ausgemacht.
US-Märkte geben nach: Tech-Schwergewichte schwächeln
In den USA zeigten sich die Märkte am Montag schwächer. Der Dow Jones verlor rund 0,5 Prozent, der Nasdaq Composite 0,7 Prozent. Belastet wurden die Indizes vor allem von Tech-Schwergewichten wie Nvidia, Tesla und Microsoft, die jeweils um bis zu zwei Prozent nachgaben. Die Gewinnmitnahmen nach der Weihnachts-Rally waren erwartbar, zumal viele institutionelle Investoren ihre Bücher bereits geschlossen haben.
Interessant ist, dass der Rückgang nicht durch negative Nachrichten ausgelöst wurde, sondern schlicht durch fehlende Impulse. In den letzten Handelstagen des Jahres dominiert oft sogenanntes Window-Dressing: Fondsmanager versuchen, ihre Jahresperformance optisch zu verbessern, indem sie sich von Verlierern trennen und Gewinner nachkaufen. Das kann zu ungewöhnlichen Kursbewegungen führen – und macht Prognosen für die kommenden Tage schwierig.
Ausblick: Ruhige Tage, aber Vorsicht vor Überraschungen
Die letzten Handelstage des Jahres sind traditionell ruhig, doch die Märkte bleiben nervös. Die Ölpreise legten am Montag um über zwei Prozent zu, getrieben von anhaltenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela sowie der Tatsache, dass die Ukraine-Gespräche keinen Durchbruch brachten. Auch die Zinsentwicklung bleibt im Fokus: Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel leicht auf 4,12 Prozent, was die Spekulationen auf weitere Zinssenkungen der Fed befeuert.
Für deutsche Anleger heißt das: Wer jetzt noch Positionen anpasst, sollte sich bewusst sein, dass dünne Handelsumsätze zu überproportionalen Kursbewegungen führen können. Die großen Weichenstellungen für 2026 werden wohl erst im neuen Jahr erfolgen – wenn die Märkte wieder in Schwung kommen und die ersten Konjunkturdaten für das neue Jahr vorliegen.
Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Start in die neue Woche – und ein wachsames Auge auf Ihre Depots.
Beste Grüße
Andreas Sommer


