Berkeley Group Aktie: Gewinn übertrifft Erwartungen

Der Londoner Bauträger Berkeley Group meldet einen höheren als erwarteten Gewinn, sieht sich aber mit rückläufigen Verkaufsreservierungen und einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert.

Berkeley Group Holdings/the Aktie
Kurz & knapp:
  • Bereinigter Gewinn übersteigt Analystenschätzungen
  • Verkaufsreservierungen vor Budgetvorlage deutlich gedämpft
  • Neue Build-to-Rent-Plattform nimmt Fahrt auf
  • Jahresprognose für 2026 und 2027 bestätigt

Der Londoner Bauträger Berkeley Group hat am Mittwoch Halbjahreszahlen vorgelegt, die über den Markterwartungen lagen. Der bereinigte Gewinn vor Steuern erreichte für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2026 £254 Millionen – 2% mehr als die Analystenschätzung von £249 Millionen. Allerdings liegt das Ergebnis 8% unter dem Vorjahreswert.

Die Zahlen zeigen ein gemischtes Bild. Berkeley stellte 2.022 Wohneinheiten fertig, ein Rückgang von 4% gegenüber dem Vorjahr und knapp unter den Erwartungen von 2.042 Einheiten. Der durchschnittliche Verkaufspreis sank um 5% auf £570.000, was das Unternehmen jedoch auf die Zusammensetzung des Portfolios und nicht auf tatsächliche Preisrückgänge zurückführt.

Verkaufsaktivität vor Budget gedämpft

Interessant ist die Entwicklung der Verkaufsreservierungen. In den ersten vier Monaten der Berichtsperiode bewegten sich diese weitgehend auf Vorjahresniveau. Doch in den letzten beiden Monaten vor der Vorlage des britischen Staatshaushalts im Oktober bremsten Spekulationen die Aktivität merklich ab. Insgesamt lagen die Verkäufe im ersten Halbjahr rund 4% unter dem Vorjahr.

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Der Kassenbestand aus Forward Sales fiel auf £1,14 Milliarden, verglichen mit £1,51 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Netto-Cashbestand verringerte sich auf £342 Millionen nach £474 Millionen im Oktober 2024 – nicht zuletzt wegen Aktienrückkäufen in Höhe von £132 Millionen während der Periode.

Margen unter Druck, Build-to-Rent startet

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte Berkeley seine operative Marge von 20,2% auf 20,8% steigern. Der Nettoinventarwert je Aktie kletterte um 4,7% auf £37,63. RBC Capital Markets hebt hervor, dass die Baukosten während der Periode stabil blieben und ein „hochgradig kompetitives Ausschreibungsumfeld“ herrschte – eine direkte Folge des schwachen Londoner Baumarkts.

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Die Berkeley Living Build-to-Rent-Plattform nimmt Fahrt auf. Im Frühjahr 2026 ziehen die ersten Mieter in die Entwicklung ein. Während der Berichtsperiode wurden zwei weitere Projekte – Grand Union und Silkstream – in das Portfolio übernommen, sodass nun 1.122 Wohneinheiten in der Pipeline stehen, verglichen mit 762 im April 2025.

Ausblick bestätigt, Planungssystem kritisiert

Berkeley bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2026 mit einem erwarteten Gewinn vor Steuern von £450 Millionen. Für 2027 rechnet das Unternehmen mit einem ähnlichen Niveau. Executive Chair Rob Perrins zeigte sich trotz kurzfristiger Herausforderungen optimistisch: „Berkeley ist ein finanziell starkes, durch Vermögenswerte gedecktes Unternehmen.“ Besonders in London verschärfe sich das Unterangebot an Wohnraum weiter.

Kritik übte das Unternehmen am britischen Planungssystem. Man könne mehr leisten, wenn die Genehmigungsverfahren in der Praxis so funktionierten wie auf dem Papier. Konkret bemängelte Berkeley Ineffizienzen bei der Building Safety Regulator und forderte eine schnellere Bereitstellung von Mitteln aus dem Affordable Housing Programme.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.