Warren Buffett gibt nach über 60 Jahren das Ruder ab. Anfang Januar 2025 übergibt die Investorenlegende die CEO-Position seiner Holding Berkshire Hathaway an Greg Abel. Der 95-Jährige bleibt zwar als Chairman aktiv, doch die Ära des „Orakels von Omaha“ an der operativen Spitze geht zu Ende. Was bedeutet das für Anleger? Und warum verkauft Buffett seit drei Jahren ununterbrochen Aktien?
Die längste Verkaufsserie der Geschichte
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit zwölf Quartalen in Folge ist Berkshire Hathaway netto ein Verkäufer von Aktien. Laut Quartalsbericht vom 1. November 2025 hat der Cash-Bestand einen historischen Rekordwert von 381,7 Milliarden US-Dollar erreicht. Der Großteil dieser Summe steckt in kurzfristigen US-Staatsanleihen. Eine solche Verkaufswelle gab es in der gesamten Buffett-Ära noch nie.
Trotz dieser massiven Reduzierungen bleibt das Aktienportfolio der Holding beeindruckend: Über 40 Positionen mit einem Gesamtwert von mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Langjährige Kernbeteiligungen wie American Express und Coca-Cola bleiben fest im Depot. Doch die Botschaft ist klar: Buffett findet kaum noch attraktive Gelegenheiten.
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Bewertungen auf gefährlichem Terrain?
Was treibt den Altmeister zu dieser Zurückhaltung? Ein Blick auf das Shiller-KGV des S&P 500 gibt Aufschluss. Der Wert liegt aktuell bei 40 – einem der höchsten Niveaus seit Einführung des Index in seiner heutigen Form. Dieser Indikator setzt Aktienkurse ins Verhältnis zu den inflationsbereinigten Gewinnen der vergangenen zehn Jahre. Nur einmal zuvor erreichte der Markt solch extreme Bewertungen.
Buffett selbst hat in seinen Aktionärsbriefen wiederholt betont, dass überzeugende Chancen selten seien. Seine berühmte Baseball-Metapher beschreibt den Aktienmarkt als Spiel ohne „Called Strikes“ – man muss nicht bei jedem Wurf schwingen, sondern kann auf den richtigen Pitch warten. Genau das tut er offenbar gerade.
Geschichte wiederholt sich?
Interessant wird es beim Blick zurück. Anfang 2016 und erneut 2017 baute Berkshire bereits massive Cash-Reserven auf. Beide Male folgte eine Marktkorrektur. Das Shiller-KGV war zuvor erhöht gewesen, die Bewertungen erschienen gespannt. Doch langfristig erholten sich die Märkte stets und stiegen weiter. Panikmache wäre also fehl am Platz.
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Buffett selbst kauft weiterhin selektiv – nur eben deutlich weniger als er verkauft. Sein Prinzip bleibt unverändert: Nur Titel mit attraktiven Bewertungen im Verhältnis zu ihren Wachstumsaussichten landen im Portfolio. Dieser Ansatz hat ihn über Jahrzehnte erfolgreich gemacht.
Das Buffett-Prinzip lebt weiter
Mit dem Führungswechsel an der Spitze stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Greg Abel übernimmt die operative Leitung, während Buffett als Chairman im Hintergrund bleibt. Die Investmentphilosophie dürfte sich kaum ändern: Langfristiger Fokus, Geduld und eiserne Disziplin. Der Schneeball, den Buffett 1999 beschrieb – einmal an der Spitze eines sehr langen Hangs angestoßen, rollt er immer weiter.
Drei zentrale Lehren bleiben für Anleger bestehen: Ruhe bewahren statt in Panik zu verfallen, Cash-Reserven für günstigere Gelegenheiten aufbauen und nur dann zuschlagen, wenn die eigenen Kriterien erfüllt sind. Buffetts erste Regel bleibt: Kein Geld verlieren. Die zweite: Diese Regel niemals vergessen.
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