Ein Londoner Gericht hat die BHP Group am Freitag für schuldig befunden. Der Bergbauriese trägt die Verantwortung für den verheerenden Dammbruch im brasilianischen Mariana im November 2015. Die Aktie reagierte prompt – in London gab der Titel zeitweise über drei Prozent nach auf 20,61 Pfund.
Doch was bedeutet dieses Urteil konkret für Anleger? Die Schadenssumme steht noch nicht fest, doch die Anwälte der Kläger hatten den Fall zuvor mit bis zu 36 Milliarden Pfund beziffert. Eine zweite Verhandlung zur Festlegung der Entschädigungshöhe ist für Oktober 2026 angesetzt.
Katastrophe mit Langzeitwirkung
Die Zahlen sind erschreckend: 40 Millionen Kubikmeter giftiger Schlamm ergossen sich damals in den Fluss Doce. 19 Menschen starben, Hunderttausende wurden von der Wasserversorgung abgeschnitten. Brasiliens Wälder und Flussläufe wurden auf hunderten Kilometern verseucht. Die Mine gehörte zu Samarco, einem Gemeinschaftsunternehmen von BHP und dem brasilianischen Konzern Vale.
Richterin Finola O’Farrell stellte klar: Das fortgesetzte Erhöhen der Dammhöhe unter unsicheren Bedingungen sei die direkte Ursache des Zusammenbruchs gewesen. BHP sei nach brasilianischem Recht haftbar. „Es war kein Unfall“, erklärte Gelvana Rodrigues da Silva, die ihren siebenjährigen Sohn Thiago bei der Flut verlor. „BHP muss Verantwortung für sein Handeln übernehmen.“
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Die Rechnung könnte niedriger ausfallen
BHP wehrt sich. Der Konzern kündigte umgehend Berufung an und argumentiert geschickt: Im vergangenen Jahr schlossen BHP, Vale und Samarco mit den brasilianischen Behörden einen Vergleich über 32 Milliarden Dollar ab. Seit 2015 seien bereits knapp 12 Milliarden Dollar für Wiedergutmachung und Entschädigungen geflossen.
Brandon Craig, President Minerals Americas bei BHP, betonte, dass 240.000 Kläger der Londoner Sammelklage bereits in Brasilien entschädigt worden seien. Dies werde „die Größe und den Wert der Ansprüche in der britischen Sammelklage erheblich reduzieren“. BHP geht davon aus, dass die Klage in London durch die brasilianischen Vergleiche etwa um die Hälfte schrumpfen dürfte.
Trotzdem bleibt Unsicherheit: Über 600.000 Opfer, dutzende Kommunen und rund 2.000 Unternehmen haben geklagt. Das volle Ausmaß der finanziellen Belastung wird sich erst 2026 zeigen – ein Damoklesschwert für die Aktionäre des weltgrößten Bergbaukonzerns.
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