Liebe Leserinnen und Leser,
eine halbe Milliarde Dollar – mit einem Federstrich hat Robert F. Kennedy Jr. gestern die Zukunft der mRNA-Forschung in den USA in Frage gestellt. Während BioNTech, Moderna und Pfizer an der Börse abstürzten, nutzten andere die Gunst der Stunde: Amazon sicherte sich überraschend Zugang zu OpenAI-Modellen, und die Commerzbank trumpfte im Abwehrkampf gegen UniCredit mit Rekordergebnissen auf. Was diese Entwicklungen für Ihre Investments bedeuten, erfahren Sie heute.
Kennedy gegen mRNA: Der 500-Millionen-Dollar-Schock
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: US-Gesundheitsminister Kennedy Jr. streicht 22 Investitionen in mRNA-Impfstoffe – insgesamt eine halbe Milliarde Dollar. Für BioNTech brach der Kurs um über 1% ein, Moderna und Pfizer traf es mit fast 3% noch härter.
Doch was steckt wirklich dahinter? Kennedy, der selbst umstrittene Thesen zu Impfungen vertritt, zielt ausschließlich auf Atemwegsimpfstoffe wie Corona und Grippe. Die lukrative Krebsforschung bleibt verschont – ein Detail, das viele Anleger übersehen haben.
"Das Eingreifen von Kennedy Jr. ist verheerend", warnt Nobelpreisträgerin Katalin Karikó. Sie befürchtet, dass Europa und insbesondere China nun die Führung übernehmen könnten. Tatsächlich könnte sich hier für europäische Biotech-Unternehmen eine historische Chance auftun. BioNTech aus Mainz betont bereits, keine laufenden Projekte mit der betroffenen US-Behörde zu haben und setzt weiter auf das "Potenzial von mRNA als neue Wirkstoffklasse".
Besonders brisant: Die Entscheidung könnte einen Dominoeffekt auslösen. Wenn die USA als größter Pharmamarkt die Förderung einstellen, überdenken auch private Investoren ihr Engagement. "Firmen werden sich schon überlegen, wie groß das Marktpotenzial noch ist", analysiert Immunologe Carsten Watzl. Ein Teufelskreis, der die gesamte Branche erfassen könnte.
Amazon greift an: Der überraschende OpenAI-Deal
Während die Biotech-Branche noch unter Schock stand, nutzte Amazon die Aufmerksamkeit für einen strategischen Coup. Der Cloud-Riese öffnet seinen AWS-Kunden erstmals Zugang zu OpenAI-Modellen – ein direkter Angriff auf Microsoft, das bisher vom exklusiven OpenAI-Zugang profitierte.
Die Börse reagierte begeistert: Amazon-Aktien legten um 1,7% zu. Doch der Deal ist mehr als nur eine technische Partnerschaft. Er markiert eine Zeitenwende im KI-Krieg der Tech-Giganten. "Wir bieten leistungsstarke, flexible Tools", betont OpenAIs Produktleiter Dmitry Pimenov. Übersetzt heißt das: Die Exklusivität ist Geschichte.
Für deutsche Unternehmen öffnet sich damit eine neue Welt. Statt sich zwischen Microsoft Azure und AWS entscheiden zu müssen, können sie nun bei beiden Anbietern auf dieselben KI-Modelle zugreifen. Der Wettbewerb dürfte die Preise drücken und Innovationen beschleunigen. Besonders spannend: Amazon kombiniert die OpenAI-Integration mit seiner 8-Milliarden-Dollar-Partnerschaft mit Anthropic. Zwei KI-Schwergewichte unter einem Dach – das gab es noch nie.
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Commerzbank kontert UniCredit: Die Zahlen sprechen für sich
"Das beste operative Ergebnis in der Geschichte der Commerzbank" – mit diesen Worten überraschte CEO Bettina Orlopp die Märkte. Der Gewinn soll 2025 auf 2,5 Milliarden Euro steigen, 100 Millionen mehr als bisher erwartet. Ein geschickter Schachzug im Übernahmekampf mit UniCredit.
Die Italiener, die bereits über 20% der Anteile kontrollieren, dürften sich die Zähne ausbeißen. Orlopp macht klar: Ohne konkrete Vorschläge gibt es keine Gespräche. "Wir haben die Situation, dass der eine schon ziemlich weit gegangen ist", kontert sie die Avancen aus Mailand.
Besonders clever: Die Commerzbank nutzt die Umbaukosten von 493 Millionen Euro als Investition in die Zukunft. 3.900 Stellen werden gestrichen, gleichzeitig aber in Polen und Asien neu aufgebaut. Das Ergebnis: niedrigere Kosten bei gleichbleibender Schlagkraft. Die Aktie schwankte zwischen -2% und +1,4% – die Unsicherheit bleibt spürbar.
Was sonst noch bewegt
Novo Nordisk enttäuscht: Der Diabetes-Riese verdiente weniger als erwartet und rutschte auf ein Vierjahrestief. Trotz starker Wegovy-Verkäufe drücken billige US-Kopien auf die Marge. Ein Warnsignal für die gesamte Pharmabranche?
Bayer kämpft weiter: Wechselkurse und Roundup-Klagen belasten, doch ein Detail überrascht: Die Transfereinnahmen für Fußballer Florian Wirtz halfen dem Quartalsergebnis. Wenn Pharmakonzerne von Fußballtransfers profitieren müssen, zeigt das die angespannte Lage.
ProSiebenSat.1 vor dem Aus: Die Führung empfiehlt die Annahme des Berlusconi-Angebots. Der Sohn des verstorbenen Medienmoguls könnte bald über Deutschlands zweitgrößten TV-Konzern herrschen. Medienminister Weimer zeigt sich besorgt – zu Recht?
Die kommenden Tage versprechen Spannung: Morgen legt die EZB neue Inflationsdaten vor, am Freitag folgen US-Arbeitsmarktzahlen. Beide könnten die Zinswende beeinflussen. Mein Tipp: Behalten Sie Biotech-Aktien im Auge. Die Kennedy-Panik könnte übertriebene Einstiegschancen schaffen – besonders bei europäischen Unternehmen, die von der US-Schwäche profitieren könnten.
Bleiben Sie wachsam und erfolgreich!
Ihr Andreas Sommer
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