Die Bitcoin-Euphorie ist überall spürbar. Sowohl unter den Altbörsianern, wie auch unter einer völlig neuen Gruppe von Investoren, die sich vor allem in den sozialen Medien wie Facebook informiert und noch recht jung auf dem Feld der Geldanlage ist. Aber auch die großen Zeitungen und Medienseiten haben das Thema längst entdeckt. Es war also eine Frage der Zeit, bis die ersten Banken Produkte generieren, die den Bitcoin für Jedermann zugänglich machen. Diesen Weg geht nun Vontobel bereits zum zweiten Mal. Diesesmal begibt Vontobel ein Open End Zertifikat auf Bitcoin.
Vontobel begibt Open End Zertifikat auf Bitcoin
Einige Bitcoin-interessierte Anleger werden sich nun fragen, an welcher Stelle die Neuerung ist. Immerhin gibt es bereits ein Zertifikat von Vontobel auf Bitcoin. Unter der Wertpapierkennnummer VN5MJG konnte man schon seit einem Jahr ein Zertifikat auf Bitcoin erwerben.
Dieses Zertifikat hatte allerdings eine Laufzeitbegrenzung. Nun legt Vontobel nach und begibt das Open End Zertifikat auf Bitcoin.
Vorteile des Open End Zertifikats auf Bitcoin
Die großen Vorteile dieses Zertifikates liegen auf der Hand. Ohne sich mit Begriffen wie „Wallet“ oder „Cold Storage“ auseinanderzusetzen, kann man direkt in die Kryptowährung Bitcoin investieren. Das alles völlig unkompliziert über das eigene Wertpapierdepot. Ein neues Konto mit Anschluss an eine der der Bitcoin-Börsen ist unnötig geworden. Die Kennnummer des neuen Zertifikates lautet VL3TBC. Unter Eingabe dieser Kennnummer können Sie dieses Zertifikat dann bei Flatex, comdirect oder ihrer depotführenden Bank sofort ordern. Weitere Informationen finden Sie auch bei Vontobel direkt. Folgen Sie einfach dem Link auf die Seite von Vontobel.
Doch ist solch ein Zertifikat im Sinne des „Erfinders“ von Bitcoin? Man darf wohl zu recht annehmen, dass das nicht der Fall ist.
Nachteile des Open End Zertifikats auf Bitcoin
Die Nachteile liegen ebenfalls auf der Hand. Ein Zertifikat stellt anders als ein Fonds oder ein Direktinvestment hohe Anforderungen an die Bonität des Emittenten. Sollte dieser zahlungsunfähig werden, wäre auch das Zertifikat betroffen. Die Bonität des Emittenten lässt sich am besten über das Rating beurteilen. An der Stelle liegt die Vontobel im oberen Bereich, wie folgende Tabelle zeigt:
Doch kommen wir nun zu einem weiteren Punkt. Satoshi Nakamoto wollte mit Bitcoin eine Möglichkeit schaffen, Intermediäre im Zahlungsverkehr zu umgehen. Bitcoin lebt also von seinem dezentralen Charakter und soll so ein hohes Maß an Anonymität des Einzelnen bei gleichzeitiger Transparenz der Zahlungsvorgänge erzielen. Mit einem Zertifikat aus der Bankenwelt auf eben diese Kryptowährung ist von dieser Ursprungsidee nicht mehr viel übrig. Doch geht es wirklich allen Erwerbern von Bitcoin um die Ursprungsidee des Erfinders? Wohl eher nicht.
Open End Zertifikat auf Bitcoin – Das Produkt für eine positive Grundstimmung
Das Zertifikat auf Bitcoin richtet sich eher nicht an die Ursprungsgemeinde dieser Idee. Die wirklichen Cracks der Kryptoszene werden solch ein Zertifikat nicht erwerben. Und sie müssen es auch nicht. Die wirklichen Cracks stecken tief im Vokabular der Kryptowelt und finden sich gut zurecht. Sie wissen um die Schwachstellen des Systems und um die daraus resultierenden Gefahren.
Ganz anders verhält es sich da mit Anlegern, die einfach an dem Kursanstieg der Bitcoin partizipieren wollen. Für diese Leute stellt ein solches Open End Zertifikat auf Bitcoin durchaus eine gute und vor allem einfache Alternative dar.
All das ändert allerdings nichts an meiner Grundhaltung zu Bitcoin. Diese Haltung habe ich in meinem Artikel „Bitcoin – Das größte Schneeballsystem der Welt?“ dargelegt. Doch kurzfristig ist Bitcoin weiterhin mit starken Momentum unterwegs. Diesem sollte man sich nicht in den Weg stellen. Erst in dieser Woche wurde die nächste runde Marke übersprungen. Wir stehen nun bei 7.300 Dollar.
Bis zum nächsten Mal sagt,