Die Boeing-Aktie notiert bei 167 Euro – und könnte schon bald neue Großinvestoren anlocken. Norwegens gigantischer Staatsfonds, mit 2,1 Billionen Dollar der größte weltweit, darf seit über 20 Jahren nicht in Boeing investieren. Doch das könnte sich 2027 ändern. Der Grund: Das norwegische Parlament prüft gerade eine Lockerung der ethischen Anlagerichtlinien.
Seit 2004 sind Investments in Rüstungskonzerne tabu, weil diese an der Produktion von Nuklearwaffen beteiligt sind. Neben Boeing betrifft das Verbot 13 weitere Konzerne wie Lockheed Martin, Airbus und BAE Systems – zusammen mit einer Marktkapitalisierung von rund einer Billion Dollar. Eine Kommission soll bis Oktober 2026 Empfehlungen vorlegen, die Abstimmung im Parlament ist für Juni 2027 geplant.
Russlands Krieg ändert die Spielregeln
Die Kehrtwende hat einen klaren Auslauf: Der Ukraine-Krieg und Donald Trumps Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben in Europa haben die Sicherheitslage dramatisch verändert. „Freiheit ist wichtiger als ESG“, erklärt Knut Kjaer, der Gründungs-CEO des Fonds. Norwegen kaufe Waffen von genau jenen Firmen, in die der Fonds nicht investieren dürfe – ein unhaltbarer Widerspruch.
Finanzminister Jens Stoltenberg, ehemaliger NATO-Generalsekretär, bringt es auf den Punkt: Norwegen überweise große Summen an Rüstungskonzerne als Zahlung für Kampfjets und Fregatten, betrachte aber kleinere Renditen aus Investments in dieselben Firmen als unethisch. Die Regierung hat genug Rückhalt im Parlament für eine Änderung – die drittgrößte Partei, die Konservativen, treibt die Reform aktiv voran.
500 Millionen Dollar für die Ukraine
Parallel dazu zeigen die nordischen NATO-Staaten konkrete Taten: Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und die baltischen Länder finanzieren gemeinsam US-Waffenlieferungen an die Ukraine im Wert von 500 Millionen Dollar. Die sogenannte Purl-Initiative sieht vor, dass europäische Verbündete amerikanische Waffen kaufen und direkt an Kiew weitergeben – eine direkte Antwort auf Trumps Forderung nach mehr europäischer Beteiligung.
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Juristischer Druck steigt
Während Boeing auf neue Investoren hofft, muss der Konzern weiter für alte Fehler zahlen. Ein Gericht in Chicago verurteilte Boeing am Mittwoch zu über 28 Millionen Dollar Schadensersatz an die Familie einer UN-Mitarbeiterin, die 2019 beim Absturz des Ethiopian-Airlines-Flugs 302 starb. Inklusive Zinsen zahlt Boeing 35,85 Millionen Dollar – und verzichtet auf Berufung.
Das Urteil ist das erste in den Dutzenden Klagen nach den beiden 737-MAX-Abstürzen 2018 und 2019, die zusammen 346 Menschen das Leben kosteten. Boeing hat bereits über 90 Prozent der Fälle außergerichtlich beigelegt und Milliarden an Entschädigungen gezahlt. Am 5. November wurden drei weitere Klagen beigelegt – die Konditionen bleiben geheim.
Kann Boeing die juristische Last abschütteln und gleichzeitig von der neuen Rüstungsnachfrage profitieren? Die Entscheidung des norwegischen Fonds könnte wegweisend sein.
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