Der britische Energiekonzern steht unter Druck. Die Aktie verlor am Freitag in London zeitweise 2,76 Prozent und fiel auf 4,52 Pfund. Auslöser ist ein Bericht der Financial Times über fortgeschrittene Verkaufsverhandlungen zur Schmierstoff-Sparte Castrol. Der US-Infrastrukturinvestor Stonepeak soll mehr als 8 Milliarden US-Dollar bieten. Ein endgültiger Vertrag steht noch aus, die Gespräche könnten noch scheitern oder weitere Interessenten auftauchen.
BP hatte die Schmierstoffmarke im Februar 2025 offiziell zum Verkauf gestellt. Weder der britische Konzern noch der potenzielle Käufer wollten sich zu den laufenden Verhandlungen äußern.
Analysten werden vorsichtiger
Die Rahmenbedingungen für europäische Ölkonzerne verschlechtern sich. J.P. Morgan stufte am Freitag mehrere Branchenvertreter herab und begründet dies mit aufgeblähten Bewertungen und drohendem Überangebot am Ölmarkt. Für BP gilt nun ein neutrales Rating mit einem Kursziel von 480 Pence – gerade einmal 5 Prozent Aufwärtspotenzial.
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Die US-Bank rechnet damit, dass der Brent-Ölpreis 2026 und 2027 unter 60 Dollar je Barrel fällt. Die Konsenserwartung für europäische Ölwerte liegt bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,3 – der Abschlag zum Gesamtmarkt entspricht dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Die geschätzte Free-Cashflow-Rendite für 2026 beträgt bei 62 Dollar Brent nur 7,8 Prozent. J.P. Morgan hält dies im historischen Vergleich für teuer.
Konkurrenten als bessere Wahl?
Innerhalb des Sektors sehen die Analysten Shell und Repsol im Vorteil. Shell überzeugt mit einer erwarteten Cash-Rendite von 10,1 Prozent für 2026 und der niedrigsten Dividendendeckung bei rund 40 Dollar je Barrel. Die Bilanz gilt mit 20 Prozent Nettoverschuldung zum eingesetzten Kapital als die solideste der Branche. Zusätzlich bietet das Raffinerie- und Marketinggeschäft einen natürlichen Hedge gegen fallende Ölpreise.
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Repsol punktet mit der höchsten Diesel-Sensitivität und einem 2026er-KGV von nur 6,1. Die Dividendenrendite liegt bei 6,5 Prozent, während Raffinerie und Marketing 40 bis 50 Prozent zum operativen Ergebnis beitragen. Diesel bleibt der stärkste Hebel in Europa – der Kontinent importiert seit dem Ende russischer Lieferungen etwa 20 Prozent seines Jahresbedarfs, Margen liegen aktuell bei 30 bis 40 Dollar je Barrel.
Für BP bedeutet diese Konstellation: Die Aktie bietet im Branchenvergleich weder bei der Bewertung noch bei der strategischen Positionierung überzeugende Argumente. Die durchschnittliche Dividendenrendite im Sektor liegt bei 5,7 Prozent, das durchschnittliche Kurspotenzial unter 5 Prozent.
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