Broadcom, BioNTech & Vonovia: KI-Chips treiben Rekorde, während Zinswende Immobilien beflügelt

Schwache US-Arbeitsmarktdaten lösen Zinssenkungserwartungen aus, die KI-Chipnachfrage beflügelt Broadcom und Infineon, während BioNTech mit Krebsforschung überzeugt.

Broadcom Aktie
Kurz & knapp:
  • US-Arbeitsmarktdaten stärken Zinssenkungserwartungen
  • Broadcom erhält Milliardenauftrag für KI-Chips
  • BioNTech meldet Durchbruch in Krebsforschung
  • Immobilienwerte profitieren von sinkenden Zinsen

Broadcom, BioNTech & Vonovia: KI-Chips treiben Rekorde, während Zinswende Immobilien beflügelt

Liebe Leserinnen und Leser,

was für ein Freitag! Während schwache US-Arbeitsmarktdaten die Wall Street auf neue Allzeithochs katapultierten, explodierten einzelne Aktien förmlich: Broadcom schoss mit einem 10-Milliarden-Dollar-Auftrag durch die Decke, BioNTech meldete einen Durchbruch in der Krebsforschung, und die gebeutelten Immobilienaktien feierten ihre Auferstehung. Doch der Reihe nach – denn hinter diesen Bewegungen steckt mehr als nur Tagesrauschen.

Der Arbeitsmarkt-Schock: Wenn schlechte Nachrichten zu guten werden

Nur 22.000 neue Stellen schuf die US-Wirtschaft im August – erwartet waren 75.000. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 4,3 Prozent, den höchsten Stand seit 2021. Was normalerweise Panik auslösen würde, trieb die Märkte auf Rekordhochs. Der Grund? Die Fed hat jetzt keine Wahl mehr.

„Dieser Arbeitsmarktbericht unterstützt zusätzliche und schnellere Zinssenkungen über September hinaus“, bringt es Jeff Schulze von ClearBridge auf den Punkt. Die Märkte preisen bereits eine Zinssenkung im September mit 88-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein – einige spekulieren sogar auf einen Doppelschritt von 50 Basispunkten.

Gold markierte prompt ein neues Allzeithoch bei über 3.600 Dollar je Unze. Der Dollar stürzte auf ein Fünfwochentief. Und die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen fielen unter die 4,1-Prozent-Marke. Ein perfekter Sturm für zinssensitive Assets.

Broadcom vs. Nvidia: Der neue Herausforderer betritt die Arena

Während Nvidia-Anleger noch ihre Wunden vom schwachen Quartalsbericht lecken, feiert Broadcom eine Party der Superlative. Die Aktie sprang um 14 Prozent auf ein Rekordhoch von 356 Dollar. Der Grund: Ein mysteriöser Großkunde orderte KI-Beschleuniger für über 10 Milliarden Dollar.

Bloomberg will erfahren haben, dass es sich um niemand Geringeren als OpenAI handelt. Die ChatGPT-Macher wollen sich offenbar von Nvidias Würgegriff befreien und setzen dabei auf Broadcom. Gemeinsam entwickeln sie spezialisierte KI-Chips, die ab 2026 ausgeliefert werden sollen.

Für deutsche Anleger besonders interessant: Infineon profitiert als Hauptlieferant von Leistungshalbleitern direkt mit. Der Münchner Chiphersteller steigert seinen KI-Umsatz in diesem Jahr um über 100 Prozent auf 600 Millionen Euro. Die Aktie legte prompt um ein Prozent zu – trotz drohender US-Zölle.

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Apropos Chip-Sektor: Während Nvidia und Broadcom die Schlagzeilen dominieren, gibt es in Europa einen weniger bekannten Technologiewert, der nach Meinung einiger Analysten das Potenzial hat, zu einem der Hauptprofiteure des globalen Chip-Booms zu werden. Ich habe mir dazu einen Spezialreport angesehen, in dem die Aktie als mögliche „neue Nvidia“ bezeichnet wird – inklusive Name, WKN und vollständiger Analyse. Wer tiefer einsteigen möchte, findet den Report hier: Zur Analyse „Die neue Nvidia“

BioNTech: Der vergessene Impfstoff-Star meldet sich zurück

Zehn Prozent Plus an einem Tag – BioNTech-Aktionäre rieben sich verwundert die Augen. Nach monatelanger Talfahrt meldete das Mainzer Unternehmen einen Durchbruch in der Krebsforschung. Der Wirkstoff BNT323 verlängerte in einer Phase-3-Studie das Überleben von Brustkrebspatientinnen signifikant.

Das ist mehr als nur eine Schlagzeile. Es zeigt, dass BioNTech seine mRNA-Plattform erfolgreich über Covid hinaus diversifiziert. Während Konkurrent Moderna noch mit sinkenden Impfstoff-Umsätzen kämpft, könnte BioNTech mit der Krebs-Pipeline den Turnaround schaffen. Der Markt scheint es zu glauben.

Vonovia & Co: Die Immobilien-Renaissance beginnt

An der DAX-Spitze thronte am Freitag ausgerechnet Vonovia mit einem Plus von 2,5 Prozent. LEG Immobilien legten sogar 3,1 Prozent zu. Was ist da los? Die Antwort liegt in der Zinswende.

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Sinkende Langfristzinsen sind wie Sauerstoff für den erstickenden Immobiliensektor. Jeder Basispunkt weniger bei den Renditen bedeutet niedrigere Finanzierungskosten und höhere Bewertungen. Nach Jahren der Krise wittern Investoren Morgenluft.

Ein Marktteilnehmer brachte es auf den Punkt: „Sowohl die kurzen als auch die langen Zinsen sinken – das ist der perfekte Cocktail für Immobilienaktien.“ Tatsächlich gewann der europäische Immobilienindex 1,4 Prozent – der stärkste Sektor des Tages.

Die Krypto-Kontroverse: Trump Media und der World Liberty Skandal

Während Bitcoin die 113.000-Dollar-Marke knackte, sorgte ein Drama für Schlagzeilen: Justin Sun, einer der größten Investoren in Trumps World Liberty Financial, beklagte öffentlich, seine Tokens seien „unrechtmäßig eingefroren“ worden. Der chinesische Krypto-Unternehmer hatte mindestens 75 Millionen Dollar investiert.

Die Blockchain-Daten zeigen: 545 Millionen seiner Tokens wurden auf eine Blacklist gesetzt. Ein bemerkenswerter Vorgang für ein Projekt, das Dezentralisierung predigt. Die World Liberty Token stürzten prompt von über 30 auf 18 Cent ab.

Gleichzeitig verkündete Trump Media eine Partnerschaft mit Crypto.com und den Kauf von 684 Millionen Cronos-Token. Der ehemalige Präsident macht Ernst mit seiner Krypto-Strategie – trotz aller Kontroversen.

Die Verlierer des Tages: Wenn Prognosen platzen

Nicht alle profitierten vom Freitags-Feuerwerk. Lululemon Athletica crashte um 18 Prozent, nachdem der Yoga-Spezialist zum zweiten Mal die Prognose senkte. Die Konsumflaute trifft selbst Premium-Marken.

Deutsche Bank und Munich Re litten unter den sinkenden Zinsen – flachere Zinskurven bedeuten geringere Margen. Temenos brach gar um 16 Prozent ein, nachdem der CEO nach nur 16 Monaten das Handtuch warf.

Der Ausblick: Apple-Event und Oracle-Zahlen stehen bevor

Die kommende Woche verspricht nicht weniger Spannung. Am Dienstag präsentiert Apple seine neuen iPhones – der Markt erwartet bahnbrechende KI-Features. Oracle legt am selben Tag Quartalszahlen vor.

In Europa richtet sich der Blick auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Wird Lagarde dem Fed-Beispiel folgen? Und in Frankreich entscheidet sich am Montag das Schicksal der Regierung Bayrou.

Die Märkte haben ihre Richtung gefunden: Die Zinswende ist da, die KI-Revolution geht in die nächste Runde, und vergessene Sektoren erwachen zu neuem Leben. Doch Vorsicht – September bleibt historisch der schwächste Börsenmonat. Die Rally könnte trügerisch sein.

Bleiben Sie wachsam und nutzen Sie die Volatilität!

Ihr Andreas Sommer

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Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

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