Der chinesische Elektroautobauer BYD steht vor einem Wendepunkt. Während der Heimatmarkt schwächelt und selbst der Branchenprimus im Oktober einen Absatzrückgang von 12 Prozent im Jahresvergleich verkraften musste, zeichnet sich eine radikale strategische Neuausrichtung ab. Der Konzern setzt nun massiv auf internationale Expansion – mit ambitionierten Zielen, die aufhorchen lassen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nach dem Auslaufen zahlreicher staatlicher Förderprogramme verlangsamte sich das Wachstum des chinesischen Pkw-Markts im Oktober auf magere 4,4 Prozent. Die Regierung in Peking zog bewusst Unterstützungsmaßnahmen zurück, da sie den Markt als überhitzt betrachtete. Für BYD bedeutet das Druck auf dem Heimatmarkt, der bislang das Rückgrat des Geschäfts bildete.
Verdopplung der Auslandsverkäufe geplant
Doch statt abzuwarten, geht BYD in die Offensive. Laut einem Bericht der Investmentbank Citi vom Dienstag plant der Konzern für 2026 den Verkauf von 1,5 bis 1,6 Millionen Fahrzeugen außerhalb Chinas. Das wäre nahezu eine Verdopplung gegenüber den erwarteten 900.000 bis 1 Million Einheiten für 2025. Das Management setzt dabei auf ein ausgewogenes Portfolio: Europa, Nordamerika und der ASEAN-Raum sollen jeweils rund ein Drittel der Auslandsverkäufe 2025 ausmachen.
Die Strategie zeigt bereits erste Erfolge. In diesem Jahr wurden etwa 20 Prozent aller BYD-Fahrzeuge ins Ausland verkauft – doppelt so viel wie 2024. Der Konzern baut systematisch Produktionskapazitäten auf ausländischen Märkten auf, darunter Megafabriken in Ungarn und Brasilien. Ein drittes europäisches Werk mit Spanien als Spitzenkandidat steht in Planung.
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Kursrally trotz Gegenwind
Interessant wird die Situation durch einen überraschenden Kurssprung der BYD-Aktie nach wochenlangem Abwärtstrend. Anleger scheinen die Hoffnung zu hegen, dass die aggressive Internationalisierung die Schwäche im Heimatmarkt mehr als kompensieren kann. Dass BYD für das vierte Quartal und besonders für 2026 einen deutlichen Rückgang der Investitionsausgaben ankündigt – die Produktionskapazitäten reichen aus, um die Nachfrage zu decken – könnte die Margen stützen.
Zugleich verschärft sich der Wettbewerb in China selbst. Während BYD mit lokalen Rivalen wie Geely und Leapmotor im Budget-Segment kämpft, gelang dem Smartphone-Hersteller Xiaomi im Oktober ein beachtlicher Erfolg: Mit 48.654 verkauften Einheiten seiner Modelle SU7 und YU7 überholte das Unternehmen Tesla deutlich, das nur 26.006 Fahrzeuge absetzte. Xiaomis Verkäufe markierten einen Rekord und zeigen, wie schnell sich die Kräfteverhältnisse verschieben können.
Für BYD bleibt die zentrale Frage: Kann der globale Expansionskurs die strukturellen Probleme im Heimatmarkt ausgleichen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die Wette auf Europa, Amerika und Asien aufgeht – oder ob der Preiskampf und die nachlassende Dynamik in China schwerer wiegen als erhofft.
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