Der chinesische Batterieriese CATL zieht sich überraschend aus der europäischen Automobilproduktion zurück. Mit dem Verkauf seiner 20,6%-Beteiligung am finnischen Hersteller Valmet Automotive an die finnische Regierung reagiert der Konzern auf die ernüchternde Realität der Elektromobilitätswende in Europa. Was bedeutet dieser strategische Schwenk für die Zukunft des weltgrößten Batterieherstellers?
Langsamerer Wandel zwingt zum Handeln
Die Entscheidung fiel aufgrund des „langsameren als vorhergesagten Tempos der Elektrifizierung“, wie die finnische Regierung bestätigte. Valmet Automotive, bekannt für die Produktion von Fahrzeugen für Porsche, Saab und Mercedes-Benz, kämpft mit rückläufigen Auftragsvolumina. CATL nutzt die Gelegenheit für eine Portfoliobereinigung und konzentriert sich stattdessen auf sein Kerngeschäft.
Die Transaktion stärkt die finnische Kontrolle: Der Staat erhöht seine Beteiligung auf 79% und pumpt zusätzliche 35 Millionen Euro in das Unternehmen. Insgesamt fließen damit 120 Millionen Euro an Staatshilfen, während Privatinvestor Pontos seine 21%-Beteiligung hält.
Batteriemarkt unter Druck
Der Rückzug erfolgt in einer turbulenten Phase für die globale Batterieindustrie. Trotz CATLs Entscheidung, im August 2025 die Lithium-Förderung in der Jianxiawo-Mine vorübergehend einzustellen, herrscht weiterhin ein Überangebot an Lithium. Die Mine hatte jährlich etwa 46.000 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent zur globalen Versorgung beigetragen.
Dennoch zeigt CATL bemerkenswerte Resilienz. Das Unternehmen handelt mit einem KGV von 15,48 und liegt damit deutlich unter den Analystenziele von durchschnittlich 340,38 CNY. Die Aktie notiert derzeit bei etwa 304 CNY und hat sich von ihrem 52-Wochen-Tief bei 176,75 CNY erholt.
Neue Prioritäten: Energiespeicher und Innovation
CATLs strategische Neuausrichtung konzentriert sich klar auf Batterieherstellung und Energiespeicherlösungen. Auf der Smarter E South America 2025 präsentierte der Konzern seine TENER Stack-Technologie – ein 9MWh-System für Utility-scale Speicherlösungen.
Dieser Schritt unterstreicht die Expansion in südamerikanische Märkte, wo Netzstabilität flexible Energielösungen erfordert. Die Fokussierung auf wachstumsstarke Märkte jenseits der automobilen Fertigung könnte sich als kluger Schachzug erweisen.
Trotz Herausforderungen robuste Zahlen
CATLs operative Effizienz bleibt mit einer Gewinnmarge von 14,02% beeindruckend, obwohl der Batteriesektor unter Preisdruck leidet. Für 2025 prognostizieren Analysten einen Umsatzanstieg auf 441,03 Milliarden CNY.
Die jüngste Divestment-Entscheidung positioniert CATL optimal, um Kapital in die Technologieentwicklung und die Erschließung neuer Wachstumsmärkte zu investieren. Während sich Europa mit der Elektrifizierung schwer tut, setzt der Batteriegigant konsequent auf Zukunftstechnologien jenseits der Automobilproduktion.
CATL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue CATL-Analyse vom 4. September liefert die Antwort:
Die neusten CATL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für CATL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
CATL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...