Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com hat am 2. Dezember 2025 das Endergebnis seiner Übernahmeofferte für CECONOMY bekanntgegeben. Nach Ablauf der erweiterten Annahmefrist kontrolliert JD.com nun 59,8 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte des MediaMarkt- und Saturn-Mutterkonzerns. Zusammen mit dem Partner Convergenta ergibt sich eine gemeinsame Beteiligung von 85,2 Prozent.
Die Transaktion markiert einen Wendepunkt für den angeschlagenen deutschen Elektronikhändler. CECONOMY hatte in den vergangenen Jahren mit schrumpfenden Margen und zunehmendem Druck durch Online-Konkurrenz zu kämpfen. Die Aktie notiert aktuell unter 3 Euro – weit entfernt von früheren Höchstständen.
Vollzug erst 2026 – Delisting droht
Der formelle Abschluss der Übernahme steht noch aus. JD.com benötigt weiterhin außenwirtschaftsrechtliche und EU-subventionskontrollrechtliche Genehmigungen. Werden diese erteilt, soll der Deal in der ersten Jahreshälfte 2026 vollzogen werden. Unmittelbar danach könnte ein Widerruf der Börsenzulassung erfolgen – ein faktisches Delisting der CECONOMY-Aktie.
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Parallel zur Ãœbernahme-Meldung wurde bekannt, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs ihren Anteil an CECONOMY auf 3,4 Prozent der Stimmrechte aufgestockt hat. Die Meldung vom 25. November 2025 zeigt: Auch andere Marktteilnehmer positionieren sich vor dem erwarteten Vollzug der Transaktion.
Was bringt JD.com mit?
Der neue Mehrheitseigentümer rangiert auf Platz 44 der Fortune Global 500 und gilt in China als größter Einzelhändler gemessen am Umsatz. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte JD.com Erlöse von 152,8 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten 2025 lag der Umsatz bei 114,5 Milliarden Euro.
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JD.com verspricht, seine Expertise in den Bereichen Technologie, Omnichannel-Handel und Logistik sukzessive in die Partnerschaft einzubringen. CECONOMY soll dabei ein eigenständiges Unternehmen in Europa mit lokaler Technologieplattform bleiben. Veränderungen bei Belegschaft, Arbeitsverträgen oder Standorten sind offiziell nicht geplant.
Für Anleger bleibt die Frage: Kann der chinesische Tech-Konzern tatsächlich die Transformation beschleunigen – oder wird CECONOMY zum Spielball strategischer Interessen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob das Versprechen vom „langfristigen Wachstum“ mehr ist als eine Floskel aus der Pressemitteilung.
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