Der Übernahmekampf um Ceconomy neigt sich dem Ende zu – und der chinesische E-Commerce-Gigant JD.com hat bereits gewonnen. Noch vor dem offiziellen Ablauf der Annahmefrist kontrolliert der Konzern bereits die Mehrheit der MediaMarkt- und Saturn-Mutter. Doch was bedeutet dieser strategische Coup für Europas größten Elektronikhändler? Und warum setzen deutsche Großaktionäre auf den fernen Partner aus Fernost?
JD.com hat sich durch unwiderrufliche Andienungszusagen der Großaktionäre – darunter die Gründerfamilie Convergenta, Haniel, Beisheim und Freenet – bereits rund 57,1 Prozent der Ceconomy-Anteile gesichert. Das Barangebot von 4,60 Euro je Aktie läuft noch bis zum 10. November, doch der Ausgang steht faktisch fest.
Chinesischer Vorstoß in europäischen Einzelhandel
Bemerkenswert ist der Verzicht auf eine Mindestannahmeschwelle – ein klares Signal, dass JD.com von Anfang an fest mit dem Erfolg der Transaktion rechnete. Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen das Angebot einstimmig und empfehlen den Aktionären die Annahme.
CEO Dr. Kai-Ulrich Deissner bezeichnete JD.com als den „genau richtigen Partner zur richtigen Zeit“. Die Begründung: Zugang zu überlegener Technologie, Logistik und Einzelhandelsexpertise. Für den chinesischen Konzern, der sich im harten Wettbewerb mit Alibaba und Amazon behaupten muss, öffnet sich damit der direkte Zugang zu rund 1.000 Filialen von MediaMarkt und Saturn sowie einer etablierten Online-Präsenz in Europa.
Die wichtigsten Fakten zur Übernahme:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Ceconomy?
- Angebotspreis: 4,60 Euro je Aktie
- Bereits gesicherte Mehrheit: 57,1 Prozent durch Großaktionäre
- Annahmefrist: Bis 10. November 2025
- Strategisches Ziel: Stärkung der Omnichannel-Position in Europa
- Markenerhalt: MediaMarkt und Saturn bleiben eigenständig
Stärke aus der Position des Erfolgs
Ceconomy verhandelt dabei aus einer komfortablen Lage heraus. Das Unternehmen konnte zuletzt mit positiven Geschäftszahlen überzeugen: Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 5,1 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT verbesserte sich in den ersten neun Monaten sogar um beachtliche 27,8 Prozent auf 258 Millionen Euro.
Diese operative Stärke dürfte die Attraktivität für JD.com zusätzlich gesteigert haben. Die Ratingagentur Fitch bewertet die potenzielle Übernahme als stärkend für das Kreditprofil von Ceconomy. Gleichzeitig vereinfacht die Transaktion die bisher komplexe Eigentümerstruktur.
Für Anleger bleibt nun nur noch wenig Zeit: Nach Ablauf der Annahmefrist am 10. November wird JD.com die strategische Weiterentwicklung vorantreiben. Die spannende Frage wird dann sein, wie sich die chinesische Tech-Expertise auf Europas größten Elektronikhändler auswirkt.
Ceconomy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Ceconomy-Analyse vom 11. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Ceconomy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Ceconomy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Ceconomy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...