Geehrte Leser, in den letzten Tagen des Börsenjahres 2017 hatte ich Gelegenheit, meine Gedanken schweifen zu lassen. Dabei kam mir erneut mein Artikel zum DPT-Setup in den Sinn. In diesem Artikel stellte ich Ihnen dar, wie wichtig es ist, ein duplizierbares Setup zu haben. Nur so stellt sich an der Börse dauerhaft Erfolg ein. In dem Artikel legte ich Ihnen ebenfalls dar, warum die klassische lineare Charttechnik so unterschiedliche Ergebnisse liefert und so nur für sehr geübte Charttechniker zum Erfolg führen kann. Zusätzlich stellte ich mir die Frage, wie sinnvoll die lineare Charttechnik überhaupt sein kann. Und an dieser Stelle kam mir die Idee, zu einer Chartanalyse der neuen Generation. In diesem Artikel stelle ich Ihnen nun erstmalig diese neue Idee anhand der Aktie von Nordex vor. Seien Sie gespannt.
Chartanalyse der neuen Generation – lineare gegen exponentielle Interpretation
Gerade wenn Sie sehr volatile Aktien analysieren wollen, stellt sich die Frage nach der linearen Interpretation eines Kursverlaufs. Nehmen wir zum Beispiel die Nordex-Aktie. Vor ein paar Monaten notierte die Aktie bei Kursen um die 30 Euro. Aktuell steht die Aktie bei knapp 9 Euro. Kann eine gerade Linie wirklich einen so stark abwärtsgerichteten Trend im Tageschart beschreiben? In meinen Augen ist das nicht möglich. Immerhin sind 10 % Schwankung bei 30 Euro ganze 3 Euro und bei 9 Euro nur noch 90 Cent. Kann ein linearer Ansatz diesen Umstand wirklich berücksichtigen?
Ein exponentieller Ansatz sollte hier zu besseren Ergebnissen führen. Doch schauen wir uns die Situation am Beispiel Nordex genauer an.
Wie Sie erkennen können, kann man je nach Trendlinie davon ausgehen, dass Nordex bereits ein Kaufsignal erzeugt hat, oder noch sehr weit von diesem entfernt ist. Auch hier kommen, wie im DPT-Setup dargestellt, unterschiedliche Charttechniker zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine Chartanalyse der neuen Generation sollte allerdings rein technisch laufen und die Statistik zur Hilfe nehmen.
Chartanalyse nach exponentieller Interpretation
Die neue Generation der Chartanalyse sollte vor allem 3 Aspekte berücksichtigen:
1. Die Analyse muss duplizierbar sein
2. Der Ansatz sollte exponentiell sein
3. Die Analyse passt sich dem Markt an
Mit der neuen Art der Chartanalyse wird all das erreicht. Ich habe mir die Mühe gemacht und mittels Excel in 19 Spalten ein Tool zur Chartanalyse programmiert. Dieses Programm berechnet anhand eines vergangenen Zeitraums, den man selbst festlegen kann, die exponentielle Interpretation der Chartanalyse. Zusätzlich zu den berechneten Marken, gibt das Programm ebenfalls einen Chart zu dem Basiswert wieder. In dem folgenden Beispiel habe ich die Nordex-Aktie seit dem Hoch betrachtet. Das letzte Hoch spiegelt bei Nordex zweifellos den Primärtrend der letzten Monate wider.
Das Programm generiert nun folgende Werte:
Durch die konkreten Werte und den Chart zur Verdeutlichung bekommen Sie dann ein Gefühl für den aktuellen Trend. Die Interpretation ist dabei simpel: Je dichter die Aktie an die Unterstützung läuft, desto eher haben die Bullen gute Chancen auf einen Dreh im Kursverlauf. Je dichter die Aktie an den Widerstand läuft, desto eher kommen die Bären zum Zug. Ein Ausbruch wird erst mit Schlusskursen über oder unterhalb der jeweiligen Linie wahrscheinlich.
Chartanalyse ist keine Zauberei
Natürlich kann man keine Wunder erwarten. Keine seriöse Chartanalyse hat eine 100-prozentige Trefferquote zum Ziel. Das oberste Ziel einer guten Analyse ist es, einen duplizierbaren Ansatz zu haben, der einen statistischen Vorteil verspricht. Alles Weitere ist einem vertretbaren Moneymanagement geschuldet.
Diese Chartanalyse der neuen Generation wird damit zu einem weiteren Baustein im Werkzeugkasten. Besonders geeignet ist sie, um die großen Trends deutlich besser zu beschreiben – viel besser, als es die lineare Charttechnik könnte. Und natürlich braucht all das einen Namen. Die Chartanalyse der neuen Generation wird hier zukünftig unter dem Titel PRIMex-Chartanalyse zu finden sein.
Bis zum nächsten Mal sagt,
deepinsidehps