Die Aktie von CNH Industrial steht massiv unter Druck. Am 7. November 2025 brach der Titel im vorbörslichen Handel an der NYSE um über 11 Prozent ein und fiel auf 9,11 US-Dollar. Der Grund: katastrophale Quartalszahlen und eine drastisch gesenkte Prognose für das Gesamtjahr.
Der niederländische Hersteller von Landmaschinen und Baugeräten meldete für das dritte Quartal 2025 einen Gewinneinbruch von 78 Prozent. Unter dem Strich blieben nur noch 67 Millionen US-Dollar übrig – im Vorjahreszeitraum waren es noch 310 Millionen gewesen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sackte von 0,24 auf magere 0,08 US-Dollar ab. Analysten hatten deutlich mehr erwartet: Sie rechneten mit 0,14 US-Dollar je Anteil.
Umsatz im freien Fall
Die Erlöse gaben im dritten Quartal um 5 Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar nach. Besonders dramatisch entwickelte sich das Kerngeschäft: Der Nettoumsatz der industriellen Aktivitäten rutschte um 7 Prozent auf 3,7 Milliarden ab. Verantwortlich dafür war eine sinkende Nachfrage in der Branche kombiniert mit massivem Lagerabbau bei den Händlern.
Die bereinigte operative Marge im Industriegeschäft kollabierte von 8,4 auf 2,8 Prozent. Ein Wert, der deutlich macht: CNH kämpft nicht nur mit schwacher Nachfrage, sondern auch mit strukturellen Problemen bei der Profitabilität.
Landwirtschaft in der Krise
Das Agrargeschäft, traditionell die Cash-Cow von CNH, traf es besonders hart. Die Sparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von 10 Prozent auf 2,96 Milliarden US-Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis brach um 59 Prozent auf nur noch 137 Millionen ein – die Marge schmolz von 10,2 auf 4,6 Prozent dahin.
In Nordamerika blieb die Nachfrage nach Traktoren unter 140 PS zwar stabil, doch bei den größeren Modellen über 140 PS sackte das Marktvolumen um 41 Prozent ab. Mähdrescher waren um 23 Prozent rückläufig. Auch in Südamerika schrumpfte der Markt für Traktoren um 4 Prozent, für Mähdrescher sogar um 15 Prozent.
Hinzu kommen zusätzliche Belastungen durch Zölle. Die im August 2025 ausgeweiteten US-Importzölle auf Stahl und Aluminium trafen CNH mit voller Wucht. Das Unternehmen versucht zwar, die Mehrkosten durch alternative Lieferketten und Preiserhöhungen aufzufangen, doch bislang bleibt ein erheblicher Teil der Belastung beim Konzern hängen.
Baumaschinensparte enttäuscht ebenfalls
Auch im Construction-Segment lief es alles andere als rund. Zwar stieg der Umsatz leicht um 8 Prozent auf 739 Millionen US-Dollar, doch das bereinigte operative Ergebnis brach um 65 Prozent auf 14 Millionen ein. Die Marge schrumpfte von 5,8 auf mickrige 1,9 Prozent. Verantwortlich waren erneut Zollkosten, eine ungünstige geografische Absatzstruktur und höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten.
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Finanzsparte als einziger Lichtblick?
Einen kleinen Hoffnungsschimmer bot die Finanzdienstleistungssparte: Die Erlöse kletterten um 4 Prozent auf 684 Millionen US-Dollar. Doch selbst hier brach der Nettogewinn um 40 Prozent auf 47 Millionen ein. Gestiegene Kreditrisiken, höhere Kosten und geringere Volumina in Europa und Nordamerika machten den positiven Effekt höherer Zinserträge zunichte.
Besonders alarmierend: Die Quote der Forderungen mit mehr als 30 Tagen Zahlungsverzug stieg auf 3,5 Prozent – im Vorjahr lag sie noch bei 2,2 Prozent. Vor allem in Brasilien häuften sich die Ausfälle.
Prognose zusammengestrichen
Was folgt aus diesem Desaster? Eine massive Prognosesenkung. CNH rechnet nun für das Gesamtjahr 2025 mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 0,44 und 0,50 US-Dollar. Zuvor hatte das Management noch 0,50 bis 0,70 US-Dollar in Aussicht gestellt – und selbst diese Spanne wurde nicht erreicht.
Für die Landwirtschaftssparte erwartet CNH nun einen Umsatzrückgang von 11 bis 13 Prozent bei einer operativen Marge von lediglich 5,7 bis 6,2 Prozent. Bei den Baumaschinen soll der Erlös um 3 bis 5 Prozent sinken, die Marge auf magere 1,7 bis 2,2 Prozent schrumpfen.
Beim freien Cashflow der industriellen Aktivitäten wurden die Erwartungen auf 200 bis 500 Millionen US-Dollar zusammengestutzt – ein Wert, der angesichts der Unternehmensgröße erschreckend niedrig ausfällt.
Kann CNH die Kurve kriegen?
CEO Gerrit Marx versucht, Zuversicht zu verbreiten: Man halte die Produktion diszipliniert niedrig, baue Lagerbestände ab und investiere weiter in Technologie. Die langfristigen Ziele bleiben bestehen. Doch die Realität sieht düster aus: Sinkende Nachfrage, Zollbelastungen, Preisdruck und schwindende Margen setzen dem Konzern massiv zu.
Die Bären haben bei CNH Industrial derzeit klar das Sagen. Ob sich der Titel wieder erholen kann, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell sich die Agrarmärkte stabilisieren und ob das Management die Kostenstruktur in den Griff bekommt. Kurzfristig spricht jedoch wenig für eine Trendwende – die aktuellen Zahlen sind schlicht verheerend.
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