Die Commerzbank-Aktie legte am Donnerstag im XETRA-Handel um 1,07 Prozent auf 32,21 Euro zu. Grund war eine Kurszielanhebung durch die kanadische Investmentbank RBC auf 36 Euro. Analystin Anke Reingen verweist auf unerwartet starke Ertragstrends im Firmenkundengeschäft und erhöhte daraufhin ihre Prognosen für den Vorsteuergewinn. Die Einstufung bleibt bei „Sector Perform“.
Doch der jüngste Kursanstieg täuscht über die anhaltende Unsicherheit hinweg. Die Quartalszahlen, die das Institut kürzlich präsentierte, fielen schwächer aus als erwartet. Philipp Häßler von der DZ Bank bestätigt zwar, dass die Bank auf Kurs für ihre Gesamtjahresprognose bleibe – die Zahlen hätten aber leicht enttäuscht. Er hält an seiner Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von nur 28 Euro fest. Eine außerordentlich hohe Steuerbelastung drückte auf das Ergebnis und sorgte für Ernüchterung bei Investoren.
Das Übernahme-Drama geht weiter
Parallel dazu entwickelt sich die Übernahmesaga mit der italienischen Unicredit zum echten Krimi. Unicredit hält mittlerweile rund 26 Prozent der Anteile direkt sowie weitere 3,5 Prozent in Finanzinstrumenten. Jetzt wurde bekannt: Unicredit-Chef Andrea Orcel traf sich kurz nach dem Einstieg mit dem damaligen Commerzbank-CEO Manfred Knof am Starnberger See. Ein Zufall? „Da ist einiges an Skepsis angesagt“, kommentiert Markus Dentz, Chefredakteur von FINANCE.
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Eine schnelle Übernahme gilt dennoch als unwahrscheinlich. Der aktuelle Kurs von über 32 Euro macht die Bank für Orcel deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Hinzu kommt: Die Bundesregierung hält strategisch wichtige 12 Prozent der Anteile. „Ich glaube, diese 12 Prozent sind ein starkes Unterpfand“, so Dentz. Orcel müsse Berlin überzeugen, dass eine Fusion nicht schlecht für Deutschland wäre.
Mittelständler in Sorge
Besonders kritisch sehen Firmenkunden eine mögliche Fusion. FINANCE-Umfragen zeigen: Maschinenbauer und Autozulieferer fürchten um ihre Kreditlinien. „Das sind Unternehmen, die gar nicht so einfach Kredit bekommen und auch nicht einfach ihre Banken austauschen können“, warnt Dentz. Gerade diese Kundengruppe ist für das starke Firmenkundengeschäft verantwortlich, auf das sich RBC bei ihrer Kurszielanhebung stützt.
Die Einschätzung von Dentz zur Übernahme-Wahrscheinlichkeit? „50:50“ – langfristig sei eine Fusion nach dem Vorbild der Hypovereinsbank-Übernahme durchaus denkbar. Voraussetzung: Orcel muss „den langen Atem haben durchzuhalten“. Für Anleger bleibt die Situation damit weiter angespannt – zwischen operativen Fortschritten im Tagesgeschäft und der Unsicherheit über die Zukunft der Bank.
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