Der monatelange Poker um die milliardenschwere Covestro-Übernahme erreicht seinen Höhepunkt. Ausgerechnet jetzt signalisiert der staatliche Ölriese ADNOC aus Abu Dhabi plötzliche Kompromissbereitschaft gegenüber den EU-Wettbewerbshütern. Doch kann dieser überraschende Schachzug das Übernahmedrama doch noch zu einem Happy End führen?
Drei Gründe für die aktuelle Rally
Die Covestro-Aktie zeigt sich in der Vorwoche erstaunlich robust und legte fast 5 Prozent zu. Drei Faktoren treiben die positive Stimmung:
- ADNOCs Kehrtwende: Nach wochenlangem Stillstand signalisiert der Ölkonzern plötzlich Zugeständnisse – ein klares Zeichen, dass der Deal nicht scheitern soll
- Tickende Uhr: Der 2. Dezember 2025 als EU-Entscheidungsdatum erhöht den Druck auf beide Seiten massiv
- Reduzierte Unsicherheit: Jede Annäherung senkt das Risiko eines kompletten Deal-Bruchs
Die heiße Phase beginnt
Konkret könnte ADNOC die umstrittene Kapitalerhöhung in ein marktübliches Aktionärsdarlehen umwandeln und auf staatliche Garantien verzichten. Genau diese Punkte hatten die EU-Regulierer bisher als „unverhältnismäßig“ kritisiert.
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Doch die größere Frage bleibt: Kann ein erfolgreicher Deal Covestro aus den strukturellen Problemen der Chemiebranche befreien? Wie andere Branchenplayer kämpft der Kunststoffspezialist mit schwacher Nachfrage und hohen Energiekosten.
Alles oder nichts für Covestro?
Die Aktie notiert aktuell bei 58,20 Euro – noch gut 4 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro. Die jüngste Erholung zeigt deutlich: Der Markt glaubt wieder an eine Lösung.
Doch die Volatilität von über 30 Prozent spricht Bände – hier herrscht pure Nervosität. Die entscheidende Frage bleibt: Wird die EU-Kommission ADNOCs Zugeständnisse als ausreichend bewerten? Am 2. Dezember wissen wir mehr – bis dahin bleibt die Covestro-Aktie eine Wette auf den Ãœbernahmeerfolg.
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