Crack-Up-Boom – Was ist eigentlich eine Katastrophenhausse? Teil 1

Der Crack-Up-Boom (kurz CuB) wird in den Medien, nicht zuletzt maßgeblich durch den Smart Investor, immer wieder thematisiert und aufgegriffen. Doch was ist eigentlich dieser Crack-Up-Boom (die Katastrophenhausse), wann genau entsteht er, wie wahrscheinlich ist sein Auftreten aktuell und was bedeutet der Crack-up-Boom für uns?

 

Vorab sei gesagt, dass es genau jetzt wirklich Sinn macht, sich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen. Denn nie zuvor waren die Rahmendaten so klar auf Währungsentwertung ausgelegt wie heute. Eine mögliche Zinswende (sei sie am Ende auch noch so kurz) stellt nach dem Jahr 2008 erstmalig alle Maßnahmen, die bis zum heutigen Tag getroffen wurden, auf die Probe. Doch nun zum Thema.

 

Was ist ein Crack-up-Boom?

 

Ein Crack-up-Boom, der Begriff wurde durch Ludwig von Mises, einem Vertreter der „Österreichischen Schule“, geprägt, ist ein Zustand des Geldsystems, in dem die Preise ins Galoppieren geraten. Allerdings erfolgt dies nicht wegen einer realwirtschaftlichen Nachfrage sondern aufgrund eines Vertrauensverlustes in die eigene Währung. Dieser Umstand zeigt sich dann vor allem in Sachwerten, die möglichst mobil, übertragbar und leicht liquidierbar sind. Immobilien nehmen in diesem Boom eine Sonderstellung ein. Siehe Beitrag „Betongold – glänzende Aussichten?“.

 

Wann entsteht ein Crack-up-Boom?

 

Viele Ökonomen vertreten die Auffassung, dass jedes Fiatgeld irgendwann zu seinem inneren Wert zurückkehren wird.

 

Fiatgeld – Wie funktioniert die Geldschöpfung?

 

Dieser liegt also bei Papiergeld sehr niedrig und dürfte sich dann dieser Theorie nach früher oder später im Bereich des Heizwertes oder einer Tapete eingliedern. Doch was bringt die Ökonomen zu dieser Annahme und damit zu dem Glauben, dass das Papiergeldsysteme früher oder später zu einem Crack-up-Boom und am Ende dieses Booms zu einer Währungsreform führen muss?

 

Crack-Up-Boom – Die Einschläge kommen dichter

 

Die Verführung der Druckerpresse

 

Die Annahme beruht auf der Überzeugung, dass die Macht „Geld zu drucken“ die Verantwortlichen verführt. Früher oder später nutzen sie  diese Macht, egal wie gut die Vorsätze waren, um ein Papiergeldsystem von der drückenden Last der Schulden zu befreien.

Dabei gab es und wird es immer kreative Ideen geben, die umgesetzt werden, um die Schuldenlast des Staates zu senken. Aktuell befinden wir uns zum Beispiel in einem Zustand, in dem die Staaten ihre extreme Zinslast (also die Folge einer extrem hohen Verschuldung) durch die nationalen Notenbanken lösen wollen.

Mit den aktuellen Ankäufen von Staatsanleihen wird in meinen Augen nicht das Ziel einer Inflation im Sinne des Lehrbuchs (Anschwellen der Güterpreise) verfolgt, sondern die Senkung der Zinslast für die Staaten angestrebt.

Immerhin werden in den Notenbanken zukünftig hohe Zinsgewinne aus den Zinszahlungen der Anleihen auflaufen und der Notenbank zufließen. Diese Gewinne stehen dann wiederum dem Staat (je nach Ausgestaltung der Regeln) in Form von Ausschüttungen zur Verfügung.

Die Folge der aktuellen Käufe ist also ein stark entlasteter Staatshaushalt. Dieser neugeschaffene Handlungsspielraum kann dann allerdings mittelfristig zu neuen Staatsprogrammen führen, die den Schuldenberg noch weiter anwachsen lassen.

 

Die Folgen der Geldschöpfung

 

Doch auch die direkte Folge der Aufkäufe durch die Notenbanken muss betrachtet werden. Denn die riesige Summe von Buchgeld, die aktuell geschaffen wurde und auch vorher schon existierte (durch die Giralgeldschöpfung der Banken), hat auf der anderen Seite der Medaille nun viel weniger Kapitalgüter (hier ganz speziell Anleihen) als Assets stehen. Dadurch kann man also real immer weniger mit diesem Geld anstellen und so schließt sich der Kreis zum möglichen Crack-up-Boom.

Im 2. Teil zum Crack-up-Boom erfahren Sie, was ein Crack-Up-Boom für uns bedeuten würde und welche Sachwerte besonderen Schutz bieten.

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