CureVac, Rheinmetall & Bitcoin: Chancen zwischen Boom und Korrektur

Bitcoin erreicht neue Höchststände, deutsche Rüstungswerte trotzen dem Markttief und CureVac zeigt erste Erholungszeichen. Gleichzeitig eskalieren die US-Zölle und die Staatsschuldenkrise.

Bitcoin Aktie
Kurz & knapp:
  • Bitcoin steigt auf über 121.000 Dollar
  • Deutsche Rüstungsaktien legen gegen den Trend zu
  • CureVac-Aktie zeigt erste Erholungssignale
  • US-Zölle und Staatsschulden belasten die Märkte

Liebe Leserinnen und Leser,

was für ein Wochenstart! Während die Märkte noch unter dem Eindruck von Trumps verschärften Zolldrohungen stehen, zeigen sich faszinierende Gegenbewegungen: Bitcoin marschiert Richtung 125.000 Dollar, deutsche Rüstungsaktien trotzen dem schwachen Marktumfeld, und bei CureVac deutet sich nach langer Talfahrt eine mögliche Wende an. Gleichzeitig warnen Finanzexperten vor der tickenden Zeitbombe der US-Staatsschulden. Lassen Sie uns die spannenden Entwicklungen einordnen – denn gerade in turbulenten Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen.

Trump eskaliert den Zollstreit: 30 Prozent auf EU-Importe!

Die Handelspolitik von Donald Trump nimmt dramatische Züge an. Ab dem 1. August sollen sämtliche EU-Importe mit einem Zollsatz von 30 Prozent belegt werden – deutlich mehr als die zuvor diskutierten 15 bis 20 Prozent. Bundeskanzler Friedrich Merz warnte eindringlich: Die deutsche Exportwirtschaft würde "ins Mark getroffen". Kein Wunder, dass der DAX heute um ein Prozent nachgab und die 24.000er-Marke nur knapp verteidigen konnte.

Besonders betroffen zeigen sich Automobilwerte wie BMW (-2,1%) und die Industriekonzerne. Interessanterweise bleiben die bereits bestehenden Sonderzölle für Autos (25%) und Stahl/Aluminium (50%) unverändert. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič nannte den 30-Prozent-Zoll ein "faktisches Handelsverbot" und kündigte Gegenzölle auf US-Importe im Wert von 72 Milliarden Euro an. Die EU versucht Zeit zu gewinnen: Statt sofortiger Vergeltung setzt Brüssel auf Verhandlungen bis Ende Juli. Für deutsche Anleger heißt das: Die Volatilität dürfte in den kommenden Wochen hoch bleiben.

Bitcoin-Rally nimmt Fahrt auf: 125.000 Dollar im Visier

Während die Aktienmärkte schwächeln, zeigt Bitcoin beeindruckende Stärke. Die Kryptowährung durchbrach heute die 121.000-Dollar-Marke und notiert aktuell bei 121.384 Dollar – ein Plus von über 25 Prozent seit Jahresbeginn. Der Auslöser? In Washington läuft die sogenannte "Crypto Week" mit wichtigen gesetzgeberischen Weichenstellungen. Analyst Timo Emden spricht von einem "ultimativen Misstrauensbeweis gegen die amerikanische Geldpolitik".

Besonders spannend: Unternehmen decken sich massenhaft mit Bitcoin ein. Das japanische Metaplanet erwarb 797 BTC für 93,6 Millionen Dollar und meldet eine Jahresrendite von sagenhaften 436 Prozent! Auch Sequans Communications stockte auf – 683 Bitcoin für 79 Millionen Dollar. Die Blockchain Group aus Europa zieht nach mit 29 BTC. Strategy-CEO Michael Saylor provoziert wie gewohnt: "Shortet Bitcoin, wenn ihr Geld hasst". Die institutionelle Nachfrage explodiert förmlich – ein klares Signal für weitere Kurssteigerungen?

CureVac: Hoffnungsschimmer nach langer Talfahrt?

Nach monatelanger Durststrecke zeigt die CureVac-Aktie erste Lebenszeichen. Das Biotech-Unternehmen aus Tübingen, einst Hoffnungsträger im Impfstoffrennen, kämpft sich langsam zurück. Die jüngsten Studiendaten zur mRNA-Pipeline deuten auf Fortschritte hin, auch wenn der große Durchbruch noch aussteht.

Für deutsche Biotech-Investoren ist CureVac ein Lehrstück über die Volatilität des Sektors. Die Aktie notiert weit unter ihren Höchstständen, könnte aber bei positiven Nachrichten aus der Pipeline schnell wieder Fahrt aufnehmen. Die Frage ist: Handelt es sich um ein nachhaltiges Comeback oder nur um ein technisches Strohfeuer? Die kommenden Quartalsergebnisse dürften hier Klarheit bringen.

Deutsche Rüstungswerte trotzen dem Markt

Während der DAX schwächelt, zeigen deutsche Rüstungsaktien bemerkenswerte Stärke. HENSOLDT kletterte zeitweise um 3,2 Prozent auf 105,20 Euro – ein neuer Spitzenwert im MDAX. Die Deutsche Bank hob das Kursziel auf marktführende 111 Euro an. Auch RENK (+2,7%) und Rheinmetall (+1%) legten gegen den Trend zu.

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Der Grund für die Euphorie: Frankreich beschleunigt seine Aufrüstungspläne. Präsident Macron kündigte Zusatzausgaben von 3,5 Milliarden Euro für 2026 an – die Verdoppelung des Verteidigungsbudgets soll bereits 2027 statt 2030 erreicht werden. Kepler Cheuvreux adelte RENK mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 85 Euro. Die Analysten sehen die Nachfrage nach Kampf- und Schützenpanzern weiterhin unterschätzt. Für deutsche Anleger könnte sich hier eine langfristige Investmentchance auftun.

US-Staatsschulden: Die unterschätzte Gefahr

Während alle auf Trumps Zölle starren, wächst im Hintergrund eine noch größere Bedrohung: Die US-Staatsverschuldung hat sich seit 2015 auf astronomische 36,6 Billionen Dollar verdoppelt! Die Zinslast explodiert – 794 Milliarden Dollar werden dieses Jahr fällig. Goldman Sachs warnt eindringlich vor einer "nicht haltbaren Position".

Besonders alarmierend: DWS-Fondsmanager Thomas Schüßler sieht in der Kombination aus hohen Anleiherenditen, Dollar-Schwäche und steigendem Goldpreis einen "ultimativen Misstrauensbeweis gegen die amerikanische Geldpolitik". Der renommierte Ökonom Kenneth Rogoff prophezeit sogar eine US-Inflationskrise mit Raten von 20 bis 25 Prozent in den nächsten Jahren. Für uns in Deutschland bedeutet das: US-Staatsanleihen verlieren trotz attraktiver Renditen ihren Status als sicherer Hafen. Eine Diversifikation in europäische Anleihen oder Gold könnte sich auszahlen.

Thyssenkrupp: Harter Schnitt bei den Stahlarbeitern

Die Realität der deutschen Industrie zeigt sich bei Thyssenkrupp Steel in ihrer ganzen Härte. Nach dreitägigen Verhandlungen steht fest: Die 26.300 Mitarbeiter müssen massive Einschnitte hinnehmen. Die Wochenarbeitszeit sinkt auf 32,5 Stunden, das Urlaubsgeld entfällt – unterm Strich bedeutet das etwa acht Prozent weniger Gehalt. Zusätzlich fallen 5.300 Stellen weg, das Werk in Bochum schließt 2028.

Die Gewerkschaft konnte immerhin betriebsbedingte Kündigungen verhindern und Standortgarantien durchsetzen. Doch die Botschaft ist klar: Deutschlands Stahlindustrie kämpft ums Überleben. Billigimporte aus Asien und hohe Energiekosten zwingen zu radikalen Maßnahmen. Die Thyssenkrupp-Aktie verlor prompt zwei Prozent. Für Anleger ein Warnsignal: Die Transformation der Old Economy wird teuer und schmerzhaft.

Mein Fazit: Divergenzen nutzen, Risiken managen

Die heutigen Entwicklungen zeigen exemplarisch die Zerrissenheit der Märkte. Während Bitcoin und Rüstungswerte boomen, leiden Exporteure und Industriekonzerne unter dem Zolldruck. Diese Divergenz schafft Chancen: Bei deutschen Rüstungstiteln könnte sich ein Einstieg lohnen – die NATO-Aufrüstung steht erst am Anfang. Bitcoin profitiert vom schwindenden Vertrauen in Fiatwährungen, bleibt aber volatil.

Besonders spannend für die kommenden Tage: Kann sich die EU mit Trump einigen oder eskaliert der Handelskrieg weiter? Bei CureVac gilt es, die nächsten Pipeline-Updates abzuwarten. Und die US-Schuldenkrise bleibt das große Damoklesschwert über den Märkten. Mein Rat: Nutzen Sie die Volatilität für selektive Käufe, aber behalten Sie die Risiken im Blick. Die Märkte differenzieren wieder – und genau das schafft Chancen für aufmerksame Anleger.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche an den Märkten!

Herzlichst,
Ihr Andreas Sommer

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Über Andreas Sommer 111 Artikel

Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

Meine Faszination für die Finanzmärkte entwickelte sich schon früh. Wichtige Stationen meines Weges sind:

  • Bankwesen: Über zehn Jahre Erfahrung als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank legten den Grundstein im Kundengeschäft.
  • Wendepunkt 1987: Der Börsencrash weckte mein tiefes Interesse an der technischen Analyse als wichtiges Instrument zur Risikosteuerung.
  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
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