DAX-Absturz, Bitcoin-Crash & US-Bankenangst: Die Märkte zittern wieder

Eine US-Regionalbank meldet Betrugsverluste und löst Turbulenzen an den Märkten aus. Während Gold Rekordhöhen erreicht, leiden Banken und Kryptowährungen unter der Unsicherheit.

DAX-Absturz, Bitcoin-Crash & US-Bankenangst: Die Märkte zittern wieder
Kurz & knapp:
  • Zions Bancorp meldet 60 Millionen Betrugsverlust
  • Deutsche Bank verliert über sechs Prozent
  • Bitcoin fällt unter 104.000 Dollar
  • Gold erreicht neues Allzeithoch

DAX-Absturz, Bitcoin-Crash & US-Bankenangst: Die Märkte zittern wieder

Liebe Leserinnen und Leser,

was für ein Tag! Während Gold neue Rekorde feiert und über 4.300 Dollar klettert, erleben wir an den Aktienmärkten eine Verkaufswelle, die böse Erinnerungen weckt. Der DAX sackte fast 2 Prozent ab, Bitcoin stürzte unter 104.000 Dollar – und schuld daran ist ausgerechnet eine Regionalbank aus Utah, von der die meisten noch nie gehört haben dürften. Doch der Reihe nach.

Die Gespenster von 2023 sind zurück

Erinnern Sie sich noch an die Silicon Valley Bank? Genau diese Bilder dürften gestern vielen Anlegern durch den Kopf geschossen sein, als Zions Bancorp einen Verlust von über 60 Millionen Dollar durch Kreditbetrug meldete. Der Markt reagierte panisch: US-Regionalbanken brachen zweistellig ein, die Angst schwappte über den Atlantik.

Bei uns traf es die Banken besonders hart. Deutsche Bank verlor über 6 Prozent, die Commerzbank 3,6 Prozent. Selbst die als solide geltende Allianz musste Federn lassen. Die Botschaft ist klar: Wenn irgendwo im globalen Finanzsystem Sand ins Getriebe kommt, zittern alle mit.

Das Timing könnte kaum schlechter sein. Die Märkte kämpfen ohnehin mit Trumps Zoll-Drohungen, einer möglichen Rezession und der Frage, wie lange die KI-Euphorie noch trägt. Da braucht es nicht viel, um die Stimmung kippen zu lassen.

Continental überrascht, Aixtron enttäuscht

Inmitten des Chaos gab es durchaus Lichtblicke. Continental schoss um über 11 Prozent nach oben – der Autozulieferer überzeugte mit einer EBIT-Marge, die selbst Skeptiker verstummen ließ. Die Analysten von Jefferies zeigten sich beeindruckt: Die Marke sei stark genug, um trotz Zollgegenwind profitabel zu bleiben.

Ganz anders bei Aixtron. Der Spezialmaschinenbauer schockte mit einer drastisch gesenkten Prognose. Statt 18 bis 22 Prozent EBIT-Marge sollen es nur noch 17 bis 19 Prozent werden. Der Grund: Die erhoffte Markterholung lässt auf sich warten, und der starke Dollar schmälert die Margen zusätzlich. Die Aktie knickte zwischenzeitlich um fast 13 Prozent ein, konnte sich aber von den Tagestiefs erholen.

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Bitcoin im freien Fall – Gold glänzt

Während Aktienanleger nervös wurden, erlebten Krypto-Investoren einen schwarzen Freitag. Bitcoin verlor zeitweise über 5 Prozent und rutschte unter die psychologisch wichtige Marke von 104.000 Dollar. Noch vor einer Woche hatte die Digitalwährung bei 126.000 Dollar ein neues Allzeithoch markiert.

Die Flucht in sichere Häfen ist in vollem Gange. Gold profitierte massiv und kletterte auf ein neues Rekordhoch von über 4.380 Dollar je Unze. „Viele Marktteilnehmer blicken neidisch auf das gelbe Edelmetall“, kommentierte Analyst Timo Emden treffend. Während Bitcoin in einer „Phase der Orientierungslosigkeit“ gefangen scheint, zeigt Gold, was ein echter Safe Haven ist.

Trump rudert zurück – aber reicht das?

Für etwas Entspannung sorgte ausgerechnet Donald Trump selbst. In einem Fox-Interview bezeichnete er die aktuellen China-Zölle als „nicht nachhaltig“ und deutete an, bei seinem Treffen mit Xi Jinping über Senkungen verhandeln zu wollen. Auch mit Putin will sich Trump in Budapest treffen – die Rüstungsaktien quittierten das mit heftigen Verlusten. Rheinmetall und Hensoldt gaben über 6 Prozent nach.

Die Märkte bleiben skeptisch. Zu oft hat Trump schon mit der Zoll-Keule gedroht, zu unberechenbar ist seine Politik. Immerhin: Oracle überraschte mit einem optimistischen Langfristausblick bis 2030 und prognostiziert 225 Milliarden Dollar Umsatz. Das zeigt: Die KI-Story ist noch lange nicht auserzählt.

Der Blick nach vorn

Die kommende Woche wird spannend. Viele Unternehmen legen Zahlen vor, und die Fed-Sitzung Ende Oktober wirft ihre Schatten voraus. Fed-Gouverneur Waller signalisierte bereits weitere Zinssenkungen – normalerweise ein Grund zur Freude. Doch solange die Angst vor einer neuen Bankenkrise umgeht, dürfte die Volatilität hoch bleiben.

Mein Eindruck: Wir befinden uns an einem kritischen Punkt. Die Rally der vergangenen Monate hat viele Bewertungen in schwindelerregende Höhen getrieben. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Qualitätsaktien wie Continental zeigen, dass operative Stärke belohnt wird. Aber wehe dem, der enttäuscht – siehe Aixtron.

Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht von der Panik anstecken. Krisen schaffen auch immer Chancen.

Ihr
Andreas Sommer

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Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

Meine Faszination für die Finanzmärkte entwickelte sich schon früh. Wichtige Stationen meines Weges sind:

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  • Wendepunkt 1987: Der Börsencrash weckte mein tiefes Interesse an der technischen Analyse als wichtiges Instrument zur Risikosteuerung.
  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
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