Der Deutsche Aktienmarkt scheint angeschlagen zu sein. Weiterhin entwickeln sich die deutschen Aktien schlechter als die amerikanischen. Für eine Exportnation mitten in einem Handelskrieg ist das wenig verwunderlich.
Der DAX entwickelt sich zu einem Sorgenkind. Nicht nur die einzelnen Probleme einiger DAX-Konzerne belasten, sondern die gesamte Stimmung in der Ökonomie. Eine Wirtschaft wie die Deutschlands, welche vor allem von einer florierenden Globalisierung profitieren würde, ist in einem Umfeld von Protektionismus und Strafzöllen kein Profiteur. Noch gibt die Notenbank allerdings Rückenwind, denn der EZB Leitzins ist weiterhin bei Null.
Zinsanstieg und Strafzölle
Allerdings hält die EZB weiterhin an dem Plan fest, die Ankäufe von Anleihen zu halbieren und zum Ende des Jahres auslaufenzulassen. Damit stellt sich die Frage, wie gut die deutsche Wirtschaft wirklich mit solch einem veränderten Klima umgehen kann. Bisher befinden sie die Unternehmensinsolvenzen im Rückwärtsgang. Doch dieser Umstand könnte sich im Jahr 2019 ändern.
Die Auswirkungen der amerikanischen Wirtschaftspolitik und das wiedererstarken der Renditen am langen Ende der Zinsstrukturkurve dürften die entscheidenden Weichen für die Richtung der deutschen Wirtschaft stellen. Immerhin kündigte Donald Trump gestern eine neue Runde im Strafzoll-Karussell an. So sind zukünftig Zölle in Höhe von 10 % auf Waren im Wert von 200 Milliarden Euro geplant. Bis zum Jahresende sollen diese dann bis auf 25 % ansteigen.
Trump versucht durch diesen Schritt das Handelsbilanzdefizit unter Kontrolle zu bringen. Allerdings wäre es denkbar, dass China ebenfalls mit neuen Zöllen reagieren könnte und so eine neue Runde von Zöllen einläutet. Für diesen Fall drohte Präsident Trump bereits mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 267 Milliarden Euro.
Auswirkungen auf den Rest der Welt
Wer denkt, dass dieser Streit vor allem Amerika und China betrifft, der irrt sich. Die einzelnen Währungskrisen die wir mittlerweile sehen, stehen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit diesen Maßnahmen. Die Dollarstärke ist eng mit Trumps Wirtschaftspolitik verknüpft und schnürt bereits heute vielen Schwellenländern mit USD-Schulden die Luft zum atmen ab. Die Belastungen für die Weltwirtschaft und damit auch die Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen werden mit einem zeitlichen Verzug spürbar werden. Aus diesem Grund wird die mögliche chinesische Reaktion auf die neuen Strafzölle von Börsianern bereits mit Spannung erwartet. Denn jeder weitere Schritt auf diesem gefährlichen Untergrund könnte die Dollarkrise, die bereits in einigen Ländern wütet, in eine neue Runde führen.
Verschuldung der Welt auf Rekordniveau – 247 Billionen US-Dollar
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