Liebe Leserinnen und Leser,
als die Börsenglocken in Frankfurt, Kopenhagen und New York heute zum letzten Mal in diesem Jahr läuteten, war eines klar: 2025 war ein Jahr der Extreme. Der DAX beendet das Jahr mit einem Plus von über 22 Prozent – getragen von Rüstungsaktien, Energietechnik und einer überraschenden Bayer-Rally. Gleichzeitig senkt Novo Nordisk in China drastisch die Preise für Abnehmmedikamente, während NVIDIA seine Milliarden-Offensive fortsetzt und Intel-Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar kauft. Drei Geschichten, die zeigen: Wer heute dominiert, muss morgen um seine Position kämpfen.
DAX auf Rekordjagd – doch der Mittelstand bleibt zurück
Mit 24.490 Punkten schließt der DAX das Börsenjahr 2025 ab – ein Plus von 22,3 Prozent seit Jahresbeginn und das stärkste Jahr seit 2019. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Das zweite Halbjahr war eher Seitwärtsbewegung, die große Rally fand im ersten Halbjahr statt. Und während die Bluechips glänzen, hinkt der deutsche Mittelstand hinterher: Der MDAX bringt es auf 19 Prozent, der TecDAX auf magere 6 Prozent.
Die Gewinner des Jahres kommen aus der Rüstungsindustrie. Rheinmetall führt mit einem Plus von 154 Prozent, gefolgt von Hensoldt (+113 Prozent) und RENK (+192 Prozent). Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die zweite Präsidentschaft Donald Trumps haben Europa gezwungen, massiv in Verteidigung zu investieren. Doch auch andere Sektoren überraschten: Bayer erlebte mit +89 Prozent ein Comeback, getragen von der Hoffnung auf ein Ende des Glyphosat-Streits. Und Banken wie Deutsche Bank (+99 Prozent) und Commerzbank (+130 Prozent) profitierten von steigenden Anleiherenditen und Übernahmefantasie.
Auf der Verliererseite stehen Konsumwerte und Immobilien. Adidas verlor 29 Prozent, Zalando 22 Prozent, Symrise 33 Prozent. Die Schwäche in China und die zögerliche Konsumlaune in Europa machten den Unternehmen zu schaffen. Vonovia und LEG Immobilien büßten 17 bzw. 24 Prozent ein – höhere Zinsen belasten Immobilienaktien weiterhin.
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Novo Nordisk senkt Preise in China – Wettbewerb verschärft sich
Während der DAX feiert, kämpft Novo Nordisk an einer anderen Front: Der dänische Pharmakonzern hat angekündigt, die Preise für sein Abnehmmedikament Wegovy in China um bis zu 48 Prozent zu senken. Auch der US-Konkurrent Eli Lilly zieht mit und reduziert die Kosten für Mounjaro drastisch. Ein 10-mg-Injektor-Pen von Mounjaro kostet künftig nur noch 64 US-Dollar statt zuvor 311 US-Dollar.
Der Grund: Lokale chinesische Pharmaunternehmen entwickeln zunehmend eigene GLP-1-basierte Abnehmmedikamente und setzen die internationalen Anbieter unter Druck. Hinzu kommt, dass das Patent für den Wirkstoff Semaglutid, der in Wegovy enthalten ist, 2026 ausläuft. Damit wird der Markt für günstigere Generika geöffnet – ein Szenario, das Novo Nordisk und Eli Lilly zu frühzeitigen Preissenkungen zwingt.
Für Anleger ist das ein zweischneidiges Schwert: Einerseits erhöhen niedrigere Preise die Absatzmöglichkeiten in China, einem Schlüsselmarkt für Adipositas-Medikamente. Andererseits müssen Investoren die Margenentwicklung im Blick behalten, da Preissenkungen kurzfristig die Profitabilität belasten können. Die Novo-Nordisk-Aktie reagierte an der Kopenhagener Börse mit leichten Verlusten, während Eli Lilly im vorbörslichen Handel kaum bewegt notierte.
NVIDIA schließt Intel-Deal ab – strategische Allianz nimmt Gestalt an
Während Novo Nordisk um Marktanteile kämpft, setzt NVIDIA seine Milliarden-Offensive fort. Der KI-Gigant hat den Kauf von Intel-Aktien im Wert von fünf Milliarden US-Dollar abgeschlossen – 214,8 Millionen Aktien zu je 23,28 US-Dollar. Die Transaktion war bereits im September als Teil einer strategischen Partnerschaft vereinbart worden und erfolgte nun per Privatplatzierung.
Für Intel, das in den vergangenen Jahren durch kapitalintensive Fertigungsausbauten und Verzögerungen bei neuen Chipgenerationen unter Druck geriet, kommt die Finanzspritze zu einem kritischen Zeitpunkt. Die frische Liquidität soll den Turnaround unter der neuen Unternehmensleitung vorantreiben und Investitionen in KI-optimierte Halbleiter finanzieren. Gleichzeitig haben NVIDIA und Intel eine engere Zusammenarbeit bei der Entwicklung gemeinsamer Plattformen für Datenzentren und PCs angekündigt – Intel entwirft spezialisierte CPUs für NVIDIA-Systeme, NVIDIA integriert seine Grafiktechnologien stärker in Intels Produktpalette.
An der Börse reagierten Anleger unaufgeregt: Intel-Aktien schlossen am Montag 1,3 Prozent höher, NVIDIA gab 1,2 Prozent nach. Nachbörslich waren bei beiden Anteilsscheinen leichte Verluste zu sehen. Analysten sprechen von Gewinnmitnahmen und einer insgesamt vorsichtigen Stimmung zum Jahresende.
Meta kauft Manus – KI-Agenten rücken in den Fokus
Auch Meta Platforms bleibt nicht untätig: Der Facebook-Konzern hat die Übernahme des KI-Startups Manus bekanntgegeben. Laut Insidern wird das Unternehmen aus Singapur mit zwei bis drei Milliarden US-Dollar bewertet. Manus entwickelt KI-Agenten, die nicht nur antworten, sondern eigenständig komplexe Aufgaben planen und ausführen können – von Recherche über Datenanalyse bis hin zu Workflow-Automatisierung.
Für Meta ist der Kauf Teil einer breiteren KI-Offensive. Konzernchef Mark Zuckerberg hat wiederholt betont, dass künstliche Intelligenz künftig ein zentraler Wachstumstreiber sein soll. Die erworbene Technologie soll schrittweise in Produkte wie Meta AI integriert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt jedoch den geopolitischen Aspekten: Da Manus ursprünglich in China gegründet wurde, steht die Übernahme unter genauer Beobachtung von US-Behörden. Meta erklärte, nach Abschluss der Transaktion sämtliche verbliebenen China-Beziehungen von Manus zu kappen, um regulatorische Risiken zu minimieren.
An der Börse sorgte der Deal zunächst nicht für viel Aufsehen: Die Meta-Aktie beendete den Montagshandel 0,7 Prozent tiefer bei 658,69 US-Dollar und gab nachbörslich weiter nach.
Infineon sieht KI-Boom – Nachfrage übersteigt Lieferkapazität
Während die großen Tech-Konzerne Milliarden verschieben, profitiert auch Infineon vom KI-Trend. Der Chiphersteller rechnet „auf Jahre mit einem Boom bei KI-Chips“, wie CEO Jochen Hanebeck dem Handelsblatt sagte. Das Umsatzwachstum gehe zwar zurück, doch ein Geschäft wachse kräftig: Halbleiter für die Stromversorgung von KI-Rechenzentren. „Wir sehen eine stark steigende Nachfrage, und vieles deutet darauf hin, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird. Wir können momentan gar nicht so viel liefern, wie die Kunden bestellen“, so Hanebeck.
Die Infineon-Aktie reagierte positiv und stieg im frühen XETRA-Handel um ein Prozent auf 37,10 Euro – erstmals seit Mitte Dezember wieder über der 37-Euro-Marke. Zusätzlichen Rückenwind gab ein Bericht, wonach die USA den südkoreanischen Herstellern Samsung und SK Hynix erlaubt haben sollen, auch 2026 Chipanlagen in ihre chinesischen Werke zu liefern.
Ausblick: Was 2026 bringen könnte
Das Jahr 2025 endet mit einem starken DAX, einem verschärften Wettbewerb im Pharma-Sektor und einer Milliarden-Offensive der Tech-Giganten. Doch was bringt 2026? Die Rüstungsindustrie dürfte weiter profitieren, solange der Ukraine-Krieg andauert und Europa aufrüstet. Novo Nordisk und Eli Lilly müssen zeigen, ob sie in China trotz Preissenkungen Marktanteile gewinnen können. Und NVIDIA, Meta und Intel stehen vor der Herausforderung, ihre strategischen Allianzen und Übernahmen erfolgreich umzusetzen.
Für Anleger heißt das: Wachsamkeit bleibt das Gebot der Stunde. Wer heute dominiert, muss morgen um seine Position kämpfen. Und manchmal entscheiden nicht die größten Budgets, sondern die klügsten Strategien über Erfolg und Misserfolg.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen
Andreas Sommer


