Die USA erlebten kurz hintereinander zwei verheerende Stürme, welche vor allem in den Regionen Texas und Florida Schäden in Milliardenhöhe angerichtet haben. Der Tropensturm Harvey, der vor allem Texas heimgesucht hat, unterbrach die dortige Produktion und Verarbeitung von Rohöl.
Ölproduktion durch Sturm gestört
Aufgrund der Stärke des Sturms war es unausweichlich, dass die Ölproduktion und Verteilung gestört werden würden und das lokale Engpässe entstehen würden. Konsequenterweise sind die Ölpreise angestiegen.
Allerdings verringern sich die Unterbrechungen der lokalen Ölmärkte täglich und der Einfluss auf die weltweiten Märkte ist nur relativ kurzfristig.
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Eine Konsequenz aus dem Desaster könnte sein, dass die US Regierung längerfristig ihre Lagerhaltung von Rohöl erhöhen werden, um eine Energieversorgung bei zukünftigen Naturkatastrophen zu sichern.
Aktuell befindet sich der Ölpreis auf USD 54,7 pro Barrel und ist damit um 5% höher als noch vor einem Monat. Diese Niveau könnte auch in den nächsten Monaten bestehen bleiben.
Überangebot an Öl könnte sich verringern – Ölpreis sollte stabil bleiben
Am Mittwoch hat die International Energy Agency (IEA) veröffentlicht, dass sich das weltweite Überangebot an Öl in den nächsten Monaten verringern sollte. Gründe sind eine höher als erwartete Ölnachfrage aus Europa und den USA sowie ein Rückgang der Ölproduktion der OPEC Staaten und einiger nicht OPEC Länder.
IEA hat für 2017 ihre Erwartung für die Ölnachfrage auf 1,6 Mio. Barrel pro Tag erhöht. Die alte Prognose lag bei 1,5 Mio. Barrel. Die neuen Schätzungen werden unterstützt durch ähnliche Aussagen der OPEC, welche diesen Dienstag veröffentlicht wurden.
Eine robuste Nachfrage nach Öl vor allem aus Industrienationen war verantwortlich dafür, dass im zweiten Quartal diesen Jahres die weltweite Ölnachfrage auf 2,3 Mio. Barrel pro Tag anstieg; das höchste quartale Wachstum seit Mitte 2015.
Auf der Angebotsseite hat sich die weltweite Produktion im August 2017 um 0,72 Mio. Barrel pro Tag aufgrund ungeplanter Ausfälle und geplanten Wartungsmaßnahmen in Libyen und anderen nicht OPEC Ländern Russland, Kasachstan, Aserbaidschan und Mexiko verringert. Es war der erste Produktionsrückgang seit 4 Monaten.
IEA sieht für 2017 einen Ölbedarf von der OPEC von 32,7 Mio. Barrel pro Tag; konform mit der aktuellen Produktion. Für 2018 werden 32,4 Mio. Barrel pro Tag erwartet.
Ihr Nils Glasmacher