Es sieht nicht gut aus für die Deutsche Bank. Deutschlands größtes Finanzinstitut schließt so tief wie noch nie und der Chart sieht weiterhin nicht gut aus. Welche Hintergründe lassen sich hinter dem Kursrutsch ausmachen?
Die Deutsche Bank ist schon lange Thema auf Trading-Treff. Immer wieder berichteten wir von der mangelhaften Kapitalausstattung und den Problemen mit dem Geschäftsmodell. Und auch das schwierige Kapitalmarktumfeld für deutsche Banken im Allgemeinen wurde immer wieder thematisiert. Doch nun wird es kritisch!
Bereits vor einem Jahr hatte die US-Notenbank FED das Geldhaus auf die unterste Stufe der internen Bewertungsskala gesetzt. Auf dessen Basis hat heute, wie das Handelsblatt berichtet, die US-Einlagensicherung FDIC lt. Financial Times die US-Tochter auf die Liste der „Problembanken“ gesetzt. Damit gilt das Institut zumindest in den USA als potenziell gefährdet und muss bei einigen Entscheidungen wie Personalien auf die Stimme der Börsenaufsicht warten.
CDS-Spreads steigen weiter
Vor ein paar Monaten berichteten wir bereits über die steigenden CDS-Spreads des Kreditinstitutes. Damals lagen diese bei bedrohlichen 116,30. Dabei stehen diese Spreads für die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls der betreffenden Emittenten. Man könnte diese Credit Default Swaps auch als den Preis einer Kreditausfallversicherung sehen. Je teurer die Absicherung, desto schlechter steht es um das betreffende Institut – jedenfalls in den Augen der Marktteilnehmer.
CDS Spreads steigen – Deutsche Bank und Commerzbank angeschlagen
Als sei der schlechte Aktienkurs nicht schlimm genug, sind die Preise für die CDS erneut angestiegen. Mittlerweile notieren diese per 30.05.2018 bei 158!
Aktienkurs spielt eine Rolle
Für Aktiengesellschaften (AGs) in Not steht grundsätzlich die Möglichkeit im Raum, frisches Eigenkapital an der Börse zu beschaffen. Über eine Kapitalerhöhung können AGs neue Aktien begeben und so Eigenmittel unter den Aktionären einsammeln. Allerdings schaut der Markt genau hin.
Die Deutsche Bank ist durch den aktuellen Kursrutsch unter die Marktkapitalisierung von 20 Milliarden Euro gerutscht. Damit würde eine mögliche Kapitalerhöhung ein sehr teures Unterfangen für die Altaktionäre werden. Denn je mehr Geld man braucht und je weniger das eigene Unternehmen noch wert ist, desto mehr verwässern die Anteile der Altaktionäre.
Fazit zu Lage der Deutschen Bank
Zurzeit sieht es wahrlich nicht gut für die Deutsche Bank AG aus. Die Aufnahme von Fremdmitteln verteuert sich und die Beschaffung von Eigenkapital wird mit einem Absinken des Aktienkurses ebenfalls schwieriger. Für eine solche Situation verhält sich der Markt sogar noch recht ruhig. Immerhin ist die Deutsche Bank weiterhin das „systemrelevanteste Institut der Welt“.
Für Börsianer dürfte diese Situation spannender als ein Samstag-Abend-Krimi sein. Eines steht schon heute fest: Eine Pleite ist keine Option, aber dennoch werden die nächsten Tage spannend. Schon damals versuchte der Kapitalmarkt eine „Lösung zu erzwingen“. Und auch heute ähnelt die Situation der von 2016. Es bleibt spannend.
CDS per Gestern nun schon 178!