Ein regelrechtes Beben im Aktionärsregister der Deutsche Konsum REIT-AG: Gleich zwei institutionelle Schwergewichte melden dramatische Veränderungen ihrer Beteiligungen. Was steckt hinter dieser koordinierten Aktion am 1. Dezember 2025?
Sprung über die Mehrheitsschwelle
Die niederländische Stichting Opus – Chartered Issuances hat ihre Stimmrechtsanteile massiv aufgestockt. Von zuvor 24,97% schnellte die Beteiligung auf satte 50,69% empor – ein Zuwachs von über 25 Prozentpunkten. Zusammen mit Instrumenten hält die Stiftung nun 51,07% der Stimmrechte und kontrolliert damit erstmals die Mehrheit bei der Deutschen Konsum REIT-AG.
Parallel dazu meldet die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) eine identische Stimmrechtsveränderung. Auch hier: ein Anstieg von 24,97% auf 50,69%, insgesamt 51,07% inklusive Instrumente. Die Übereinstimmung der Zahlen deutet auf eine abgestimmte Transaktion hin.
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Wer zieht die Fäden?
Interessant wird es bei der Beteiligungsstruktur: Beide Mitteilungspflichtigen nennen dieselben Aktionäre mit bedeutenden Anteilen – MS 1 alpha invest GmbH sowie die Beta-, Gamma-, Delta-, Epsilon-, Sigma- und Omega-Varianten der MS 1 invest-Gesellschaften. Hinzu kommen die Obotritia Capital KGaA, die Babelsberger Beteiligungs GmbH und die Försterweg Beteiligungs GmbH.
Die Stichting Opus agiert dabei über eine mehrstufige Holdingstruktur: Encore Holding S.à r.l. und Opus (Private Markets) Chartered Issuances S.A. stehen zwischen der niederländischen Stiftung und den deutschen Investmentgesellschaften. Bei der VBL läuft die Zurechnung direkter über die MS 1 alpha invest GmbH, die selbst 50,69% der Stimmrechte hält.
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Hauptversammlung als Wendepunkt
Der Zeitpunkt der Schwellenberührung fällt nicht zufällig: Am 4. Dezember 2025 fand die Hauptversammlung der Deutsche Konsum REIT-AG statt – nur drei Tage nach dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung. Nach der Hauptversammlung lagen die Stimmrechtsanteile wieder bei 24,97%, was auf die Ausübung von Vollmachten während der Versammlung hindeutet.
Zusätzlich zu den direkten Stimmrechten halten beide Investoren ein aufschiebend bedingtes Erwerbsrecht über 195.170 Aktien, was 0,39% entspricht. Bei insgesamt 50.351.091 Stimmrechten haben sich die Machtverhältnisse beim Potsdamer Immobilienunternehmen fundamental verschoben.
Die Korrekturen der ursprünglichen Meldung vom 3. Dezember 2025 unterstreichen die Komplexität der Transaktionsstruktur. Was genau auf der Hauptversammlung beschlossen wurde und welche strategischen Ziele die neuen Mehrheitseigner verfolgen, dürfte die Märkte in den kommenden Wochen beschäftigen.
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