Die Telekom sitzt in der Kupferfalle. Während Konkurrenten wie Vodafone Milliarden in Glasfasernetze pumpen und auf schnelle Kunden-Abwanderung hoffen, hält Deutschlands größter Telekomkonzern eisern an der veralteten DSL-Technologie fest. Ein neues Eckpunktepapier des Bundesdigitalministeriums offenbart nun das ganze Ausmaß der Verzögerung – und stellt die Geschäftsstrategie des Bonner Konzerns infrage.
Mehr als 25 Millionen Haushalte, Unternehmen und Behörden surfen noch immer über Kupferleitungen durchs Internet. Sage und schreibe 63,1 Prozent aller aktiven Anschlüsse basieren auf der betagten DSL-Technologie, während echte Glasfaseranschlüsse nur 15,5 Prozent des Marktes ausmachen. Für die Telekom bedeutet das: stabiles Geschäft mit bewährter Technik. Für die Konkurrenz? Purer Frust.
Zeitplan platzt völlig – EU-Kommission liegt daneben
Die ursprünglichen Pläne erweisen sich als komplette Fehleinschätzung. Die EU-Kommission hatte für 2030 eine vollständige Kupferabschaltung in Deutschland gefordert. Tatsächlich rechnet das Bundesdigitalministerium erst zwischen 2035 und 2040 mit dem endgültigen Aus für DSL und VDSL. Die ersten Abschaltungen könnten frühestens 2028 beginnen – Gebiet für Gebiet, ohne bundesweit einheitliches Datum.
Diese Verzögerung spielt der Telekom in die Karten, frustriert aber Glasfaser-Investoren massiv. Wo bereits schnelle Glasfaserleitungen in der Straße liegen, nutzt nur jeder vierte Haushalt diese Möglichkeit. Der Rest bleibt bei den langsameren, aber günstigeren Kupferanschlüssen.
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Monopolstellung gerät unter Druck
Bisher konnte nur die Telekom selbst beantragen, VDSL in bestimmten Gebieten abzuschalten. Das Digitalministerium will diese Monopolstellung aufweichen: Auch die Bundesnetzagentur und Glasfaser-Unternehmen sollen künftig Abschaltverfahren initiieren können. Ein zaghafter Angriff auf die Marktmacht des Konzerns.
Vodafone-Deutschland-Chef Marcel de Groot wertet die Entwicklung positiv und sieht „das Aus für DSL eingeleitet“. Die Telekom reagiert deutlich zurückhaltender: Man nehme das Papier zur Kenntnis, ob es den Ausbau vorantreibe oder Investitionen erschwere, bleibe abzuwarten.
Das Kalkül der Telekom ist klar: Solange Millionen Kunden mit DSL zufrieden sind und keine Wechselbereitschaft zeigen, lässt sich mit der alten Infrastruktur weiter Geld verdienen. Ob diese Strategie angesichts des wachsenden politischen Drucks langfristig aufgeht, wird sich zeigen.
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