Die Ölproduktion steigt an – Iran und in Libyen fördern weniger

Seit Anfang des Jahres ist der Brent Rohölpreis um mehr als 43% angestiegen und befindet sich aktuell auf einem Niveau von 74,6 USD pro Barrel. Letzten Monat allerdings sank der Rohölpreis leicht.

 

Hauptgründe dafür waren eine weltweit deutliche Erhöhung der Ölproduktion im Juli und die Bereitschaft von US-Präsident Donald Trump wieder Gespräche mit dem Iran zu führen. Dies könnte eventuell dafür sorgen, dass die US-Sanktionen gegen den Iran aufgehoben oder zumindest abgeschwächt werden.

 

1-Jahres-Chart vom Ölpreis 03.08.2018
Ölpreis-Chart vom 03.08.2018 | Sorte Brent

 

Ansteigen des Rohölangebots im Juli

Die OPEC und ihre Verbündeten hatten letzten Monat gemeinsam beschlossen, das Rohöl-Angebot massiv zu erhöhen und die Produktion anzukurbeln. Dies scheint funktioniert zu haben.

Die OPEC Mitglieder haben im Juli 2018 insgesamt 32,64 Mio. Barrel Rohöl am Tag produziert. Das sind 70.000 Barrel mehr als noch im Juni 2018. Es ist gleichzeitig der höchste Stand in diesem Jahr.

Das Beitreten der Demokratischen Republik Kongo in die OPEC Gruppe hat zu ungefähr zusätzlichen 320.000 Barrel Rohöl pro Tag geführt.

Russland und andere nicht OPEC Mitglieder hatten sich zudem darauf geeinigt, wieder zu 100% zu produzieren, um Verluste, welche durch neue US Sanktionen gegen den Iran entstanden sind, entgegenzuwirken.

Es scheint, als ob im Juli 2018 der größte Angebotssprung aus Saudi-Arabien kam. 10,6 Mio. Barrel pro Tag wurden dort produziert; ein Rekordhoch.

Diese enorme Steigerung verärgerte den Iran enorm und überraschte vor allem wegen der Höhe auch die anderen OPEC Mitglieder.

Und auch in Nigeria wurde mehr produziert. 50.000 Barrel an Rohöl wurden dort am Tag gefördert. Vor allem Royal Dutch Shell hat in Nigeria mit ihrem Joint Venture den Output erhöht.

Der Irak hat ebenfalls das Rohöl Angebot nach oben geschraubt. Hier waren es vor allem Raffinerien im Süden des Landes, die mehr Rohöl produzierten.

Dennoch fördert die OPEC immer noch geringere Mengen an Rohöl als ursprünglich beschlossen. Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Produktion nur um 80.000 Barrel pro Tag bzw. um 40.000 Barrel pro Tag im Juli erhöht.

 

Einige Länder produzierten weniger Rohöl

Rückgänge in der Ölproduktion gab es vor allem im Iran und in Libyen. Und auch Venezuela produziert seit Jahren weit weniger Rohöl als ursprünglich erwartet.

Der Iran verzeichnete weltweit den größten Produktionsrückgang. Das Land hat 100.000 Barrel Rohöl pro Tag weniger gefördert. Hauptgrund waren neue US Sanktionen.

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Die Volatilität in Libyen bleibt in dem Krisenland zudem weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zwar wurde in Ost-Libyen die Ölproduktion wieder aufgenommen, aber das größte Ölfeld, Sharara, reduzierte die Förderung stark.

In Venezuela ist die Ölindustrie weiterhin massiv von der Wirtschaftskrise beeinträchtigt.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf miningscout.de

Über Nils Glasmacher 45 Artikel
Nils Glasmacher ist Betreiber des Rohstoffportals und Börseninformationsdienstes Miningscout.de. Die Plattform hat sich seit 2011 auf den Rohstoffsektor spezialisiert und stellt fundierte Informationen zu Rohstoffen, Minenunternehmen und Branchentrends bereit.
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