Eine solide Regierung, eine boomende Wirtschaft und eine stabile Währung sind alles andere als eine Selbstverständlichkeit für viele Länder. In vielen Regionen der Erde leiden die Menschen unter wirtschaftlichen und politischen Krisen. Inflation ist eine typische Folge dieser Krisen. Die einheimische Währung wertet gegenüber anderen Währungen ab, das eigene Geld verliert an Wert und alle Konsumgüter werden dementsprechend teurer. Wir schauen in diesem Artikel tiefer in das Thema und präsentieren Ihnen die 5 Länder mit der höchsten Inflation.
Wie wirkt sich die Inflation aus
Die Lebensumstände werden mit einer stetig steigenden Inflation immer schwieriger, so das häufig sogar humanitäre Einsätze und Hilfsgüter nötig werden. Schwarzmärkte sind eine gängige Begleiterscheinung des Geldverfalls und die Wiederherstellung einer ökonomischen Ordnung wird häufig zur Herausforderung. Geld wird auf komplizierten Wegen und häufig illegal getauscht, das einstmals funktionierende Bezahlsystem des jeweiligen Landes gibt es nicht mehr.
Für unsere gut organisierte, westliche Welt ist dies nur schwer vorstellbar. Kein Wunder, liegt unsere große Wirtschaftskrise 100 Jahre zurück. Heutzutage kann das Onlinekaufhaus problemlos mit Kreditkarte, Wettanbietern mit PayPal, und das Musikabo mit Onlinebanking bezahlt werden. Schwarzmarkt und Papiergeldhandel um sich das tägliche Brot leisten zu können scheinen da wie ein gruseliges Märchen aus der Vergangenheit.
Doch für einige Länder ist dies auch heute noch bittere Realität. Der Alltag wird von Hunger und Armut geprägt, die medizinische Versorgung ist minimal und wird häufig von karitativen Hilfsorganisationen gestellt. Auch in Deutschland gibt es eine Inflation, die allerdings im Rahmen der Erwartungen und des Erträglichen ist.
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Die Top 5 Länder im Inflation-Ranking
In folgendem Ranking werden die Top 5 Länder mit der größten Inflation näher vorgestellt und die jeweilige Inflationszahl in Relation gesetzt.
Platz 5: Jemen mit 41,77 Prozent Inflation
Die politische Situation im Jemen ist katastrophal, die wirtschaftliche auch. Seit 2014 ist im Jemen Krieg, die Bevölkerung leidet Hunger und auch die Cholera-Epidemie macht der Bevölkerung zu schaffen. Das Hungerleiden der Menschen liegt nicht daran, dass es keine Nahrungsmittel mehr gibt. Vielmehr sind die Preise so stark angestiegen, dass sich viele Menschen das Essen nicht mehr leisten können.
Bei 41,77 Prozent lag die Inflation des Landes im Jahr 2018. Eine Katastrophe für die arme Bevölkerung. Die Privatwirtschaft liegt lahm und auch der Staat, der vor dem Krieg der größte Arbeitgeber war, kann nun fast keine Gelder mehr zahlen.
Platz 4: Argentinien mit 47,6 Prozent Inflation
In Argentinien hat es in den letzten Jahren immer wieder schwere Wirtschaftskrisen gegeben. Inflation ist für die Argentinier kein Fremdwort. Im Jahr 2018 lag sie bei 47,6 Prozent. Lebensmittel und Transport sind besonders von der Abwertung des Geldes in dem südamerikanischen Staat betroffen. Auch für 2019 wird von starker Inflation ausgegangen. 23 Prozent erwartet die Regierung.
Einer der Gründe für die enorme Inflation in 2018 ist die Zinserhöhung in den USA. Anleger haben ihre Investitionen dadurch wieder vermehrt in den einheimischen Markt gesteckt, was der argentinischen Wirtschaft geschadet hat. Gegenüber dem Argentinischen Peso hat sich der US-Dollar im Jahr 2018 um 100 Prozent verteuert. Zuletzt war die Abwertung im Jahr 2002 so hoch.
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Platz 3: Sudan mit 61,76 Prozent Inflation
Die Preise für Brot, Benzin und andere Güter des täglichen Bedarfs steigen im Sudan immer weiter an. Die Subventionen für Treibstoff werden zum Beispiel immer stärker gekürzt. Die Regierung des Landes gilt als eine der Korruptesten der Welt, was die Inflation noch mehr ankurbelt. Viele Menschen protestieren gegen das Regime. Schon seit Dezember 2018 ist in dem Land der Notstand ausgerufen. Zudem hat das Land immens hohe Staatsschulden– die Verschuldung liegt hier im weltweiten Vergleich auf Rekordniveau.
Platz 2: Südsudan mit 106,36 Prozent Inflation
Der Südsudan existiert erst seit 2011 in seiner heutigen Form. Damals hat er sich vom Sudan abgespalten. Seit 2013 gibt es Bürgerkrieg im Sudan und die Leidtragenden sind die Menschen. Sie haben kaum noch Lebensmittel, es fehlt an allem.
Die Infrastruktur ist schlecht, der Wirtschaft geht es miserabel und der mit der Unabhängigkeit herbeigesehnte Frieden ist weit weg. Die Inflation ist die zweithöchste der Welt. Dürre, Schädlingsplagen und Überflutungen machen wenig Hoffnung, dass es dem Land und seiner gebeutelten Bevölkerung bald besser geht.
Platz 1: Venezuela mit unglaublichen 1,37 Mio. Prozent Inflation
Die Situation in Venezuela hat sich in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt. Die Hyperinflation in dem südamerikanischen Staat sorgt für katastrophale Zustände. Das Geld ist nichts mehr wert und die Menschen können keine Lebensmittel und Medikamente mehr kaufen.
Für 2019 soll die Inflation sogar noch stärker ansteigen. Der Internationale Währungsfonds schätzt sie auf 10 Mio. Prozent. Eine ähnliche Inflation gab es in den letzten 100 Jahren unter anderem im Jahr 1923 in Deutschland und in Simbabwe im Jahr 2000. Immer mehr Menschen flüchten nach Kolumbien, dort hoffen sie auf bessere Zustände. Der monatliche Mindestlohn in Venezuela hat aktuell gerade noch den Wert, dass von ihm ein Päckchen Butter gekauft werden kann. Und im Laufe des Jahres 2019 könnte es noch schlimmer werden.
Achten Sie also auf die jeweiligen Inflationsdaten, falls Sie ein Investment in einem dieser Länder vollziehen wollen oder auch nur Urlaub machen.
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