Der US-Dollar ist die Währung Nummer 1 in der Welt. Selbst die starke Entwicklung der letzten Jahre der chinesischen Wirtschaftsmacht können daran bis heute nichts ändern. Allerdings hat diese Vormachtstellung des Dollars auch seine Schattenseiten. Eine Dollar-Knappheit im Rest der Welt, könnte einen heftigen Einbruch der Wirtschaft auslösen.
Ob Donald Trump sich der Auswirkungen seiner „Make America Great Again“-Politik bewusst war oder nicht – die Kombination aus Strafzöllen, höhere Zinsen und der Abbau der Bilanz der amerikanischen Zentralbank (FED) stellen in Kombination ein ernsthaftes Problem dar. Allerdings ist dieses Problem weniger ein amerikanisches. Beide Aspekte führen an den Märkten immer mehr zu Situationen, die es immer mehr Ländern schwer macht mit den extrem hohen Dollarschulden umzugehen. Und genau diese Dollarschulden sind, aufgrund der Vormachtstellung des Dollars, vor allem in den Schwellenländern weit verbreitet. Im Prinzip stellen diese Schulden kein Problem dar. In Zeiten der Globalisierung verkaufen die Schwellenländer den größten Teil ihrer Produkte ebenfalls in Dollar und können so die Schulden bedienen. Doch die neue Entwicklung zum Protektionismus sorgt immer mehr für Schieflagen und Krisen an den Märkten. Der freie Handel wird weiter beschränkt und Amerika konzentriert sich immer mehr auf die inneren Belange und geht in eine neue Autarkie – mit allen Folgen daraus.
Währungskrisen durch Dollar-Knappheit
Es ist noch nicht lange her, da waren die Zeitungen voll mit Berichten zur Krise der türkischen Lira. Und auch wenn es um diesen Umstand ruhig geworden ist, dürfte die letzte Messe im Bereich der Währungskrisen noch nicht gesungen sein. Immerhin entzieht der Abbau des Anleihen-Portfolios der FED dem Markt Zentralbankliquidität. In Verbindung mit den daraus resultierenden höheren Zinsen, wird es für immer mehr Staaten schwierig die benötigten Reserven an Dollars aufzutreiben – es droht eine Knappheit an der amerikanischen Währung. Ein Problem, welches schon viele Schwellenländer zur Forderung nach mehr Dollar-Unabhängigkeit getrieben hat. Und auch in Zeiten der aktuellen Dollarknappheit könnten die Rufe wieder lauter werden. Die ersten Schritte in diese Unabhängigkeit sind bereits gemacht. Der Handel von Öl in China, oder auch der massive Gold-Hunger der chinesischen Regierung dürfte ein Eckpfeiler dieser Entwicklung sein.
Dollar-Knappheit bringt Gold auf den Plan
Es wäre nicht das erste Mal, dass auch namhafte Ökonomen nach einer Auflösung dieser immer wiederkehrenden Problematik der Dollar-Knappheit rufen. Dabei gab es schon viele Lösungsansätze. Einer dieser Ansätze war der Ruf nach einer neuen Leitwährung in der Welt – dem Gold. Anders als dem Goldstandard an sich zugrundeliegend, könnte Gold als unabhängige Währung agieren, die keiner direkten Kontrolle einer Notenbank unterliegt. Das Thema Vertrauen oder auch Zinspolitik würde keine Rolle spielen. Allerdings ist dieses Thema aufgrund der Machtverhältnisse in der Welt sicherlich heikel. Dennoch könnte der steigende Aufkauf von Gold durch viele Zentralbanken bereits ein Vorläufer dieser Entwicklung sein.
Sicherheit kann in dem Wirtschaftssystem nicht geben. Aber eine Dollar-Knappheit bedeutet in jedem Falle Unsicherheit. Aus diesem Grund könnte das Thema Gold in den nächsten Monaten und Jahren vermehrt in den Fokus der Anleger, Ökonomen und auch der Politik kommen. Selbst die Kombination aus Gold und einer Kryptowährung wäre dabei ein mögliches Zukunftsmodell. Und was auch immer kommen mag – eine große Dollar-Knappheit wird diese Entwicklungen beschleunigen.
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