Edinburgh Worldwide: Saba startet zweite Übernahme-Offensive

Der aktivistische Hedgefonds Saba fordert die vollständige Neubesetzung des Vorstands von Edinburgh Worldwide und wirft der Führung schwere Versäumnisse vor. Eine außerordentliche Hauptversammlung entscheidet.

Edinburgh Worldwide Investment Trust plc Aktie
Kurz & knapp:
  • Außerordentliche Hauptversammlung zur Vorstandsabwahl im Januar
  • Saba wirft Chairman frühere Compliance-Verfehlungen vor
  • Vorstand reagiert mit Tender-Angebot und Fusionsplänen
  • Streit um Verkauf der SpaceX-Beteiligung eskaliert

Der aktivistische US-Hedgefonds Saba Capital Management greift erneut die Führung des Edinburgh Worldwide Investment Trust (EWI) an. Am 20. Januar 2026 steht eine außerordentliche Hauptversammlung bevor, bei der über die komplette Neubesetzung des Vorstands abgestimmt wird. Plattform-Deadlines für Stimmabgaben enden bereits am 12. Januar 2026.

Erst im Februar 2025 scheiterte Saba mit einem ähnlichen Vorstoß krachend: 64,7% der Aktionäre gaben ihre Stimme ab, 63,8% votierten gegen die Pläne des Hedgefonds. Ohne Sabas eigene Stimmen und die seiner Verbündeten waren es sogar 98,4%, die gegen den Übernahmeversuch stimmten.

Angriff ohne konkrete Pläne?

Während Saba beim ersten Anlauf noch detailliert darlegte, selbst das Management übernehmen und die Investmentstrategie ändern zu wollen, bleibt der Fonds diesmal vage. Die drei vorgeschlagenen unabhängigen Direktoren – Gabi Gliksberg, Michael Joseph und Jassen Trenkow – sollen die sechs amtierenden Vorstandsmitglieder ersetzen: Jonathan Simpson-Dent, Mungo Wilson, Caroline Roxburgh, Jane McCracken, Mary Gunn und Gregory Eckersley.

Der derzeitige Vorstand hat eigene Vorschläge vorgelegt, darunter ein Tender-Angebot und eine Fusion mit dem Baillie Gifford US Growth Trust (USA). Mit diesen konkreten Maßnahmen reagiert das Board auf die Performance-Schwäche der vergangenen Jahre.

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Schwere Vorwürfe gegen den Chairman

Saba-Gründer Boaz Weinstein geht frontal auf Chairman Jonathan Simpson-Dent los. Die zentrale Attacke: Simpson-Dent war von 2007 bis 2009 CFO bei HomeServe plc und Direktor bei HomeServe Membership Limited. Die Gesellschaft kassierte später eine Rekordstrafe der Financial Conduct Authority in Höhe von 30,6 Millionen Pfund – die höchste FCA-Strafe gegen ein Privatkundenunternehmen überhaupt. Der Zeitraum der Regelverstöße: 2006 bis 2011. Saba wirft EWI vor, diese Information bei Simpson-Dents Ernennung nicht offengelegt zu haben.

Trotz jahrelanger schwacher Performance wurde Simpson-Dent zum Chairman befördert – verbunden mit einer Gehaltserhöhung von fast 50%. Im selben Zeitraum erzielte EWI lediglich eine NAV-Rendite von 6,2%.

Fragwürdige Board-Besetzung?

Saba zweifelt auch die Qualifikation des jüngsten Board-Mitglieds Gregory Eckersley an. Als Interim-CFO von Lekoil Limited war er 2019/2020 in einen spektakulären Betrugsfall verwickelt: Das Unternehmen zahlte 600.000 Dollar für eine gefälschte Kreditzusage über 184 Millionen Dollar – angeblich vom katarischen Staatsfonds. Die Täter gaben sich als Vertreter des Fonds aus.

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Mungo Wilson sitzt seit Dezember 2016 im EWI-Vorstand. Nach über neun Jahren Amtszeit sollte er laut Corporate Governance Kodex der Association of Investment Companies nicht mehr als unabhängig gelten, argumentiert Saba.

SpaceX-Verkauf als Auslöser

Kernpunkt der Auseinandersetzung ist der jüngste Teilverkauf der SpaceX-Beteiligung – das Kronjuwel im EWI-Portfolio und für viele Investoren der Hauptgrund für ihr Engagement. Saba wirft dem Vorstand vor, primär im Interesse von Manager Baillie Gifford zu handeln statt für die Aktionäre. Die vorgeschlagene Fusion mit einem anderen Baillie Gifford Trust würde die Macht des Managers nur weiter konzentrieren.

Kann EWI die Performance-Wende aus dem November 2024 fortsetzen? In den vergangenen zwölf Monaten verbesserte sich die Wertentwicklung spürbar – sowohl gegenüber dem S&P Global Small Cap Index als auch im Vergleich zu Branchenkollegen im AIC Global Smaller Companies Sektor. Doch für Saba reicht das nicht aus.

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