Die globalen Finanzmärkte navigieren durch ein komplexes Umfeld aus Handelsspannungen, geldpolitischen Erwartungen und gemischten Wirtschaftssignalen. Während die Anleger gespannt auf die Fed-Entscheidung am Mittwoch blicken, sorgen neue Handelsdynamiken zwischen den USA und ihren wichtigsten Partnern für zusätzliche Unsicherheit an den Börsen.
Handelspolitik bestimmt Marktrichtung
Die jüngsten Handelsentwicklungen prägen das Geschehen an den internationalen Märkten maßgeblich. Der am Sonntag verkündete US-EU Handelsdeal, der 15-prozentige Zölle auf EU-Importe vorsieht und 600 Milliarden Dollar an EU-Investitionen in die USA umfasst, hat den Dollar auf ein einmonatiges Hoch gegenüber dem Euro katapultiert. Ähnliche Vereinbarungen mit Japan in der Vorwoche unterstreichen die neue handelspolitische Agenda Washingtons.
Besonders brisant: Die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und China in Stockholm. Finanzminister Scott Bessent bezeichnete die zweitägigen Gespräche als "weitreichend, robust und höchst zufriedenstellend", warnte jedoch gleichzeitig vor hohen Zöllen, sollte China weiterhin russisches Öl kaufen. Diese Drohung ließ die Ölpreise um mehr als zwei Dollar je Barrel nach oben schnellen.
Währungsmärkte unter Druck
Der Euro gerät durch die Handelsabkommen unter erheblichen Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Mit einem Minus von 0,35 Prozent auf 1,1547 Dollar steuert die Gemeinschaftswährung auf ihren ersten monatlichen Verlust gegenüber dem Greenback in diesem Jahr zu. EU-Politiker kritisierten das Abkommen scharf – Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz sprach von "erheblichen Schäden" für die deutsche Wirtschaft.
Der Dollarindex stieg um 0,29 Prozent auf 98,90 Punkte und markierte ebenfalls den höchsten Stand seit einem Monat. Analysten sehen in der aktuellen Dollar-Stärke eine Mischung aus Erleichterung über die Handelsdiplomatie und technischer Erholung nach den Verlusten der ersten Jahreshälfte.
Warten auf die Fed
An den US-Aktienmärkten herrscht spürbare Zurückhaltung vor der Fed-Entscheidung. Der S&P 500 durchbrach zwar erstmals die 6.400-Punkte-Marke, zog sich aber wieder zurück – ein Zeichen für die "psychologische Hemmschwelle" bei runden Zahlen, wie Marktexperte Anthony Saglimbene von Ameriprise erläutert. Der Dow Jones verlor 0,50 Prozent, während Nasdaq und S&P 500 moderate Verluste verzeichneten.
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Die Erwartung einer unveränderten Geldpolitik dominiert die Märkte. Analysten rechnen mit einem Verharren der Zinsspanne bei 4,25 bis 4,50 Prozent, obwohl Präsident Trump weiterhin auf Zinssenkungen drängt. Unsicherheit über die Inflationsauswirkungen der Zölle macht die Fed vorsichtig – ein Umstand, der auch durch schwächere Arbeitsmarktdaten untermauert wird.
Arbeitsmarkt zeigt Schwäche
Die neuesten JOLTS-Daten offenbarten einen deutlichen Rückgang der Stellenausschreibungen um 275.000 auf 7,437 Millionen im Juni. Besonders betroffen war der Beherbergungs- und Gastronomiesektor mit einem Minus von 308.000 offenen Stellen. Auch die Neueinstellungen gingen um 261.000 zurück – ein Zeichen der Zurückhaltung von Unternehmen angesichts unklarer Zollperspektiven.
Für Freitag erwarten Ökonomen lediglich 102.000 neue Arbeitsplätze im Juli, deutlich weniger als in den Vormonaten. Die Arbeitslosenquote könnte von 4,1 auf 4,2 Prozent steigen.
Internationale Perspektiven
Während in den USA die Unsicherheit dominiert, zeigen sich anderswo stabilere Trends. Singapurs Zentralbank beließ ihre geldpolitischen Einstellungen unverändert, nachdem die Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend stark gewachsen war. Der IWF hob seine Wachstumsprognose für Schwellenländer auf 4,1 Prozent an, getrieben vor allem durch eine optimistischere China-Einschätzung von 4,8 statt 4,0 Prozent.
Die Rohstoffmärkte reagierten heftig auf die geopolitischen Spannungen. Neben dem Ölpreissprung legte auch Gold um 0,4 Prozent auf 3.327 Dollar je Unze zu, während Anleger nach sicheren Häfen suchten.
Die kommenden Tage werden entscheidend: Nach der Fed-Entscheidung am Mittwoch stehen Quartalsergebnisse von Tech-Giganten wie Microsoft, Meta, Apple und Amazon an. Diese Kombination aus Geldpolitik und Unternehmenszahlen könnte die weitere Marktrichtung bestimmen – in einem Umfeld, das von Handelsunsicherheit und geldpolitischen Erwartungen geprägt bleibt.
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