Die globalen Finanzmärkte stehen vor einer wegweisenden Woche. Während die Wall Street dank neuer Handelserfolge mit Rekordkursen ins neue Handelsumfeld startet, bereitet sich die Federal Reserve auf ihre zweitägige Zinssitzung vor. Gleichzeitig zeigt sich die Europäische Zentralbank deutlich zurückhaltender bei weiteren Zinssenkungen.
Handelsabkommen beflügelt US-Märkte
Das am Wochenende verkündete Handelsabkommen zwischen den USA und der EU sorgt für optimistische Stimmung an der Wall Street. Die Futures des S&P 500 legten am Montag um 0,29 Prozent zu, der Nasdaq 100 kletterte sogar um 0,48 Prozent. Das Abkommen halbiert die Importzölle für die EU auf 15 Prozent und reduziert damit erhebliche Unsicherheiten für Unternehmen beider Seiten.
Besonders bemerkenswert: Die Märkte reagieren optimistisch, obwohl noch wichtige Details ausgearbeitet werden müssen. US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer bestätigte, dass Stahlzölle und digitale Dienstleistungssteuern weiterhin Verhandlungsthemen bleiben. "Es gibt sicherlich Bereiche, an denen wir in verschiedenen Sektoren weiterarbeiten müssen", so Greer.
Fed vor schwieriger Gratwanderung
Die Federal Reserve steht vor einer delikaten Entscheidung. Während Händler mehrheitlich erwarten, dass die Zinsen diese Woche unverändert bleiben, liegt die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung im September laut CME FedWatch bei knapp 60 Prozent.
Die Herausforderung für Fed-Chef Jerome Powell: Trump kritisierte wiederholt die Zinspolitik der Notenbank und deutete am Freitag an, Powell könnte bereit sein, die Zinsen zu senken. Gleichzeitig müssen die Entscheidungsträger abwägen, ob sich ihre Sorgen über zollbedingte Inflation durch die jüngsten Handelsabkommen entspannt haben.
EZB bremst Zinssenkungserwartungen
Während die Fed unter politischem Druck steht, zeigt sich die EZB deutlich zurückhaltender. Der slowakische Notenbanker Peter Kazimir machte am Montag klar: "Es bräuchte etwas wie deutliche Anzeichen eines Zusammenbruchs am Arbeitsmarkt, damit ich bereits im September handle."
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Diese Aussage ist umso bemerkenswerter, da die EZB ihre Zinsen bereits seit Juni 2024 halbiert hat – auf nunmehr 2 Prozent. Kazimir, bekannt als entschiedener Zinshawk, sieht auch keine Gefahr einer dauerhaften Unterschreitung des 2-Prozent-Inflationsziels, wie sie das Jahrzehnt vor der Pandemie prägte.
Staatsverschuldung zwingt zu kreativen Lösungen
Ein wichtiger Treiber der unterschiedlichen Geldpolitik ist die jeweilige Fiskalsituation. In den USA steigt das Haushaltsdefizit laut Congressional Budget Office auf rekordverdächtige 2,8 Billionen Dollar über die nächste Dekade, bedingt durch Trumps "One Big Beautiful Bill".
Das US-Finanzministerium reagiert kreativ: Statt die Auktionsgrößen für längerfristige Anleihen zu erhöhen, setzt Washington verstärkt auf kurzlaufende Treasury Bills. Diese Strategie bietet mehrere Vorteile: niedrigere Finanzierungskosten und robuste Nachfrage von Geldmarktfonds mit über 7 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen.
Märkte vor Bewährungsprobe
Die beispiellose Momentum der Märkte wird diese Woche auf eine harte Probe gestellt. Neben der Fed-Sitzung stehen Quartalszahlen der "Magnificent Seven" an – Meta, Microsoft, Amazon und Apple melden ihre Ergebnisse. Bereits letzte Woche zeigte sich die gemischte Reaktionsfähigkeit: Während Alphabets überraschende Kapitalausgaben-Erhöhung KI-Optimismus befeuerte, enttäuschte Tesla mit düsteren Prognosen wegen sinkender E-Auto-Subventionen.
Das Timing könnte kaum kritischer sein: Alle großen US-Indizes erreichten vergangene Woche neue Höchststände, getrieben von einer Serie erfolgreicher Handelsabkommen mit Japan, Indonesien und den Philippinen. Nun müssen diese Bewertungen durch fundamentale Unternehmensdaten gerechtfertigt werden.
Der Fokus liegt dabei besonders auf den anstehenden Wirtschaftsdaten: Die PCE-Daten – das bevorzugte Inflationsmaß der Fed – und die Arbeitsmarktstatistik werden zeigen, wie sich Zölle auf Verbraucherpreise und Beschäftigung auswirken. Diese Daten dürften entscheidend für die weitere Zinspolitik auf beiden Seiten des Atlantiks werden.
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