Der US-Dollar befindet sich auf Talfahrt. Nach schwachen Inflationsdaten und massivem politischem Druck auf die Federal Reserve erreichte die Weltleitwährung am Mittwoch den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Die Märkte preisen mittlerweile eine Zinssenkung im September nahezu vollständig ein – ein dramatischer Wandel, der globale Auswirkungen zeitigt.
Politischer Druck erschüttert die Fed-Unabhängigkeit
Die Unabhängigkeit der US-Notenbank gerät zunehmend unter Beschuss. Präsident Trump intensivierte seine Kritik an Fed-Chef Jerome Powell und erwägt sogar rechtliche Schritte wegen der Renovierung des Zentralbank-Hauptquartiers. Finanzminister Scott Bessent befeuerte die Debatte zusätzlich mit der Forderung nach einer "Serie von Zinssenkungen", möglicherweise beginnend mit einem aggressiven 50-Basispunkte-Schnitt.
"Der politische Druck auf die Fed aus Washington ist erheblich", konstatierte Shaun Osborne, Chef-Währungsanalyst bei Scotiabank. Commerzbank-Experte Michael Pfister sieht in den jüngsten Entwicklungen beunruhigende Parallelen zu autokratischen Systemen: "Die Entwicklungen der letzten Tage und Wochen erfüllen mich nicht gerade mit Optimismus für die Zukunft des US-Dollars."
Gleichzeitig griff Trump Goldman Sachs-CEO David Solomon scharf an und stellte dessen Führungsqualitäten infrage, nachdem die Bank prognostiziert hatte, dass Trumps Zölle der US-Wirtschaft schaden könnten. Goldman-Chefvolkswirt David Mericle verteidigte die Forschungsarbeit seiner Abteilung: "Wir versuchen nur, die beste Wirtschaftsprognose für unsere Kunden zu erstellen."
Arbeitsmarktdaten verschärfen Zinssenkungsdebatte
Die Fed-Führung zeigt sich gespalten über das weitere Vorgehen. Atlanta-Fed-Präsident Raphael Bostic sieht in der nahezu vollständigen Beschäftigung einen "Luxus", der es der Notenbank erlaube, nicht zu hastig zu agieren. "Unser Vollbeschäftigungsmandat ist nicht in derselben Weise bedroht wie das Inflationsmandat", betonte er.
Doch die schwachen Arbeitsmarktdaten vom Juli könnten das Kalkül ändern. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen lag deutlich unter den Erwartungen, während massive Abwärtsrevisionen für die Vormonate die Lage zusätzlich eintrübten. "Falls der Arbeitsmarkt wesentlich schwächer ist als bisher angenommen, dann sind die Risiken ausgeglichener und unsere Geduld weniger gerechtfertigt", räumte Bostic ein.
Chicago-Fed-Präsident Austan Goolsbee warnte vor den unklaren Inflationseffekten der Trump-Zölle: "Es ist unklar, ob die Zölle die Inflation nur temporär oder dauerhafter antreiben werden."
Globale Märkte reagieren euphorisch
Die Aussicht auf US-Zinssenkungen beflügelte internationale Märkte. European Shares kletterten auf Zweiwochenhochs, angeführt von Gesundheits- und Technologieaktien. Der STOXX 600 schloss 0,5 Prozent höher, während der Deutsche DAX nach drei Verlusttagen um 0,7 Prozent zulegte.
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Besonders dramatisch verlief der Börsengang von Krypto-Börse Bullish an der NYSE. Die Aktie explodierte um 143 Prozent über den Ausgabepreis von 37 Dollar und bewertete das Unternehmen mit 13,16 Milliarden Dollar. "Bullish kam mit einer attraktiven Bewertung an den Markt, und die Investoren reagierten mit aggressiven Geboten", erklärte IPO-Analyst Jeff Zell.
Der Erfolg unterstreicht das gewachsene Vertrauen in Kryptowährungen unter der krypto-freundlichen Trump-Administration. Ether stieg auf ein Vierjahreshoch von 4.748 Dollar, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.
Handelskrieg belastet globale Lieferketten
Während die Märkte feiern, kämpfen Exportnationen mit den Folgen von Trumps Handelspolitik. Brasilien kündigte ein 5,55-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für vom US-Zollstreit betroffene Unternehmen an. Präsident Lula da Silva verzichtete bewusst auf Vergeltungsmaßnahmen: "Wir wollen zunächst nichts tun, was eine Verschlechterung unserer Beziehungen rechtfertigen könnte."
Die brasilianischen Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich auf Kreditlinien für Exporteure und staatliche Ankäufe von Produkten, die schwerer alternative Märkte finden. Besonders betroffen sind Kaffee und Rindfleisch – Branchen, in denen Brasilien zu den wichtigsten US-Lieferanten zählt.
Dollar-Schwäche eröffnet neue Perspektiven
Der Dollar-Index fiel um 0,2 Prozent auf 97,856 und setzte damit seine Talfahrt fort. Euro und Pfund profitierten von der Dollar-Schwäche, wobei der Euro kurzzeitig auf 1,1698 Dollar kletterte – den höchsten Stand seit 28. Juli.
"Wir haben noch lange nicht genug Stärke gesehen, um eine Trendwende im immer noch erheblichen Bärentrend zu signalisieren", warnte Scotiabank-Analyst Osborne. Die Währungsmärkte preisen bereits eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine 25-Basispunkte-Senkung im September ein.
Für Anleger eröffnen sich neue Chancen, während sich die globalen Machtverhältnisse verschieben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Fed dem politischen Druck nachgibt oder ihre Unabhängigkeit verteidigt. Die Antwort wird nicht nur die US-Märkte bewegen, sondern die gesamte Weltwirtschaft prägen.
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