Die Finanzkrise, in der der Grundstein für die heutige Misere gelegt wurde, liegt mittlerweile sieben Jahre zurück. Im Zuge der Krise fing das sogenannte Qantitative Easing an, auch ging damit die Zero Interest Rate Policy einher. Diese Entwicklungen ließen die fragile Lage an den Kapitalmärkte erst entstehen.
Aufgrund dessen, dass die Zentralbanken alle QE und ZIRP zu ihrem Weg erhoben haben, stehen die Investoren seit geraumer Zeit vor dem Problem, eine ausreichende Rendite zu erlangen. Bei dieser Suche nach Rendite trieb es die Anleger mehr und mehr alle in ein und dasselbe Terrain. Dumm nur, dass das Terrain so einige Fallen aufweist, die nicht ganz so offensichtlich sind.
In Mode geraten sind in den letzten Jahren High Yield Anlagen jeglicher Art, ob sie nun direkt gekauft werden oder über einen ETP / ETF. Zusätzlich zu dem Fixed Income Bereich wurden auf der Aktienseite Unternehmungen gesucht, die regelmäßig eine hohe Dividende an ihre Aktionäre ausschütten. Alles um die mit negativen Renditen versehenen Staatsanleihen irgendwie zu ersetzen. Eine weitere Modeerscheinung sind die Risk Parity Fonds. Das Ziel dieser Fonds ist es zu erreichen, dass jede Anlageklasse gleich viel zum Gesamtrisiko des Portfolios beiträgt. Erreicht wird dieses durch eine starke Hebelung des Fixed Income Anteils. Die dahinter stehende Annahme ist, dass Aktien und Anleihen eine negative Korrelation aufweisen.
Ein weiteres Problem, dass durch ZIRP ausgelöst wurde, ist der Glaube an die Omnipotenz der Zentralbanken und dem daraus resultierenden Verhalten, jedes Tief zu kaufen und in den Volatilitätsindizes jedweden Anstieg zu verkaufen.
Anlage Arten in einer fragilen Welt
Wie die Investment Gemeinde in den vergangenen Jahren feststellen musste, sind die Märkte volatiler geworden. Nicht nur die Aktien Märkte, sondern auch alle anderen Asset Klassen. Wenn man nun die Märkte neutral betrachtet stellt man fest, dass egal ob man nun Investor oder Spekulant ist, ein jeder am Ende der Volatilität unterworfen ist. Das bringt Artemis Capital zu der Annahme, dass es nur noch zwei Anlageklassen gibt:
LONG VOLATILITÄT oder SHORT VOLATILITÄT
Die meisten Investoren entscheiden sich für die Variante Volatilität zu verkaufen. Dafür bekommen sie eine hohe Chance immer kleine Beträge zu verdienen, die ausreichen um ihre Rendite Vorgaben zu erfüllen. Eine solche Strategie lässt sich auch gut den Kunden verkaufen. Das Problem hierbei ist, das es sich um ein negatives Risiko Rendite Profil handelt. Im Gegensatz dazu ist der Kauf offensichtlich weniger attraktiv, da hierbei das Portfolio seitwärts tendiert um mit einem mal eine erstaunliche Rendite zu generieren.
Wir halten fest der Kauf hat eine positive Risiko Rendite Verteilung, der Verkauf eine negative. Beim Verkauf ist einem ein Ertrag X im Jahr recht sicher bei nicht bestimmbaren Risiko, der Kauf bietet einem zu Risiko X im Jahr, die Chance auf eine nicht bestimmbare Rendite.
Bei dieser Betrachtung wurde die Wirkung von Equity Beta erst einmal außen vor gelassen und zu einem einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.