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Frankreich non, Volvo gå, die Autowelt ist im Wandel

Infolge des COP21 Abkommens, doch vor allem dem technischen Fortschritt in verschiedenen Bereichen ist es geschuldet, dass Frankreich die Verbrennungsmotoren auf das Abstellgleis schieben will. Fast parallel dazu verkündete Volvo seinen Abschied von den Verbrennungsmotoren und will ab 2019 nur noch Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkaufen. Schon im Mai verkündete Volvo seinen Ausstieg aus der Dieseltechnologie, mit der Begründung, dass Neuentwicklungen in dem Bereich nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll seien. Zugespitzt kann man sagen: Frankreich non, Volvo gå, die Autowelt ist im Wandel.

 

Frankreichs Non

Unter dem Präsidenten Macron wird sich Frankreich in den nächsten fünf Jahren in einer Umbauphase befinden. Der Fokus wird auf der Energieversorgung liegen und einen Schwenk vollziehen, weg von der Atomkraft und den Kohlekraftwerken hin zur regenerativen Energieversorgung.  Zusätzlich sollen Energiesparmaßnamen gefördert werden. Ein weiterer Punkt ist die Abkehr vom Verbrennungsmotor, die bis spätestens 2040 vollzogen sein soll. Dazu soll es Subventionen geben um den Absatz Umweltfreundlichere Modelle zu fördern. Ein anderer Schritt hierbei soll es sein, dass Diesel und Benzin steuerlich gleichgestellt werden.

Zugegeben, diese Pläne sind nicht besonders ambitioniert und die französische Autoindustrie hat bestimmt ein gewaltiges Wort mitgesprochen, doch die Symbolwirkung ist nicht zu verachten. Andere Länder gehen hier aggressiver vor, wie z.B. Indien, das bis 2030 die Verbrenner verbannen will.

 

Gewinner und Verlierer der E Auto Revolution

 

Die französische Autoindustrie, sprich Renault und PSA sind für die Zukunft gar nicht mal so schlecht aufgestellt, in Bezug auf ihre bisherige Erfahrung im Bereich der E-Mobilität, ob sie jedoch zukunftsfest ist wird sich jedoch erst zeigen müssen. Das liegt vor allem an der Digitalisierung der Fabrik, die sich im Endeffekt wohl so auswirken wird, wie einst die Elektrifizierung. Neue Spieler am Markt wie Tesla haben eindeutig den Vorteil, dass sie ihre Fabriken direkt auf die neue Zeit abstellen können und nicht in bestehenden Strukturen arbeiten müssen.

Eine weitere Triebfeder sind die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in den Städten. In Paris gilt ein absolutes Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, die älter als 20 Jahre sind während ältere Modelle die nicht der neuesten Abgasnorm entsprechen nur noch Nachts fahren dürfen. Solche Fahrverbote werden auch in Deutschland kommen, denn die Kommunen werden durch die Gerichte dazu gezwungen. Die Gesetzeslage ist hier auch Eindeutig und die Branche hätte sich schon seit zwei Jahren darauf einstellen können, doch ihre Antwort ist Lobbyismus, klein reden und den Verbrennungsmotor weiter zu verfolgen. Eine schlechte Zukunftsstrategie möchte man meinen.

Andere gehen da konsequenter ran.

 

Volvos Abkehr

Schon in zwei Jahren will Volvo nur noch elektrisch angetriebene Fahrzeuge produzieren. Das ist ein radikaler Schritt. Schon im Mai verkündete Volvo die Einstellung von Neuentwicklungen im Bereich des Diesels, so ist dieser jetzige Schritt nur Konsequent und auf die Zukunft forciert. Das Glück der Schweden ist es aber auch, dass sie einen starken Aktionär in Form des Chinesischen Autoherstellers Geely haben, der bestimmt einiges mit diesen Entscheidungen zu tun hat.

Im Kurs der Volvo Aktie sieht man, dass die Marktteilnehmer diese Schritte begrüßen.

Quelle: Finanztreff

Zwar sieht Volvo für die Übergangszeit auch Hybrid Modelle vor, doch diese werden sich als obsolet erweisen. Die Batterietechnologie macht solche Fortschritte, so dass, in sehr naher Zukunft, die Entwicklung von Hybrid Modellen einer Kapitalvernichtung gleichen wird. Schon heute sind die Absatzzahlen von reinen E-Fahrzeugen höher, als die von Hybrid Fahrzeugen.

Dieser Umstand ist denke ich aber auch logisch, denn es erinnert einen an die Umstellung der Schifffahrt von Wind zur Dampfkraft. Damals war die Kritik an Dampfgetriebenen Schiffen fast dieselbe, wie an den E-Fahrzeugen heute. Das Ende der Geschichte war, dass die, die auf einen Hybrid aus Wind- und Dampfkraft gesetzt haben, das falsche Pferd auf der Rennbahn ausgewählt haben.

Es wird Zeit für die Autoindustrie sich selbst neu zu erfinden, damit ihnen das Schicksal der Dinosaurier erspart bleibt, deren Sukzessor die Säugetiere sind, die wesentlich kleiner und anpassungsfähiger waren, als diese riesigen Geschöpfe, deren Schicksal jedem hinlänglich bekannt ist.

Die großen Hersteller stehen vor einer enormen Herausforderung und eine Investition in diese ist sehr riskant. Über die zukünftigen Entwicklungen der Branche berichten wir schon seit zwei Jahren, hier ein kleiner Überblick dazu:

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