Fraport Aktie: Goldman zieht die Reißleine

Goldman Sachs stuft Fraport nach 39 Prozent Kursgewinn seit 2022 von Kauf auf Neutral herab und senkt Kursziel. Analyst warnt vor steigenden Investitionen und nachlassender Kapitaldisziplin.

Fraport Aktie
Kurz & knapp:
  • Goldman streicht Kaufempfehlung nach dreieinhalb Jahren
  • Kursziel von 94 auf 86 Euro gesenkt
  • Aktie verlor im Handel fast 4 Prozent
  • Chartunterstützung bei 72 Euro im Fokus

Die Fraport-Aktie gerät am Dienstag kräftig unter Druck. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate sackte der Titel um fast 4 Prozent auf 73,40 Euro ab – und würde damit im regulären Handel wieder unter die wichtige 50-Tage-Linie fallen. Die nächste Chartunterstützung wartet bei 72 Euro.

Der Auslöser: Goldman Sachs hat nach dreieinhalb Jahren seine Kaufempfehlung gestrichen. Analyst Patrick Creuset stufte die Aktie von „Buy“ auf „Neutral“ herab und senkte das Kursziel von 94 auf 86 Euro. Seine Begründung ist zweischneidig: Einerseits verweist er auf die überdurchschnittlichen Kursgewinne, andererseits warnt er vor steigenden Investitionen und einer nachlassenden Kapitaldisziplin des Flughafenbetreibers.

Die beeindruckende Rally findet ein Ende

Die Zahlen sprechen für sich: Seit Creusets Kaufempfehlung im April 2022 hat die Fraport-Aktie den MDAX klar hinter sich gelassen. Mit einem Plus von 39 Prozent gehörte der Titel zu den Outperformern im Mittelwerteindex. Am 11. November erreichte die Aktie nach Vorlage der Neunmonatszahlen sogar ein Mehrjahreshoch von über 81 Euro – der höchste Stand seit 2018 und damit erstmals wieder über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Auch im europäischen Vergleich mit anderen Transport- und Infrastrukturwerten glänzte Fraport in den vergangenen Jahren. Doch genau dieser starke Lauf wird nun zum Problem: Goldman Sachs sieht das Potenzial weitgehend ausgeschöpft.

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Risiken rücken in den Vordergrund

Creuset macht in seiner Analyse deutlich, dass nicht nur die bereits gelaufenen Kursgewinne zur Abstufung führen. Er hebt konkret das Risiko steigender Investitionen hervor – ein Punkt, der bei Anlegern für Nervosität sorgen dürfte. Wenn die Kapitaldisziplin nachlässt, könnten die Margen unter Druck geraten.

Auch JPMorgan bleibt vorsichtig: Analystin Elodie Rall passte am Montag zwar ihr Bewertungsmodell an die Quartalszahlen an, ließ ihr Kursziel von 77 Euro und die „Neutral“-Einstufung aber unverändert. Ihre operative Ergebnisschätzung stieg nur minimal – kaum ein Signal für überschäumenden Optimismus.

Die Gewinnmitnahmen dürften kurzfristig anhalten. Nach dem starken Lauf der vergangenen Monate ist die Luft dünn geworden. Ob die Unterstützung bei 72 Euro hält, wird sich in den kommenden Handelstagen zeigen.

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Über Dieter Jaworski 845 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

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