Zu Zeiten Joseph Schumpeters, starben die Dinosaurier der Ökonomie im Normalfall durch einen Meteoriten. Diese schöpferische Zerstörung legte den Grundstein für die neuen Wege der Ökonomie. Seit dem Jahr 2008 steht aber unmissverständlich fest, dass diese Art Meteoriten endgültig zu den bedrohten Arten gehören. From Bust to Boom, dieses Mal eben anders.
Aktuelle volkswirtschaftliche Lage
Es ist eher so, dass man sich mit dem Gleichgewichtszustand angefreundet hat und die „Nullzinsen“ als sehr angenehm empfindet. Immerhin, in Deutschland tut dieser Zustand der Baukonjunktur gleich doppelt gut, denn durch die innerdeutsche Sonderkonjunktur und den dazu nicht passen wollenden Nullzins, kann diese Branche wieder atmen. Die Immobilienpreise sind im Höhenflug und auch der deutsche Finanzminister hat ein Lächeln im Gesicht. Neuverschuldung? Eigentlich eine gute Idee, denn immerhin bauen wir dadurch Schulden ab! Klingt komisch, ist aber so. Denn der deutsche Staat kann durch Neuverschuldung zu Negativzinsen seine Verschuldung tatsächlich abbauen. Doch wie soll das alles weitergehen? Bleibt die EZB auf ihrem Kurs?
Es ist durchaus denkbar, dass wir vor einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung stehen, obwohl Staaten und Notenbanken den Prozess der schöpferischen Zerstörung in der Old Economy verhindert haben.
Nachrichten vs. Geldmenge
Natürlich machen die schlechten Nachrichten innerhalb der EU immer noch schlechte Laune bei den Privatanlegern. Partystimmung sieht anders aus. Allerdings ist dieser Umstand bereits ein erstes Indiz für die Theorie, denn die private Hochstimmung, würgt am Ende den Boom ab. Eine gewaltige Geldmenge, durch die Notenbanken der Welt erschaffen ist ebenfalls nicht gerade hinderlich, denn es ist ein Bestandteil der Nährlösung im Kapitalismus. Eine Neuverschuldung, so billig wie noch nie auch für private Investoren, wird früher oder später ebenfalls zu einer neuen Verschuldungsorgie beitragen. Hier fehlt allerdings noch die psychologische Komponente, denn der Preis des Geldes alleine reicht nicht aus, auch die Perspektive muss da sein.
From Bust to Boom
Der wichtigste Aspekt in der Theorie eines gewaltigen Aufschwungs, ist allerdings das Gründerumfeld. Wer mit offenen Augen durch die Nachrichten der letzten Wochen und Monaten läuft, der sieht deutlich, dass das Umfeld für neue Ideen und Ansätze wirklich gut ist. In Zeiten der Nullzinsen sind immer mehr Menschen auf der Suche nach Anlagealternativen und mit jedem neuen Hoch in den Aktienmärkten schaut man immer mehr über den Tellerrand. So haben Privat Equity -und Venture Capital Gesellschaften kein Problem neue Gelder einzusammeln. Eher bedarf es immer neuer Ideen, um diese Gelder auch gewinnbringend anlegen zu können.
In einem solchen Umfeld ist es also durchaus denkbar, dass wir gar kein Meteoriten brauchen, um eine Lücke in der Ökonomie zu schaffen. Es wäre denkbar, dass die Säugetiere den Dinos einfach davon wachsen.
Es könnten also schwierige Zeiten für die klassischen Value-Investoren anstehen und die von der Mehrheit der Kapitalmarktteilnehmer erwarteten dauerhaft tiefen Zinsen, könnten nach Jahrzehnten der Abwärtsbewegung, eine heftige Trendwende sehen.
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