FTSE 100: Briten schwächeln – Banken retten den Index

Der britische Leitindex verliert leicht, während starke Banken nach positiven Stresstestergebnissen den Abstieg begrenzen. Rohstoff- und Immobilientitel belasten die Performance.

FTSE 100 Aktie
Kurz & knapp:
  • Bankensektor profitiert von positiven Stresstests
  • Rohstoffwerte unter erheblichem Verkaufsdruck
  • Immobilienbranche zeigt gemischte Signale
  • Handel bleibt ruhig vor US-Konjunkturdaten

Der britische Leitindex FTSE 100 zeigt sich am Mittwoch unentschlossen und verliert gegen Mittag 0,21 Prozent auf 9.681,76 Punkte. Während die europäischen Nachbarn leicht zulegen können, bleibt London zurück. Der Handel verläuft insgesamt ruhig, das dünne Handelsvolumen spiegelt die abwartende Haltung der Investoren wider.

Die Zurückhaltung hat einen klaren Grund: Anleger blicken gebannt auf die anstehenden US-Konjunkturdaten. Nach den jüngst schwachen ISM-Zahlen beim verarbeitenden Gewerbe könnte es mit Blick auf die nächste Fed-Sitzung nochmals spannend werden. Besonders die Daten zur US-Industrieproduktion und die ADP-Zahlen zum Stellenaufbau stehen im Fokus.

Banken stützen – Minenwerte unter Druck

Wer rettet den britischen Index vor einem noch deutlicheren Rückschlag? Die Banken übernehmen diese Rolle. Lloyds Banking Group, Barclays, Natwest Group und Standard Chartered legen zwischen 1 und 2,2 Prozent zu. Der Grund: Die Bank of England verkündete, dass alle sieben großen Kreditinstitute ihre Stresstests bestanden haben. Zudem senkte die Notenbank die künftigen Kapitalanforderungen und kündigte eine Überprüfung der Leverage Ratio an.

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Doch die Freude währt nicht lange. Auf der Verliererseite dominieren die Rohstoffwerte. Endeavour Mining stürzt um knapp 5 Prozent ab, Fresnillo und Antofagasta verlieren jeweils rund 3 Prozent. Die Bergbautitel belasten den Index spürbar – ein deutliches Zeichen für die Nervosität im Rohstoffsektor.

Immobilien- und Einzelhandelswerte schwach

Auch die Immobilienbranche steht unter Druck. Berkeley Group Holdings gibt 3,3 Prozent nach, Barratt Redrow verliert deutlich. Dabei zeigen aktuelle Daten der Nationwide Building Society ein gemischtes Bild: Die britischen Hauspreise stiegen im November um 1,8 Prozent im Jahresvergleich – schneller als die erwarteten 1,4 Prozent, aber langsamer als im Vormonat mit 2,4 Prozent.

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Whitbread, Rightmove, Marks & Spencer und Howden Joinery Group rutschen ebenfalls ab. Die Konsumwerte leiden unter der allgemeinen Verunsicherung. Selbst Unilever und Convatec Group können sich dem Abwärtsdruck nicht entziehen.

Der Kontrast zur europäischen Entwicklung könnte kaum größer sein. Während der EuroStoxx 50 um 0,29 Prozent zulegt und besonders Einzelhandelswerte von den starken Quartalszahlen von Inditex profitieren, bleiben die Briten außen vor. Die Marktteilnehmer warten ab – und das könnte noch eine Weile so bleiben, bis mehr Klarheit über die weitere Konjunkturentwicklung herrscht.

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Als Gründer und Geschäftsführer der YES Investmedia GmbH ist er unternehmerisch im Bereich der Finanzpublikationen tätig. Seine Expertise umfasst die Analyse komplexer wirtschaftlicher Themen wie demographischer Wandel oder globaler Markttrends sowie deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Durch seine langjährige Tätigkeit hat er sich als Autor zahlreicher Analysen und Kommentare zu wirtschaftlichen und börsenrelevanten Themen etabliert.

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