Der britische Leitindex schoss am Mittwoch regelrecht nach oben. Mit einem Plus von 1,56 Prozent auf 9.835,85 Punkte kletterte der FTSE 100 auf den höchsten Stand seit Mitte November. Was steckt hinter diesem plötzlichen Kurssprung?
Die Antwort liegt in den Verbraucherpreisdaten, die am Morgen veröffentlicht wurden. Das Office for National Statistics meldete für November eine Jahresinflation von nur 3,2 Prozent – deutlich unter den erwarteten 3,5 Prozent und ein spürbarer Rückgang gegenüber den 3,6 Prozent im Oktober. Auf Monatsbasis sanken die Preise sogar um 0,2 Prozent, während Analysten mit Stagnation gerechnet hatten. Auch die Kerninflation kühlte sich von 3,4 auf 3,2 Prozent ab.
Zinssenkung fast schon sicher?
Diese überraschend niedrigen Zahlen haben die Erwartungen an eine Zinssenkung der Bank of England dramatisch steigen lassen. Die Notenbank verkündet ihre Entscheidung bereits am Donnerstag. Investoren setzen nun verstärkt darauf, dass die Währungshüter die Zinsen senken werden – ein Szenario, das am Morgen noch deutlich unwahrscheinlicher erschien.
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Phoenix Group Holdings führte die Gewinnerliste mit einem Kurssprung von 4,3 Prozent an. Auch die Aktien von HSBC Holdings legten beeindruckende 3,4 Prozent zu – hier half zusätzlich ein positiver Kommentar der Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods. Die Bankaktien profitierten besonders von der Zinshoffnung: Barclays Group und Standard Chartered kletterten jeweils um mehr als 2,3 Prozent.
Rohstoffwerte im Aufwind
Bergbau- und Energieunternehmen zeigten ebenfalls starke Zugewinne. Anglo American, Fresnillo und Endeavour Mining stiegen um bis zu 3,4 Prozent. Bei den Ölriesen legten BP und Shell jeweils mehr als 2,3 Prozent zu. Glencore verbuchte einen Anstieg von 2,6 Prozent.
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Versorger schlossen sich der Rally an: National Grid, Severn Trent und SSE gewannen zwischen 2,3 und 2,7 Prozent. United Utilities Group zog um 3,4 Prozent an.
Doch nicht alle Titel konnten vom positiven Marktumfeld profitieren. Bunzl rutschte um mehr als 3 Prozent ab, nachdem das Unternehmen seine Prognose für den bereinigten Betriebsgewinn 2025 lediglich bestätigte – offenbar hatten Anleger auf mehr gehofft. WPP verlor 1,6 Prozent, während auch Associated British Foods, Experian und Burberry Group zwischen 0,6 und 1 Prozent nachgaben.
Der starke Ausschlag nach oben steht in deutlichem Kontrast zum Vortag, als der FTSE 100 noch 0,68 Prozent eingebüßt hatte. Damals belasteten enttäuschende PMI-Daten die Stimmung.
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