FTSE 100: Knapp an der 10.000er-Marke

Der britische Leitindex erreicht mit 9.899 Punkten einen neuen Rekordstand, angetrieben durch politische Hoffnungen aus den USA und schwächere heimische Arbeitsmarktdaten.

FTSE 100 Aktie
Kurz & knapp:
  • Rekordjagd bei 9.899 Punkten gestoppt
  • Gesundheitsaktien als stärkste Werte
  • SSE mit zwölfprozentigem Kurssprung
  • Arbeitslosenquote steigt auf fünf Prozent

Der britische Leitindex FTSE 100 setzte am Dienstag seine Rekordjagd fort und kletterte um 1,15 Prozent auf 9.899,60 Punkte. Die psychologisch wichtige Schwelle von 10.000 Zählern rückt damit in greifbare Nähe. Am Mittwoch gab der Index dann allerdings leicht nach und notierte gegen Mittag bei 9.893,05 Punkten – ein Minus von lediglich 0,07 Prozent.

Was treibt den Index auf diese Höhen? Die Hoffnung auf ein Ende der längsten Haushaltssperre in der US-Geschichte gibt den Märkten Auftrieb. Der US-Senat verabschiedete einen Übergangshaushalt – nun fehlt nur noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses und die Unterschrift von Präsident Donald Trump. Die Aussicht auf politische Stabilität jenseits des Atlantiks wirkt auch auf europäische Börsen beruhigend.

Gesundheitswerte als Zugpferde

Pharma- und Gesundheitsaktien dominierten die Gewinnerliste. Die Branche profitiert von ihrer starken Exportausrichtung und möglichen Entspannungen im Zollstreit. Da Medikamente aus Europa wichtige Exportgüter in die USA sind, reagieren Anleger besonders sensibel auf jede positive Nachricht aus Washington.

Am Mittwoch stach SSE mit einem Kurssprung von 12 Prozent heraus. Die Investmentbank Jefferies bewertete die angekündigte Kapitalerhöhung über 2 Milliarden Pfund positiv. Der Energieversorger will das Geld in ein 33-Milliarden-Pfund-Investitionsprogramm bis 2030 stecken, das sich auf britische Stromnetze und erneuerbare Energien konzentriert.

Gewinner und Verlierer

Games Workshop legte um 5,5 Prozent zu, Burberry Group kletterte um 4,5 Prozent. Auch Aviva, Rio Tinto, HSBC Holdings und Phoenix Group Holdings verzeichneten Zugewinne zwischen 1 und 2 Prozent.

Auf der Verliererseite landete der Immobilienentwickler Taylor Wimpey mit einem Minus von über 3 Prozent. Der Grund: Die durchschnittliche Zahl privater Verkäufe pro Baustelle fiel in der wichtigen Herbstperiode um 11 Prozent. Auch 3i Group, Tesco, Experian und Auto Trader Group gaben zwischen 2 und 4 Prozent ab.

Am Dienstag hatte Vodafone Group mit einem Kurssprung von 8,5 Prozent für Furore gesorgt. Der Telekomkonzern steigerte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 sowohl Umsatz als auch operativen Gewinn – getrieben von einem besseren Deutschland-Geschäft und der Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters Three.

Britische Arbeitsmarktdaten im Fokus

Zusätzlichen Rückenwind lieferten schwächere Konjunkturdaten vom heimischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg im dritten Quartal auf 5,0 Prozent und übertraf damit die Erwartungen der Ökonomen von 4,9 Prozent. Das durchschnittliche Lohnwachstum inklusive Boni verlangsamte sich auf 4,8 Prozent – ebenfalls unter den Prognosen. Schwächere Arbeitsmarktdaten erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Bank of England im Dezember. Niedrigere Zinsen wiederum stützen tendenziell die Aktienkurse.

Bleibt der FTSE 100 auf Rekordkurs oder wird die 10.000-Punkte-Marke zur vorläufigen Hürde? Die nächsten Tage werden zeigen, ob die positive Stimmung trägt.

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