Die letzten Tage sind an Dramatik kaum zu überbieten. Während einige Analysten den Goldpreis abstürzen sehen, erwarten andere neue Allzeithochs. Normalerweise liegt die Wahrheit oftmals in der Mitte, allerdings haben wir keine normalen Zeiten.
Besonders spannend ist der Goldpreis in der aktuellen Lage für Anleger, die versuchen das gelbe Metall in physischer Form zu kaufen. Während die meisten Edelmetallhändler ihre Läden aufgrund von dem neuartigen Coronavirus schließen mussten, wollen immer mehr Anleger die Sicherheit des Goldes nutzen, um das eigene Vermögen abzusichern. Auch aus diesem Grund sind Onlinebestellungen in den Edelmetallshops dramatisch angestiegen. Diese sprunghafte Zunahme der Nachfrage sorgt aktuell für verzögerte Auslieferungen und suggeriert einen Zustand der Knappheit. Allerdings sind die Goldlager nach offizieller Darstellung voll. Und diesen Umstand muss man gar nicht bezweifeln, um trotzdem ein Haar in der Suppe zu finden.
Goldförderung könnte schrumpfen
Die Nachrichtenlage in der Welt ist unübersichtlich und hektisch. Es ist kaum noch möglich einen klaren Blick und kühlen Kopf zu bewahren. Doch es gibt auch Nachrichten, die nicht nur deutlich, sondern auch wichtig für Investoren sind. So ist etwa zu lesen, dass es in Südafrika, einem wichtigen Player in der Goldproduktion, eine Ausgangssperre für 21 Tage geben wird. Diese Sperre könnte in der Tat auch auf die Goldproduktion durchschlagen. In Südafrika ist sogar die tiefste Goldmine der Welt zufinden. Sie ist fast 4 Kilometer tief und gehört dem Unternehmen AngloGold. Folgende Nachricht findet man in den Investor Relations des Unternehmens.
News von AngloGold zur Ausgangssperre
Fazit
Die Situation am Goldmarkt ist angespannt. Während es gute Gründe für fallende Kurse gibt (z. B. Zwangsverkäufe und Margin Calls) könnte sich auch das Angebot verknappen. Selbst ein wenig Druck auf die Derivatemärkte wäre denkbar, sollten Bergbauunternehmen einen Teil der Produktion über Terminkontrakte verkauft haben, die nun vorsichtshalber zum Teil eingedeckt werden müssten.
In jedem Falle dürfte die Volatilität am Goldmarkt in den nächsten Tagen nichts für schwache Nerven sein. Im Zweifel geht Kapitalschutz immer vor und man muss nicht jeden Trade mitmachen.
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