Kürzlich veröffentlichte Daten der World Gold Council (WGC) – die wichtigste globale Lobby Organisation der Goldbergbauindustrie – zeigen, dass die Goldnachfrage in den letzten Monaten gesunken ist. Im dritten Quartal 2017 war die Nachfrage nach dem Metall so niedrig wie zuletzt vor acht Jahren.
Insgesamt wurden in den letzten 3 Monaten 915 Tonnen Gold nachgefragt, das sind 9% weniger als noch vor einem Jahr. Seit Anfang des Jahres ist die Nachfrage sogar 12% niedriger.
Goldnachfrage sinkt im 3. Quartal – die Gründe
Ein Grund für den Einbruch ist der weltweite Rückgang der Nachfrage von Juwelierwaren. In den ersten neun Monaten wurden global nur 1457 Tonnen an Schmuck nachgefragt.
Verantwortlich für den Rückgang ist vor allem Indien, eines der größten Konsumenten. Im Vergleich zum Vorjahr sank hier die Nachfrage um satte 25%. Die Goldnachfrage aus China hat sich allerdings leicht erholt. Hier stieg die Nachfrage um 13% im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber immer noch deutlich unter dem fünf Jahres Durchschnitt.
Obwohl ETFs einen positiven Zufluss an Gold von 18,9 Tonnen im dritten Quartal verzeichneten, ist dies immer noch 87% niedriger als der beispiellose Höchstwert von 144,3 Tonnen in Q3 2016. Zwar scheinen Anleger immer noch in Gold zu investieren, aber der größere Fokus liegt auf Investitionen in den Aktienmarkt.
Positive Tendenzen in der Goldnachfrage
Dennoch gibt es auch Positives zu berichten:
- Gold als Investment von chinesischen Privatanlegern stieg auf Quartalbasis zum vierten Mal hintereinander.
- Die Zentralbanken der Türkei und Russland haben ihre Goldreserven erhöht. Beide Länder haben gemeinsam fast 95 Tonnen Gold zugekauft.
- Insgesamt stieg die Nachfrage von Zentralbanken im 3. Quartal auf 111 Tonnen Gold, 25% höher im Vergleich zum letzten Jahr.
- Auch im Elektronikbereich stieg die Goldnachfrage nach Jahren mit negativem Wachstum wieder um 2% auf 84 Tonnen.
- Die Nachfrage nach Goldbarren und Münzen wuchs in Q3 2017 um 17% auf 222,3 Tonnen.
Im Gegensatz dazu fiel das Goldangebot im 3. Quartal 2017 um 2% auf 1146 Tonnen.Die Mehrzahl der Analysten und Experten geht von einem leicht steigenden Goldpreis in den nächsten Monaten aus. Aktuell liegt der Preis für eine Unze Gold auf einem Niveau von 1283 USD und ist damit um 6% höher als Anfang dieses Jahres.
Damit steht fest: Die Goldnachfrage sinkt im 3. Quartal, doch es gibt auch Hoffnung für den Goldpreis.
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