Die Grundversorgung im Zeitalter der Industrie 4.0 wird sich ebenso ändern, wie die bereits in den ersten Teilen skizzierten Dinge unseres Lebens. Auf diese Szenarien möchten Sie die beiden Ökonomen und Querdenker Matthias Weik und Marc Friedrich hier etwas vorbereiten oder zumindest dafür sensibilisieren. Dabei geht es in diesem Teil (Teil 1 hier / Teil 2 hier / Teil 3 hier) um die Grundversorgung im Zeitalter der Industrie 4.0 – wie zum Beispiel Nahrungsmittel und die Befüllung des Kühlschrankes mit Dingen des täglichen Gebrauchs.
Unser Einkaufsverhalten in der Industrie 4.0
Supermärkte mit vollautomatischen Brotbackautomaten ohne Kassen, vernetztes Einkaufen, Lieferung per Drohne –die Welt des Einkaufens steht vor gravierenden Veränderungen. Ob Bücher, Bekleidung, Spielzeug, Elektroartikel, Fahrräder, Möbel, alles wird bereits von vielen heute wie selbstverständlich im Internet erworben. Warum nicht auch Lebensmittel?
Jetzt ist der Handel mit Lebensmitteln dran. Dieser durchläuft nach Jahrzehnten des mehr oder weniger gleichen Geschäftsmodells momentan technisch wie gesellschaftlich einen radikalen Wandel. Da sind vollautomatische Brotbackautomaten erst der Anfang. Den klassischen Supermarkt wird es in Kürze nicht mehr geben. Bereits heute wird der Kunde verstärkt zum kostenlosen Angestellten gemacht, in dem er selbst und unbezahlt Pfandflaschenautomaten befüllt, Artikel an der Kasse einscannt und einpackt. Amazon hat in Seattle (USA) bereits einen Lebensmittelladen ohne Kasse (Amazon Go) als Testladen für Mitarbeiter eröffnet. Bezahlt wird automatisch per App. Der Konzern wirbt mit dem Versprechen, dass in Zukunft lästige Warteschlangen beim Bezahlen komplett wegfallen könnten. Kunden müssen lediglich ihr Smartphone am Eingang einscannen, können dann Amazon Go Produkte aus dem Regal nehmen und den Laden verlassen. Der Einkauf wird dann über einen virtuellen Warenkorb über das Amazon-Konto des Käufers abgebucht. In den USA und London bietet Amazon mittlerweile den Lebensmittel-Lieferdienst Amazon Fresh an. In Zukunft will Amazon größtenteils auf menschliche Angestellte verzichten. Stattdessen sollen Roboter die Waren für die Kunden verpacken und abrechnen. Einer Lidl-Umfrage nach möchte mehr als die Hälfte der Kunden das Einkaufen im Internet zumindest einmal ausprobieren.
Grundversorgung im Zeitalter der Industrie 4.0 am eigenen Kühlschrank
Bald werden wir mitdenkende Kühlschränke haben, welche erkennen, dass sich die Milch, der Wein, die Butter oder was auch immer dem Ende zuneigt, die dieses dann automatisch über das Netz bestellen, und die Waren werden per Drohne geliefert. Gegenwärtig experimentiert die Lebensmittelkette 7-Eleven mit einem regelmäßigen Lieferdienst per Drohne. Allerspätestens dann werden nicht nur zahlreiche der über 3 Millionen Jobs im Lebensmitteleinzelhandel, sondern auch im Bereich der Paketzusteller wegfallen. Nicht nur der Vorsitzende des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands prognostiziert, dass für Verkäufer im Einzelhandel das Risiko, arbeitslos zu werden, in den kommenden Jahren eher steigen wird.
Auch in weiteren Bereichen sind Maschinen auf dem Vormarsch. In Shoppingmalls, Innenstädten, Bahnhöfen und Flughäfen werden bald Coffeeshops ohne jegliches Personal wie beispielsweise Cafe X genauso selbstverständlich sein wie heute Starbucks und McDonalds. In Bars werden Cocktails allein von Robotern gemixt, wie heute bereits in der „Bionic Bar“ auf dem Kreuzfahrtschiff Royal Caribean. Die Texte für den Wetterbericht werden genauso wie die Analyse des letzten Fußballspiels nicht mehr von Menschenhand geschrieben. Fast überall werden Roboter den Job von Menschen besser, schneller und vor allem billiger machen als der ungebildete und schlecht qualifizierte Homo sapiens. Selbst bei Tätowierungen hat der Roboter den Menschen im punkto Genauigkeit bereits überholt.
Wer arbeitet noch in der Industrie 4.0?
Branchenübergreifend werden einerseits Abermillionen Jobs in der Produktion, in der Verwaltung, bei Banken und Versicherungen, und nicht zuletzt im Einzelhandel verschwinden, andererseits werden zahlreiche neue entstehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese neuen Jobs von eben nicht von diesen besetzt werden, welche ihren Job auf Grund der Digitalisierung verloren haben. Die kommenden Jobs sind in der IT. – Suchmaschinenoptimierer, Mechatroniker oder Datenanalysten sind heute gefragt. Im November 2016 gab es in Deutschland 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten, das entspricht einem Plus von fast 20 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Menschen ohne Technologie-Affinität werden es auf dem Jobmarkt der Zukunft immer schwerer haben. Menschen ohne Qualifikation oder gar mit mangelnden oder ungenügenden Sprachkenntnissen werden zumeist keinerlei Chance mehr auf einen Job haben. Selbst Jobs für „Ungelernte“ erfordern heute häufig Zusatzqualifikationen und technisches Know-how. Ein Lagerarbeiter ohne PC-Kenntnisse wird es bald nicht mehr geben. Bereits jetzt wechseln in den USA 26 Prozent der Arbeitskräfte von einem Job zum anderen und halten diesen durchschnittlich nur viereinhalb Jahre lang. Einen Job ein Leben lang zu behalten wird es in Zukunft nicht mehr geben: Die Menschen werden sich im Laufe ihres Lebens laufend fortbilden müssen.
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Mit dem Einblick zur Grundversorgung im Zeitalter der Industrie 4.0 schließt sich der Kreis dieser Reihe. Von „Industrie 4.0 macht arbeitslos“ zu diesem branchenübergreifenden Absatz wurden eine Menge Themen unseres täglichen Lebens analysiert. Die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf unser Leben sind nicht wegzudiskutieren. Wir erleben Sie täglich.
Die beiden Ökonomen, Querdenker, Redner und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 gemeinsam den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. In ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen für die Banken, die Absenkung des Garantiezinses bei den Lebensversicherungen sowie den Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert. Der Crash ist die Lösung war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2014. Und AKTUELL erscheint das dritte Buch…
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