Die dänische Biotech-Firma Gubra hat am Donnerstagabend die Prognose für ihr Auftragsforschungsgeschäft (CRO) gesenkt – und die Aktie reagiert überraschend mit deutlichen Kursgewinnen. Der Grund: Anleger honorieren den strategischen Schwenk hin zur eigenen Medikamentenentwicklung.
Im dritten Quartal 2025 brachen die CRO-Erlöse um zehn Prozent auf 49,1 Millionen Dänische Kronen (6,58 Millionen Euro) ein. Das bereinigte EBIT schrumpfte auf 7,6 Millionen Kronen. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Gubra nun einen Umsatzrückgang von fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr – die ursprüngliche Prognose hatte lediglich einen leichten Rückgang vorhergesehen.
Makroökonomische Bremsspuren
Verantwortlich für den Einbruch sind vor allem schwächere Nachfrage und zögerliche Kunden. Makroökonomische Gegenwinds und angespannte Finanzierungsbedingungen bei kleineren Biotech-Unternehmen führen dazu, dass Auftraggeber länger für Entscheidungen brauchen. Besonders der US-Markt macht Probleme.
Dabei hatte das CRO-Geschäft seit 2022 noch um beeindruckende 70 Prozent zugelegt. In den ersten neun Monaten 2025 lagen die Einnahmen allerdings bereits fünf Prozent unter dem Rekordniveau des Vorjahreszeitraums.
UCN2: Der Hoffnungsträger für „gesunden Gewichtsverlust“
Doch Gubra setzt längst auf ein anderes Pferd: Die eigene Forschungspipeline rückt ins Zentrum. Besonders der Wirkstoff UCN2 weckt Fantasie. Das Unternehmen arbeitet an einem neuartigen CRHR2-selektiven Ansatz für hochwertigen Gewichtsverlust – einem der vielversprechendsten Wirkmechanismen in der Adipositas-Therapie.
UCN2 reduziert in präklinischen Modellen gezielt Fettmasse, während Muskelmasse erhalten oder sogar aufgebaut wird. In Kombination mit GLP-1-Agonisten verhinderte der Wirkstoff komplett den typischen Muskelverlust und verstärkte den Fettabbau. Mehr noch: UCN2 stellte bereits verlorene Muskelmasse nach GLP-1-Exposition wieder her.
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Im dritten Quartal bestätigte Gubra mittels hauseigener 3D-Bildgebungstechnologie das UCN2-getriebene Muskelwachstum. Der Wirkstoff steigerte das gesamte Muskelvolumen in den Hinterbeinen adipöser Ratten signifikant – ein Effekt, der bei reiner GLP-1-Behandlung ausblieb. Die Phase-1-Studie am Menschen soll in der ersten Jahreshälfte 2026 starten.
AbbVie-Deal als Blaupause
Parallel läuft die Entwicklung von ABBV-295 nach Plan. Das langwirksame Amylin-Analogon wurde im Frühjahr 2025 an AbbVie auslizenziert. In der initialen Phase-1-Studie über sechs Wochen lieferte ABBV-295 einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von rund acht Prozent bei der 2-mg-Dosis (Placebo: +2 Prozent) – bei begrenzten Nebenwirkungen.
Die Partnerschaft mit AbbVie gilt Gubra als Erfolgsmodell für künftige Deals. Der neue CEO Markus Rohrwild, der im September antrat, bekräftigte die Doppelstrategie: Das CRO-Geschäft als profitabler Cashflow-Lieferant, die Biotech-Sparte als primärer Werttreiber mit Vorauszahlungen, Meilensteinen und Lizenzgebühren.
Rekordzahlen dank Lizenzdeals
Die Konzernzahlen für die ersten neun Monate 2025 lesen sich beeindruckend: Umsatz von 2,59 Milliarden Kronen und ein bereinigtes EBIT von 2,29 Milliarden Kronen. Im Vorjahr hatte der Umsatz noch bei 202,7 Millionen Kronen gelegen – bei einem Verlust. Der Sprung resultiert primär aus dem AbbVie-Lizenzabkommen.
Die EBIT-Marge im CRO-Segment soll 2025 bei rund 20 Prozent liegen – diese Prognose bestätigte Gubra. Für das Discovery & Partnerships-Segment werden Gesamtkosten von 230 bis 250 Millionen Kronen erwartet.
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