Gubra Aktie: Schrumpfkur im CRO-Geschäft

Trotz Umsatzrückgang im Auftragsforschungsgeschäft steigt Gubras Aktie, da Anleger den Fokus auf die eigene Wirkstoffpipeline mit UCN2 für Adipositas-Therapie honorieren.

Gubra A/s Aktie
Kurz & knapp:
  • CRO-Umsatz bricht im dritten Quartal ein
  • UCN2-Wirkstoff als Hoffnungsträger für Fettreduktion
  • Phase-1-Studie startet 2026 beim Menschen
  • AbbVie-Partnerschaft als Erfolgsmodell für Deals

Die dänische Biotech-Firma Gubra hat am Donnerstagabend die Prognose für ihr Auftragsforschungsgeschäft (CRO) gesenkt – und die Aktie reagiert überraschend mit deutlichen Kursgewinnen. Der Grund: Anleger honorieren den strategischen Schwenk hin zur eigenen Medikamentenentwicklung.

Im dritten Quartal 2025 brachen die CRO-Erlöse um zehn Prozent auf 49,1 Millionen Dänische Kronen (6,58 Millionen Euro) ein. Das bereinigte EBIT schrumpfte auf 7,6 Millionen Kronen. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Gubra nun einen Umsatzrückgang von fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr – die ursprüngliche Prognose hatte lediglich einen leichten Rückgang vorhergesehen.

Makroökonomische Bremsspuren

Verantwortlich für den Einbruch sind vor allem schwächere Nachfrage und zögerliche Kunden. Makroökonomische Gegenwinds und angespannte Finanzierungsbedingungen bei kleineren Biotech-Unternehmen führen dazu, dass Auftraggeber länger für Entscheidungen brauchen. Besonders der US-Markt macht Probleme.

Dabei hatte das CRO-Geschäft seit 2022 noch um beeindruckende 70 Prozent zugelegt. In den ersten neun Monaten 2025 lagen die Einnahmen allerdings bereits fünf Prozent unter dem Rekordniveau des Vorjahreszeitraums.

UCN2: Der Hoffnungsträger für „gesunden Gewichtsverlust“

Doch Gubra setzt längst auf ein anderes Pferd: Die eigene Forschungspipeline rückt ins Zentrum. Besonders der Wirkstoff UCN2 weckt Fantasie. Das Unternehmen arbeitet an einem neuartigen CRHR2-selektiven Ansatz für hochwertigen Gewichtsverlust – einem der vielversprechendsten Wirkmechanismen in der Adipositas-Therapie.

UCN2 reduziert in präklinischen Modellen gezielt Fettmasse, während Muskelmasse erhalten oder sogar aufgebaut wird. In Kombination mit GLP-1-Agonisten verhinderte der Wirkstoff komplett den typischen Muskelverlust und verstärkte den Fettabbau. Mehr noch: UCN2 stellte bereits verlorene Muskelmasse nach GLP-1-Exposition wieder her.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gubra A/s?

Im dritten Quartal bestätigte Gubra mittels hauseigener 3D-Bildgebungstechnologie das UCN2-getriebene Muskelwachstum. Der Wirkstoff steigerte das gesamte Muskelvolumen in den Hinterbeinen adipöser Ratten signifikant – ein Effekt, der bei reiner GLP-1-Behandlung ausblieb. Die Phase-1-Studie am Menschen soll in der ersten Jahreshälfte 2026 starten.

AbbVie-Deal als Blaupause

Parallel läuft die Entwicklung von ABBV-295 nach Plan. Das langwirksame Amylin-Analogon wurde im Frühjahr 2025 an AbbVie auslizenziert. In der initialen Phase-1-Studie über sechs Wochen lieferte ABBV-295 einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von rund acht Prozent bei der 2-mg-Dosis (Placebo: +2 Prozent) – bei begrenzten Nebenwirkungen.

Die Partnerschaft mit AbbVie gilt Gubra als Erfolgsmodell für künftige Deals. Der neue CEO Markus Rohrwild, der im September antrat, bekräftigte die Doppelstrategie: Das CRO-Geschäft als profitabler Cashflow-Lieferant, die Biotech-Sparte als primärer Werttreiber mit Vorauszahlungen, Meilensteinen und Lizenzgebühren.

Rekordzahlen dank Lizenzdeals

Die Konzernzahlen für die ersten neun Monate 2025 lesen sich beeindruckend: Umsatz von 2,59 Milliarden Kronen und ein bereinigtes EBIT von 2,29 Milliarden Kronen. Im Vorjahr hatte der Umsatz noch bei 202,7 Millionen Kronen gelegen – bei einem Verlust. Der Sprung resultiert primär aus dem AbbVie-Lizenzabkommen.

Die EBIT-Marge im CRO-Segment soll 2025 bei rund 20 Prozent liegen – diese Prognose bestätigte Gubra. Für das Discovery & Partnerships-Segment werden Gesamtkosten von 230 bis 250 Millionen Kronen erwartet.

Gubra A/s-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gubra A/s-Analyse vom 7. November liefert die Antwort:

Die neusten Gubra A/s-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gubra A/s-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gubra A/s: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Über Dieter Jaworski 756 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

Seit 2007 bin ich als unabhängiger Finanzdienstleister aktiv. Meine Analysen teile ich auch unter den Pseudonymen „Javo“ und "value-javo" auf Finanzplattformen.

Meine Expertise & Arbeitsweise: Transparenz und klare Regeln

Mein Ansatz kombiniert tiefes Fachwissen mit praktischer Erfahrung. Meine Kernkompetenzen umfassen die präzise Aktienanalyse anhand quantitativer und qualitativer Faktoren, die Entwicklung langfristiger Vermögensaufbaustrategien und diszipliniertes Risikomanagement.

Seit 2014 setze ich meine Strategie öffentlich und transparent im Wikifolio „2M – Market Momentum“ um. Dieses Portfolio fokussiert auf Aktien mit starkem Momentum, die gleichzeitig strenge fundamentale Kriterien (Marge, Verschuldung, Ertragskraft) erfüllen. Es spiegelt meine Kernprinzipien wider:

  • Transparenz: Alle Trades im Wikifolio sind öffentlich einsehbar.
  • Substanz: Investitionen nur auf Basis solider Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, Cashflow etc.).
  • Disziplin: Regelbasiertes Handeln zur Vermeidung emotionaler Fehlentscheidungen.
  • Nachhaltigkeit: Langfristige Strategien statt kurzfristiger Spekulation.
  • Unabhängigkeit: Keine Interessenkonflikte, nur Ihre finanziellen Ziele im Fokus.

Mein Ziel: Ihr Partner für systematischen Vermögensaufbau

Ich möchte Menschen helfen, ihre Finanzen selbstbewusst und mit einem klaren Plan zu steuern. Mit System, Substanz und meiner jahrzehntelangen Erfahrung unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zum erfolgreichen Vermögensaufbau.