Was passiert, wenn plötzlich Frieden ausbricht? Für Rüstungskonzerne wie Hensoldt könnte das zur größten Gefahr werden. Während Trump und Putin Gespräche über eine Ukraine-Lösung planen, geraten Verteidigungsaktien massiv unter Druck. Die Ironie der Situation: Ausgerechnet die Hoffnung auf diplomatische Lösungen erschüttert einen Sektor, der von Krisen profitiert.
Trump-Putin-Gipfel schockt den Verteidigungssektor
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: US-Präsident Donald Trump und Russlands Vladimir Putin wollen sich in Ungarn treffen, um über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Für die Finanzmärkte bedeutete das ein böses Erwachen – insbesondere für europäische Rüstungsaktien.
Die Reaktion war eindeutig: Sektorweit brachen die Kurse ein. Anleger kalkulierten blitzschnell die möglichen Konsequenzen. Weniger Konflikt könnte weniger Nachfrage nach Verteidigungstechnik bedeuten. Für Hensoldt, das seine Sensortechnologie und Verteidigungselektronik in den vergangenen Monaten dank erhöhter europäischer Verteidigungsausgaben erfolgreich vermarkten konnte, eine beunruhigende Entwicklung.
Doch ist die Panik berechtigt? Ein Blick auf die fundamentalen Daten zeigt ein anderes Bild:
- Auftragseingang H1 2025: 1.405 Millionen Euro (plus 46 Millionen Euro zum Vorjahr)
- Rekord-Auftragsbestand: 7.070 Millionen Euro
- Umsatzwachstum: 944 Millionen Euro (plus 95 Millionen Euro)
- Stabile Profitabilität: EBITDA-Marge von 11,3 Prozent
Expansion trotz Unsicherheit: Hensoldt setzt auf die Zukunft
Bemerkenswert ist Hensoldts Verhalten in dieser unsicheren Phase. Statt abzuwarten, investiert der Konzern massiv in die Zukunft. Anfang Oktober kündigte das Unternehmen den neuen Standort „Ulm 2“ an – eine Investition im mittleren zweistelligen Millionenbereich für die Serienproduktion von Radarsystemen.
Ab 2027 sollen dort jährlich rund 1.000 Radarsysteme für Luftverteidigung und Drohnenabwehr vom Band laufen. Noch größer dimensioniert: Im September hatte Hensoldt bereits 1,2 Milliarden US-Dollar Investitionen angekündigt, um der „starken Zunahme von Verteidigungsaufträgen“ gerecht zu werden.
Die Ruhe vor dem Sturm?
Das Management zeigt sich trotz der Marktturbulenzen optimistisch und bestätigte den Ausblick für 2025. Doch die Analystengemeinde ist gespalten. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von nur 57,90 Euro bei einem aktuellen Kurs von 91,35 Euro spiegeln die Bewertungen die Unsicherheit über die Zukunft des Verteidigungsmarktes wider.
Die Hensoldt-Aktie hat seit dem Jahrestief bei 29,39 Euro eine beeindruckende Rally hingelegt – ein Plus von über 200 Prozent in zwölf Monaten. Doch der jüngste Rückschlag um über 20 Prozent vom Oktober-Hoch zeigt: Geopolitische Wendungen können diese Erfolgsgeschichte schnell beenden.
Entscheidend werden die kommenden Wochen: Am 7. November stehen die 9-Monats-Zahlen an, am 11. November der Capital Markets Day. Bis dahin dürfte jede Nachricht aus den Trump-Putin-Gesprächen die Aktie bewegen. Die Frage bleibt: Wird Frieden zum Feind der Rüstungsaktien?
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